So wie ich es jetzt sehe, hab ich es zu Stande gebracht, den mysteriösen Teufel in mir zu entlarven, der mich von Zeit zu Zeit von hinten überfallen und gröhlend durch die Wirtshäuser getrieben hat, mich angehalten hat, nur rücksichtslos Unsinn zu treiben. Außerdem ist es mir gelungen, mein Gewissen zu personifizieren, ihm ein Gesicht zu geben und mich in meinem Alltagsbewusstsein als halbwachen Tagträumer zwischen Teufel und Gewissen zu verstehen. Aus meiner Zerissenheit eine Dreieinigkeit zu formen.
Warum aber brauch ich Drei?
Warum muss ich ein dreifältig einfacher Mensch sein?
Warum kann ich nicht ein vollkommen einfältig einfacher Mensch sein?
Das kommt daher, weil ich erst ein Mensch geworden und zum Teil bewusst und zum Teil unbewusst bin. Bevor ich ein Mensch geworden bin, war ich ja nur ein Geist. So eine Art Energiefeld. Ich weiß es ja nicht mehr so genau, weil ich ja alles vergessen habe, nach meiner Landung auf der Erde.
Ich, der ich über diese Dinge sinniere und schreibe bin mir zum Teil meiner Selbst bewusst und vieles von mir ist mir noch unbewusst. Der Versucher und der Mitwisser, die sind mir beide nicht wirklich bewusst. Ich erahne sie nur, aber es leuchtet mir ein, denn irgendwo muss der Antrieb zum Leben ja herkommen - der Antrieb - der Trieb. Und der Generator steht wie in jedem guten Haus auch bei mir im Keller.
Und irgendwer muss entscheiden, über Gut und Schlecht der Handlungen, weil wenn ich getrieben bin, dann kann ich nicht auch noch nachdenken drüber, ob das was ich mache gut oder schlecht ist. So habe ich es an mir selber festgestellt.
So sehe ich also mein Unbewusstes noch geteilt in ein Oberes und ein Unteres, in ein triebhaftes Unwissendes und in ein in sich selbst ruhendes Wissendes. Und zwar wissend um Gut und Böse, schlecht und recht. Und in mir - der ich einer schlecht beleuchteten Bühne gleiche - treffen sie sich. Daher bin ich dreifältig und doch nicht zerrissen.
Das ist zwar noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber immerhin besser als die Zerrissenheit zuvor.
Um es anders zu sagen: Es schaut fast aus, als wäre ich wie ein bewegtes Energiefeld. Da ist etwas Aufsteigendes und auch etwas Absinkendes. Gerade so als wäre ich unten in meinem Grund völlig unbewusst und zu 100% getrieben - in meiner Mitte denkend über "gut und schlecht, richtig und falsch" - und in meinem oberen Teil erwacht.
Nur schreiben und kommunizieren kann ich nur aus meiner "halbwachen" Mitte heraus. Aus diesem halbwachen Sein kann ich auch nichts über diese beiden anderen Extremzustände wissen. Ich kann sie nur erahnen.
Andre Heller schrieb:
Der Erste kam aus dem Feuer,
der Dritte geht in das Licht,
der Zweite im Zeichen der Schwäne,
besitzt das zweite Gesicht.
Der Erste, der aus dem Feuer,
das ist der Teufel in mir.
Der Dritte auf dem Weg ins Licht, der "weiß",
ob mein Treiben gut ist oder nicht.
Und ich in der Mitte, im Zeichen der Schwäne (Hoffentlich Boten des Glücks)
habe mehr als nur 1 Gesicht.
Zwar offenbaren sich mir ferne Klänge,
zwar werden mir Bilder zuteil,
aber ich bin auch nur der Idiot in der Mitte,
der sich selber von sich selber trennt.
Und ich frag mich jetzt, was wird sein, wenn ich sterbe?
Werde ich dann aufsteigen, weiter erwachen?
Oder in die Tiefe sinken und vergehen?
Im Grunde ist es egal, denn wenn der Mittlere aus Dreien stirbt, dann bleibt nur noch Einer, denn 3 minus 1 ist 1 in diesem Fall.
Ein Zustand, den ich mir jetzt nun wirklich nicht vorstellen kann, so aus meiner dreifachen Einfältigkeit heraus
Wenn das wer liest und nicht folgen kann, dann ist das nicht weiter schlimm. Auch ich selber hab oft Probleme, mir zu folgen.
Phu ... jetzt wirds aber Zeit, dass ich mir wieder mal den Pinsel greif und was buntes mal, sonst bin ja total OT.