Die Bibel verstehen!

Werbung:
Es fällt auf, dass seit deiner Frage, selbst in einem so großen Forum wie hier, keiner es zu erklären, geschweige denn, es nachvollziehbar zu erklären bereit ist.

Ich dachte eigentlich, du tust das, weil du es ja ansprachst...
Dass hier Zeugen Jehovas mitschreiben, halte ich für recht unwahrscheinlich.
 
Als Kind lernte ich die Bibel durch die Schule und die Kirche kennen. Damit lernte ich, je älter ich wurde, aber auch Widersprüchlichkeiten kennen und stellte fest, dass auch andere sich an Widersprüchlichkeiten stießen.
Dann gibt es aber auch die, die wenigstens scheinbar keine Widersprüche kennen. Vergleiche ich aber deren Ansichten, lassen sich wieder weitere Widersprüche feststellen.
Mich hat es immer wieder bewegt, wie es dazu kommt, dass dieses Buch so sehr zur Irritation führt wie es gerühmt wird. Ich möchte daher sagen, kein Buch hat so sehr für Verwirrung gesorgt wie dieses.
Woran kann es liegen, dass sie einerseits so sehr geliebt und andererseits so sehr zum Unverständnis führt? Was ist das Geheimnis?

Um die Bibel verstehen zu können, bedarf es meiner Erfahrung nach verschiedene Voraussetzungen. So ist eine die Erringung der Vernunft.
 
Die Bibel ist - wie alle echten spirituellen Weisheitsbücher - nur auf esoterischem Wege wirklich zu verstehen, da sie umfassend aus geistigen Schauungen heraus geschrieben wurde. Aber schon der aufrichtige Wille, die geistige Welt verstehen zu können ist ein erster Schritt zur wahren Bibel-Erkenntnis.

Der bloße Glaube an die Authentizität der Bibelweisheit selbst mag ein guter Ratgeber sein, solange man von der Existenz einer geistigen Welt überzeugt ist. Dann besteht die Möglichkeit der Erkenntnis durch inspirative Geistesblitze oder augenblickliche Ein-sichten. Völlig anders aber verhält es sich mit dem blinden Glauben an die Interpretationen einzelner Exegeten. Hier unterliegt man der Gefahr, eigenen (unbewussten) Wünschen, Ängsten oder Affinitäten gegenüber auf den Leim zu gehen und deren Reflexionen für wahr zu befinden. Daraus mögen ganz sicher vereinzelt wirklich wahre Einsichten hervorgehen; doch bleibt dann das Problem der ratlosen Ungewissheit darüber zu erkennen, wo es sich um eine authentische Einsicht handelt und wo um eine Täuschung.

Da denke ich spontan an ein Gespräch mit einer protestantischen Pfarrerin und Theologin über Jesu' ziemlich "un-christliche" Aussage: "...Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert!" (Matthäus 10/34). Die Dame wollte jenes Jesus-Wort wörtlich verstanden wissen: Die Verwirklichung des christlichen Friedensreiches müsse durch uns selbst, wenn wir es denn von Herzen auf Erden errichten wollten, erkämpft, erstritten werden, sei es auch mit den Waffen des Geistes, mit Klugheit und Weisheit, wofür symbolisch das Schwert aufzufassen sei. - Der "Friedefürst" ein Kriegstreiber und Anarchist, das "Lamm Gottes" ein Streithammel und Unruhestifter?, wendete ich ein. Ja, meinte sie, es müssen die schlafenden, trägen und unwilligen Menschenherzen aufgewühlt, in Aufruhr versetzt werden, sie müssten zur Auseinandersetzung mit und zum mutigen Streit-Gespräch über Gott und die Welt "hingedrängt"(!) werden damit sie die üblen Folgen ihres Un-Glaubens erkennen und dem Bösen ausweichen können. -

Nun, auf den ersten Blick eine durchaus plausible "Auslegung". Aber gerade hier, bei der symbolischen Analytik, steht man am Scheideweg zur wahren Erkenntnis und zur subjektiven Anschauung! Denn Symbole weisen zwei Seiten ihrer Signifikanz auf: Eine exoterische und eine esoterische. So "esoterisch" jedoch die Exegese jener Theologin anmuten mag - sie ist doch sehr profan und naheliegend, und außerdem: Worin soll der besondere Wert der Bibel als das Wort Gottes - also als ein Zeugnis von der geistigen Welt! - zu finden sein, wenn ihre Texte nicht mehr als Alltagsklugheiten und moralische Unterweisungen enthalten sollen!- Nein, hierin liegt weitaus Tieferes, Höheres zugrunde, und solches zu erfassen ist eben einzig und allein durch die Schule tieferer und höherer Erkenntnis wirklich möglich...
 
Die Bibel ist - wie alle echten spirituellen Weisheitsbücher - nur auf esoterischem Wege wirklich zu verstehen, da sie umfassend aus geistigen Schauungen heraus geschrieben wurde.


Im Gegenteil, die einzig sinnvolle Sicht auf die Bibel ist die religionsgeschichtliche, da das alte Testament eine Sammlung von lange mündlich überlieferten antiken Mythen aus dem Mittelmeerraum ist, die durchaus realgeschicthliche Kerne haben.
Das neue Testament ist eine Sammlung von Geschichten über einen jüdischen Prediger der Zeit der römischen Okkupation, heftig aufgebläht mit halberfundenen und überhöhten Interpretationen eines zugrundeliegenden Geschehens.

Dass an der ganzen "Erlösungsgeschichte" des Christentums mit Jesus als dem sündenerlösenden Messias halte ich für pure fiktionale Interpretation der Anhänger des Christentum die alle Jesus nciht mehr persönlich erlebt und seine Lehren nie gehört haben.

Dass in dem Buch auch spirituell sinnvolle Botschaften enthalten sind ist ganz klar.
 
,
Da denke ich spontan an ein Gespräch mit einer protestantischen Pfarrerin und Theologin über Jesu' ziemlich "un-christliche" Aussage: "...Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert!" (Matthäus 10/34). Die Dame wollte jenes Jesus-Wort wörtlich verstanden wissen: Die Verwirklichung des christlichen Friedensreiches müsse durch uns selbst, wenn wir es denn von Herzen auf Erden errichten wollten, erkämpft, erstritten werden, sei es auch mit den Waffen des Geistes, mit Klugheit und Weisheit, wofür symbolisch das Schwert aufzufassen sei.
Soo wörtlich ist es ja dann doch nicht, sondern symbolisch, worauf letzteres hinweist.

sei. - Der "Friedefürst" ein Kriegstreiber und Anarchist, das "Lamm Gottes" ein Streithammel und Unruhestifter?, wendete ich ein.
Hm, das erinnert mich einerseits so an einen sanftmütigen Sandalenjesus, wie es @DruideMerlin hier einmal entworfen hat und andererseits an die Jesus-Tour des explodierenden Klaus Kinski, wobei jemand - quasi als Vertreter des Sandalenjesus - auf die Bühne zu Kinski kommt und meint, Jesus sei sanftmütig gewesen.
Dazu fällt mir immer wieder eine Geschichte ein, die ich selbst vor einigen Jahren erlebt hatte:
Damals erschien ein Mann in unserer Fußgängerzone, der sich wie Jesus gekleidet hatte und das Wort Gottes verkündete. Alter, Bart, langes Haar, Sandalen und auch die braune Kutte passten wunderbar zusammen, als wäre Jesus tatsächlich auferstanden. Er erzählte auch von der Nächstenliebe und Gott, es war nahezu perfekt, wenn er nicht auch von seinem besonderen Verhältnis zum Vatikan und dem Papst berichtet hätte. Jedem Zuhörer wurde schnell klar, dass dieser unschuldige Geist ein wenig verwirrt war.
Obwohl alle um ihn wussten, hatte er doch immer eine ansehnliche Zuhörerschaft und die meisten hörten ihm interessiert zu. Eventuell war es ja gerade diese Selbstsicherheit und seine unschuldiger Sanftmut, der von ihm ausging und die Menschen berührte. Es gab aber auch Passanten, die den Jesus aus der Fußgängerzone beschimpften und ihn aufforderten zu verschwinden. Mir schien, dass gerade sie zu jenen gehörten, welche sich gerne als fromme Christen verstehen. Ich denke auch, dass unter jenen der Verräter war, der ihn an die Obrigkeit verraten hatte. Jedoch nicht aus besonderer Nähe, wie dies durch Judas geschah, sondern aus Hass und Intoleranz.
Obwohl er nicht gebettelt oder sich als Jesus bezeichnet hatte, fand nach einigen Wochen sein samstägliches Wirken ein jähes Ende. Zwei Polizisten führten dieses harmlose Wesen für immer fort. Trotz des verwirrten Menschen sehe ich in dieser Geschichte eine Parabel zu den Ereignissen um Jesus und ich frage mich immer wieder, was wohl geschehen würde, wenn Jesus tatsächlich in diese Welt zurückkehrte. Würde sich seine damalige Geschichte in ähnlicher Form wiederholen?
Du siehst nun hoffentlich ein, warum es selbst noch heute schwierig ist, ein Jesus zu sein.
clip_image001.gif

Dom-Radio:
https://www.domradio.de/nachrichten...MIxfGV-oHM3gIVRPlRCh2KDgvcEAAYASAAEgLYyPD_BwE

oder directors cut:

oder 1h24 komplett:

Ja, meinte sie, es müssen die schlafenden, trägen und unwilligen Menschenherzen aufgewühlt, in Aufruhr versetzt werden, sie müssten zur Auseinandersetzung mit und zum mutigen Streit-Gespräch über Gott und die Welt "hingedrängt"(!) werden damit sie die üblen Folgen ihres Un-Glaubens erkennen und dem Bösen ausweichen können.
Warum denn nicht?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
Zurück
Oben