Ich habe mich einmal bei wikipedia nach
Vestalinnen umgeschaut:
Da keine Parallelen (des Vestalinnen-Kults) in nicht-italischen Kulturen nachgewiesen werden konnten, war die Priesterschaft der Vestalinnen vermutlich eine in Italien, wahrscheinlich in Latium, entstandene Institution.
Als Hauptaufgabe und Grund für die Einrichtung der Priesterschaft (der Vestalinnen) nennen die antiken Quellen das Hüten des Herdfeuers der Vesta (Göttin von Heim und Herd) im Vesta-Tempel, das niemals ausgehen durfte und nur am 1. März, dem alten Jahresanfang, rituell gelöscht und neu entfacht wurde. In historischer Zeit wurde dieses Feuer als Symbol politischer Stabilität verstanden, so dass sein Verlöschen als unheilvolles Vorzeichen beziehungsweise als Ursache kommenden Unheils empfunden wurde. Die diensthabende Vestalin, die für das Verlöschen verantwortlich war, wurde vom Pontifex maximus (Oberpriester) persönlich ausgepeitscht.
Zur Reinigung des Tempels der Vesta holten die Vestalinnen täglich Wasser von der Quelle der Egeria, was von den antiken Autoren neben dem Hüten des Feuers als eine der Hauptaufgaben der Priesterinnen gesehen wurde. Die Quelle lag außerhalb der Stadtmauern im Hain der Camenae und galt als heiliger Ort. Denkbar wäre, dass sie lediglich an einer Tradition festhielten, die zu einer Zeit entstanden war, als es noch keine Wasserversorgung in der Stadt selbst gab.
Neben diesen Aufgaben stellten die Vestalinnen auch Materialien für Kult- und Opferhandlungen her. Dies ist zum einen die mola salsa, eine Mischung aus Salzwasser und Getreideschrot, die bei allen römischen Opfern verwendet wurde. Zum anderen fertigte die Virgo Vestalis Maxima, die "(dienst-) älteste Vestalin" die Fordicidien, die Asche ungeborener Kälber, her. Ihren Namen erhielten die Fordicidien von den trächtigen Kühen, die an diesem Tag unter Beteiligung der Pontifices (Priester) geopfert wurden. Die aus dem Mutterleib herausgeschnittenen ungeborenen Kälber wurden von der dienstältesten Vestalin verbrannt. Die Asche der ungeborener Kälber, wurden bei einem Fest zur Gründung Roms, ins Opferfeuer gestreut.
Näheres zur Jungfräulichkeit der Vestalinnen findet man unter.
Besonderheiten der Jungfräulichkeit.
Der Verlust der Jungfräulichkeit einer Vestalin galt als unheilvolles Ereignis, durch das das Wohl des Gemeinwesens in große Gefahr gebracht wurde. Tatsächlich wurde die Unkeuschheit einer oder mehrerer Vestalinnen zumeist in Not- und Krisenzeiten festgestellt. So wurden nach der verheerenden Niederlage bei Cannae im Jahre 216 v. Chr. Opimia und Floronia wegen dieses Vergehens verurteilt; Aemilia, Licinia und Marcia wurden 113 v. Chr. im selben Jahr hingerichtet. Darüber hinaus sind viele Anklagen gegen Vestalinnen womöglich politisch motiviert gewesen.
Die verurteilte Vestalin wurde gefesselt und geknebelt in einer verschlossenen Sänfte unter großer Beteiligung der Bevölkerung zur Porta Collina getragen, wo innerhalb der Stadt ein unterirdisches Verlies hergerichtet worden war. Dort befand sich nach der Beschreibung Plutarchs eine Liege mit einer Decke, eine brennende Lampe sowie kleine Mengen der notwendigen Lebensmittel: Brot, Wasser in einem Gefäß, Milch und Öl, als wollte man es vermeiden, den Körper einer für den höchsten Dienst geweihten Person durch Hunger zu töten. Nachdem man der Vestalin die Fesseln gelöst hatte, ließ man sie in das Verlies hinabsteigen, verschloss den Eingang und deckte Erde darüber, um die Stelle unkenntlich zu machen.
Es ist also festzuhalten, dass es offensichtlich keinen Nachweis dafür gibt, dass es Vestalinnen außerhalb Italiens gegeben hat. Samael Aun Weor spricht aber von Vestalinnen in Ägypten. Ägypten gehörte allerdings zeitweise auch zum römischen Herrschaftsbereich. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde der Vestalinnenkult aber nur im Latinum, also in unmittelbarer Nähe Roms, betrieben. Dass die Vestalinnen allerdings dazu dienten, die perfekte Ehe zu praktizierten, also als Liebespriesterinnen großer Meister dienten, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Zum einen besaßen sie gesellschaftlich eine viel zu angesehen Stellung und zum anderen mußten sie befürchten, ihre Jungfräulichkeit zu verlieren und dafür mit dem Tod bestraft zu werden. Unter dem Verlust der Jungfräulichkeit verstand man aller Wahrscheinlichkeit, bereits das intime Zusammensein mit einem Mann und wohl keineswegs die Verletzung der Jungfernhäutchens, wie es bei Samael Aun Weor zu lesen ist. Mit anderen Worten, ich halte die Ausführungen SAW für sehr unwahrscheinlich.