Lieber Pan,
@maria45: Ich kann dir inhaltlich folgen, es klingt so als wüsstest du wovon du sprichst.
Was wäre denn für dich der Sinn des Lebens?
Ist der Sinn des Lebens nicht der, sich hier auszutoben, daraus zu lernen?
danke für Dein Vertrauen. Wer weiß schon so genau, ob jemand anders weiß wovon er spricht? Deshalb ist es ein Geschenk von Vertrauen, was du aussprichst.
Der Sinn des Lebens, *phew*
Na ich weiß ja nicht, inwieweit du meine anderen Beiträge kennst... ich habe so meine eigene Art mich solchen Fragen behutsam zu nähern. Ich hangele mich da gerne durch die Sprache.
Sinn ist eine Art "Zeiger". Und er zeigt nach innen. S-innen. S-in-n. Du wirst den wirklichen Sinn nie im Außen finden. Es ist ein Finden eines Weges im Innern, dort, wo die weiße Landkarte noch erlebt werden möchte. Und vielleicht zeigt dieser Wegweiser sogar nach außen.
Wie du sagst: sich austoben. Ja, das könnte sein.
Oder: Lernen. Ja, kann auch sein.
Es gibt immer nur ganz persönliche Antworten auf den Sinn des Lebens. Was ist also für mich der Sinn?
Ich erlebe meinen Wegweiser als einen Weg der von Freude zu Freude führt.
Es ist Freude, erfreut zu werden.
Es ist Freude, sich zu freuen.
Es ist Freude, zu erfreuen.
Und irgendwie vertieft sich die Freude immer noch mehr. Sie wächst.
Ich rede nicht von Freude "über" etwas oder "an" etwas. Es ist eine tiefere Freude, ein Geschenk, das nicht aus dem Körperlichen kommt, auch nicht aus dem Gefühl oder schönen Gedanken.
Ich habe die Vermutung, daß es so etwas wie einen "Freudenkörper" gibt, einen spirituellen Körper, der die anderen Körper durchdringt und sie belebt, benetzt, beleckt, bespritzt, küßt und in sie eindringt und sie völlig erfüllt.
Es ist etwas peinlich, darüber zu reden. Peinlich, weil es etwas ist, was ich nicht "geben" kann. Schon, wenn man sich trifft, möglicherweise. Doch wie gerne würde ich jemandem dies so ganz schenken. Aber das muß dieser andere doch erstmal aushalten können. Es hängt nicht von mir ab. Einen Menschen habe ich getroffen, dem ich "mich" so ganz schenken durfte. Und er hats so gerade eben überlebt...
Nun sind wir schon zwei... neinein, es war und ist keine "Beziehung", wir waren nicht als Menschen so zusammen. Trotzdem sind wir im Geist vereint, auch wenn sie ihr Leben lebt und ich ganz woanders lebe. Doch wir beide schenken uns nun anderen... soweit sie es zulassen, geschehen lassen...
Die meisten sind ja schon mit einem winzigen Spritzer Glücks zufrieden... dann gehen sie wieder ihrer Wege und "toben sich aus", oder "lernen", oder so...
Du hast mich ja gefragt, und nun bin ich ein bißchen schamhaft darüber. Meine einzige Entschuldigung, davon überhaupt zu sprechen, ist Deine Frage nach dem Sinn "meines" Lebens.
Ah, mir fällt gerade auf, daß du bereits über eine hervorragende Metapher verfügst. Pan Thau Ra... das ist es, ja, so sieht mein Leben aus...
Danke, mein Lieber.
Impliziert das "daraus lernen" nicht, das wir unsere Wahrnehmung erweitern, unsere Energien erhöhen und dadurch automatisch ebenjene Ebenen kennenlernen?
ja, auf einer bestimmten Ebene sieht es so aus, muß ich dazu sagen.
in gewisser Weise Lernende und doch nicht. Die Eichel, die zum Baum heranwächst, "lernt" ja nicht, Eiche zu sein. Sie "geschieht". Es ist ganz mühelos. Lernen hört sich da so anstrengend an. Man könnte auch sagen, sie beobachtet sich dabei, wie sie ihre Offenbarungsform verändert, erweitert.
Noch anders wäre es, wenn wir uns einfach "er-innern". Da ist "er", oder "sie", oder ein "ES" im Innern....
wir werden ge-wahr, es wird in der Gee wahr sozusagen, die Gee (die Erde) bewahrheitet "ES".
aber vielleicht ist es das, was du mit "automatisch" meinst? "ES" ist tatsächlich ein müheloser Prozeß. Nicht unbedingt schmerzfrei, aber mühelos. Keine eigene Anstrengung bringt "ES" hervor...
"ES" wird schon werden... (das ist übrigens die Übersetzung von JHWH, diesem geheimnisvollen Namen)
ja, auto-matisch, das stimmt. "autos" ist das "Selbst". Und "maat" ist die Göttin des Todes, die in der Seelenhalle das Gewicht der Seele bestimmt.
Das "autos", das "ich", das wir uns hier zugute halten, stirbt auto-maatisch sozusagen, wenn wir es zulassen, geschehen lassen.
Im Sterben erben wir etwas, nämlich Voll-endung. Es ist immer eine Trans-formation, ein Übergehen in eine andere, größere Form.
Man könnte also auf der Stelle aufhören, etwas "lernen" zu wollen...
es gibt da - fällt mir gerade ein - eine dieser Arbeiten des Heracles, des Kriegerpfades der spirituellen Entwicklung, die Tötung der "Lernäischen" Hydra...
Nach dem ersten Schritt, des Sterbens des Nemäischen Löwen, das ein Bild des ego ist, folgt der zweite Schritt, daß man begreift, daß jedes "Lernen" nur zu weiterem Lernen führt. Eine Aufgabe gelöst, zwei neue Aufgaben tauchen auf. So kann es immer weiter gehen. Im Bild ist dies diese Hydra des Lernens, die immer weiter geht. Ein Kopf abgeschlagen, schon tauchen zwei neue auf. Eine Antwort erhalten? Zwei neue Fragen tauchen auf.
Das Lernen alleine reicht nämlich nicht, es braucht "Feuer", um diese Kopfstümpfe zu verbrennen. Es ist das Feuer des wahren Willens. Was willst DU wirklich? Lernen ist schon da, aber nicht als Daueraufgabe. Es ist eher eine Art "Test". Test bestanden, Klasse erfolgreich durchlaufen, dann wird man versetzt in die nächste Klasse. Ich habe mir eine "Lernäische" Aufgabe gestellt, nicht um sie immer wieder zu lernen. Ich habe etwas mitgenommen, aber dann ist es auch gut. Ich "will" weiter. Doch genau das "Will" führt zu nichts. Das Feuer des normalen Willens reicht nur bis zu den nächsten zwei Köpfen. Denk dran, das "ich" war ja schon tot. Wer "will" denn da weiter?
Es gibt nichts zu tun hier, was "ich" tun könnte. Der Ego-Löwe ist tot.
Es gibt nichts zu lernen, was "ich" hier lernen könnte. Wissen ist ebenfalls tot.
Es gibt auch nichts zu entwickeln, wohin "ich" mich entwickeln könnte. Das ist die dritte Aufgabe, die Kerynitische Hirschkuh. Hast du Haare auf dem Kopf? Ja, das reicht. Du brauchst keine Krone. Ganz gewöhnlich sein. Vor der Erleuchtung Holz hacken, nach der Erleuchtung Holz hacken.
Du hast geschrieben, daß sich "unsre Energien erhöhen". Die einzige Energie, die sich erhöht, ist die Sehnsucht. Nichts hier kann mich wahrhaft zufriedenstellen. Kein Nachjagen nach irgendetwas.
Dann kommt noch der Erymanthische Keiler. Auch so eine Sache. Vielleicht sind wir ja hier, um tiefe Geheimnisse zu ergründen. Das Geheimnis der Liebe zwischen Mann und Frau z.b. - das wär doch was? Wenn es sonst schon nix zu tun gibt...
Gerade mit den erhöhten Energien, die tatsächlich durch die drei ersten Schritte sich im Innern bemerkbar machen, werden die Verführungen durch die sexuellen Abenteuer bedeutend größer. Mal richtig die erymanthische Sau rauslassen. Achnee, war ein Keiler. ooooooops.
Doch auf diese Weise kommt Mann der Erleuchtung auch nicht näher...
na und so weiter, bin sicher, ich langweile dich schon.