cerambyx
Sehr aktives Mitglied
morgenröte;3139653 schrieb:Ich bin da nicht so vom Fach und seh das nur als "Besucher" des Waldes, was mir da gerade einfällt gerade im Bezug auf den Wienerwad der mir jetzt am nächsten steht ist in wieweit schadet oder nützt dem Wald seine Besucher.
Bei uns in der Gegend hab ich gemerkt, dass die Stellen im Wald die häufig durchwandert werden auf eine Art belebt werden die sie belebt und andere wiederum abtötet.
Ich denke da im Speziellen an ein Stück Wald welches durch eine Strasse getrennt wird, die eine Seite ist gut besucht die andere ist sich relativ selbst überlassen (nicht aber verwildert). Ich selbst bevorzuge die sich selbst überlassene, finde aber selten Menschen die das mit mir teilen wollen, keiner will dahin. Auf der gutbesuchten bin ich selten alleine auf der anderen immer, trotzdem ist es vom Gefühl her anders herum.
Hallo Morgenröte!
Nun, der Mensch schadet durch bloße Anwesenheit dem Wald nicht, sieht man von "etwas zertrampeln" ab - dieser "Ausfall" wird aber leicht wieder durch die Natur wettgemacht!
Maximal kann der Mensch im Wald "beunruhigen", wie uns die Jägerschaft gerne erklärt - aber wiederum sind die Tiere durchaus in der Lage, das zu verkraften; entweder durch Flucht (sie sind ja ohnehin an "Räuber" angepaßt!), oder bei permanenter Beunruhigung (stark frequentierte Spazierwege) durch Rückzug in Ruhebereiche, die es natürlich auch geben muß!
Aber auch hier gilt, dass die Tierwelt sich gut anpassen kann und sehr genau unterscheidet zwischen dem die Wege einhaltenden Spaziergänger und den belästigenden "Streuner", der ins Unterholz pirscht .... (was man nicht tun sollte!)
Wenn natürlich die Wege zu dicht angelegt sind, dann ist der schädigende Konflikt vorprogrammiert - es gibt keine Ruhebereiche mehr für's Wild und es wandert aus, verschwindet ganz ...
Dass die Menschen heute lieber auf ausgetretenen Pfaden wandeln, ergibt sich aus der fortschreitenden Naturentfremdung! "Weglos" ist "beängstigende Wildnis" ... dieses Verhalten schlägt sich genauso in der Sardinendosenhaften Badestrandinfrstruktur nieder: Sicher in der Gemeinschaft! Der schädigende Einfluss für die Natur ist hier wie dort gegeben und sichtbar ...
Häufig durchwanderte Gebiete können tatsächlich - oft abhängig von der Waldstruktur - belebend wirken; andere wieder machen besonders wenn sie abends verlassen werden einen "toten" Eindruck - aber hier müßte man vielleicht nur eine längere Zeit verbringen, um das (andere!) Leben zu entdecken? Nur weil sich nichts regt, muß noch lange nichts tot sein ....
Strassen können für die Tierwelt extreme Grenzen darstellen - aber oft stellen Straßen nur Bewirtschaftungsgrenzen (z.B. auch verschiedene Besitzverhältnisse) dar, wenn links und rechts so starke Differenzen zu sehen sind! Und wenn man mit den Lebensformen bestimmter Wald- oder Forsttypen nicht vertraut ist, diese vielleicht vorwiegend "nachtaktiv", wirken manche dieser Wälder dann zumindest leblos. Dann heißts nur: Mit der Nase zu Boden - denn irgendwo kreucht sicher etwas ;-)
Ich bin übrigens im Gebirge auch immer abseits der gutbesuchten Wege - dort ist man bei entsprechendem Verhalten immer rasch akzeptierter Teil des Ganzen!
LG cerambyx