Prämisse 1: Wir haben ein Bewusstsein. Das stimmt zwar nicht ganz, weil ich selbst nur mir selbst beweisen kann, dass ich ein Bewusstsein habe, und nicht, dass irgendjemand anderes auch eines hat, genausowenig wie jemand anderes mir das beweisen könnte - aber ich erlaube mir den kleinen, gewagten Sprung und sage; alle normalen Menschen besitzen ein Bewusstsein.
Prämisse 2: Das Bewusstsein kommt vom Hirn. Wer so eine Aussage dementiert, der verschließt seine Augen. Schon seit Jahrtausenden bearbeiten Menschen ihr Gehirn, um ihr Bewusstsein zu manipulieren - bzw. lassen sich durch ihr Gehirn manipulieren; angefangen bei dem Konsum von psilocybinhältigen Pilzen von Naturvölkern über diverse neurodegenerative Krankheiten oder Unfälle mit Schäden am Gehirn, die die seltsamsten Persönlichkeitsveränderungen hervorrufen (z.B. Phineas Gage) bishin zur Induktion von außerkörperlichen Erfahrungen im Labor durch Stimulation des Gyrus angularis.
Wir können praktisch alle Facetten dessen, was uns als Menschen ausmacht (angefangen beim einfachen Bewusstsein über die Steuerung unserer Taten bishin zu den Eigenarten unserer Persönlichkeit) nach Belieben verändern, indem wir am Hirn rumschrauben.
Also schließt sich - wissenschaftlich gesehen - daraus, dass das Hirn das Bewusstsein (das "Erleben") erzeugt. Jede weitergehende Hypothese ist solange unsinnig, solange sie nicht ein erwiesenes Phänomen besser erklärt als die Hirn-Bewusstsein-Theorie. Auf deutsch: Um diese Diskussion überhaupt interessant zu machen, bräuchte man einen Beweis (oder zumindest ein starkes Indiz) dafür, dass das Bewusstsein nicht vom Hirn stammt. Nach Möglichkeit etwas, das wissenschaftlichen Standards entspricht und nicht Geschichten von Geistern und Dämonen.