Sonnentänzer
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Am 18. Mai 2013 erschien in den Salzburger Nachrichten ein Artikel der mir auszugsweise weitergeleitet wurde:
Der Tourismusverband und die Gemeinde Grödig gaben der Fachhochschule Salzburg den Auftrag das touristische Potential des Untersbergs zu untersuchen. Neue Attraktionen sollen den Untersberg noch mehr als bisher zum Erlebnisberg machen. Von den FH-Studenten gibt es Ideen wie eine Inszenierung der Aussichtspunkte als die „Glorreichen Vier“, ein Riesenwassererlebnisweg, ein Aussichtskino auf dem Salzburger Hochthron und ein Theater am Berg mit Freilichtaufführungen. Neue Anziehungspunkte im Tal könnten ein Sagen-Miniaturmuseum, ein Märchenwanderweg und eine Erlebnisroute entlang des Kugelmühlenweges sein. Als Maskottchen und Experte für Marmor soll Murmelix auftreten.
Wissenschaftlich beraten hat Geologe Christian Uhlir von der Uni Salzburg. „Wir wollen rund um den Untersberg einen nachhaltigen Tourismus entwickeln“, so der Grödiger Tourismuschef Jakob Reitinger.
Die Umsetzbarkeit einzelner Ideen würde derzeit geprüft. Zudem müssten Gespräche mit der Familie Mayr-Melnhof geführt werden, der ein Großteil des Untersberg-Areals gehöre.
Dazu nun mein Beitrag als Leserbrief bzw. Pressemitteilung auch an die weiters beteiligten (oder unbeteiligten) Institutionen:
Der Untersberg als Freizeitpark oder heiliger Berg ?
Die touristische Vermarktung der Region am und um den Untersberg liegt derzeit zwischen dem 1983 auf österreichischen Seite geschaffenen Naturpark Untersberg und dem 1978 vom Freistaat Bayern verordneten Nationalpark Berchtesgaden sowie weiteren Natur- und Landschaftsschutzgebieten.
Diese Region benötigt keine weiteren Freizeit-Attraktionen sondern eine Bestärkung der gewachsenen Strukturen von Tradition und Brauchtum, von Kunst und Kult. Und dabei steht ein heiliger Berg wie der Untersberg in weltweiter Aufmerksamkeit.
„Als Heiliger Berg wird ein Berg bezeichnet, der als Heiligtum besondere religiöse oder kultische Bedeutung hat.“ (Wikipedia)
Kein Berg im Alpenraum hat in den letzten Jahren so viel Geschichte und Geschichten geschrieben, wie der Untersberg. Kein Berg in den Alpen hat so viele Menschen zu einer neuen Naturverbundenheit und Spiritualität geführt. Die Untersbergwallfahrt ist nur ein Ausdruck dieser Entwicklung. Der Sagenschatz hat unzählige Mythologen und Heimatforscher inspiriert. Der österreichische Volkskundler Hans Haid schrieb: „Sensible Plätze sollten rechtzeitig und radikal geschützt und gegebenenfalls abgesperrt werden.“
Im Jahre 2008 wurde die aus Privatinitiative entstandene Planung der weltgrößten Jesusstatue am Predigtstuhl - auf der Westseite gegenüber dem Untersberg - sowohl vom Bad Reichenhaller Stadtrat als auch von der Bevölkerung abgelehnt. Unsere Berge besitzen genügend Anziehungskraft, die sie – gerade auch – für einen „sanften Tourismus“ attraktiv machen. Inszenierte Aussichtspunkte oder gar ein Aussichtskino sind unnötig. Vermittlung einer naturnahen Heimatkunde in Kindergärten und Schulen sowie in den Medien ermöglichen eine einfache und kostenlose Nachhaltigkeit in der Bevölkerung und bei Touristen.
„Für die Rückkehr der „religio“ würden alpine Sagen, Kulte und Mythen, Kraftplätze mitsamt Wallfahrt und einigen Bräuchen eine große Rolle spielen können. Man müsste sie nur entdecken und neu bewerten“, schrieb Hans Haid bereits 2006.
Die Zeit ist reif Kaiser Karl, den Untersbergmandln und den Wildfrauen wieder mit einer neu gefundenen Sensibilität zu entdecken und den heiligen Berg unserer Heimat zu ehren und zu achten – ohne Disney World.
Der Tourismusverband und die Gemeinde Grödig gaben der Fachhochschule Salzburg den Auftrag das touristische Potential des Untersbergs zu untersuchen. Neue Attraktionen sollen den Untersberg noch mehr als bisher zum Erlebnisberg machen. Von den FH-Studenten gibt es Ideen wie eine Inszenierung der Aussichtspunkte als die „Glorreichen Vier“, ein Riesenwassererlebnisweg, ein Aussichtskino auf dem Salzburger Hochthron und ein Theater am Berg mit Freilichtaufführungen. Neue Anziehungspunkte im Tal könnten ein Sagen-Miniaturmuseum, ein Märchenwanderweg und eine Erlebnisroute entlang des Kugelmühlenweges sein. Als Maskottchen und Experte für Marmor soll Murmelix auftreten.
Wissenschaftlich beraten hat Geologe Christian Uhlir von der Uni Salzburg. „Wir wollen rund um den Untersberg einen nachhaltigen Tourismus entwickeln“, so der Grödiger Tourismuschef Jakob Reitinger.
Die Umsetzbarkeit einzelner Ideen würde derzeit geprüft. Zudem müssten Gespräche mit der Familie Mayr-Melnhof geführt werden, der ein Großteil des Untersberg-Areals gehöre.
Dazu nun mein Beitrag als Leserbrief bzw. Pressemitteilung auch an die weiters beteiligten (oder unbeteiligten) Institutionen:
Der Untersberg als Freizeitpark oder heiliger Berg ?
Die touristische Vermarktung der Region am und um den Untersberg liegt derzeit zwischen dem 1983 auf österreichischen Seite geschaffenen Naturpark Untersberg und dem 1978 vom Freistaat Bayern verordneten Nationalpark Berchtesgaden sowie weiteren Natur- und Landschaftsschutzgebieten.
Diese Region benötigt keine weiteren Freizeit-Attraktionen sondern eine Bestärkung der gewachsenen Strukturen von Tradition und Brauchtum, von Kunst und Kult. Und dabei steht ein heiliger Berg wie der Untersberg in weltweiter Aufmerksamkeit.
„Als Heiliger Berg wird ein Berg bezeichnet, der als Heiligtum besondere religiöse oder kultische Bedeutung hat.“ (Wikipedia)
Kein Berg im Alpenraum hat in den letzten Jahren so viel Geschichte und Geschichten geschrieben, wie der Untersberg. Kein Berg in den Alpen hat so viele Menschen zu einer neuen Naturverbundenheit und Spiritualität geführt. Die Untersbergwallfahrt ist nur ein Ausdruck dieser Entwicklung. Der Sagenschatz hat unzählige Mythologen und Heimatforscher inspiriert. Der österreichische Volkskundler Hans Haid schrieb: „Sensible Plätze sollten rechtzeitig und radikal geschützt und gegebenenfalls abgesperrt werden.“
Im Jahre 2008 wurde die aus Privatinitiative entstandene Planung der weltgrößten Jesusstatue am Predigtstuhl - auf der Westseite gegenüber dem Untersberg - sowohl vom Bad Reichenhaller Stadtrat als auch von der Bevölkerung abgelehnt. Unsere Berge besitzen genügend Anziehungskraft, die sie – gerade auch – für einen „sanften Tourismus“ attraktiv machen. Inszenierte Aussichtspunkte oder gar ein Aussichtskino sind unnötig. Vermittlung einer naturnahen Heimatkunde in Kindergärten und Schulen sowie in den Medien ermöglichen eine einfache und kostenlose Nachhaltigkeit in der Bevölkerung und bei Touristen.
„Für die Rückkehr der „religio“ würden alpine Sagen, Kulte und Mythen, Kraftplätze mitsamt Wallfahrt und einigen Bräuchen eine große Rolle spielen können. Man müsste sie nur entdecken und neu bewerten“, schrieb Hans Haid bereits 2006.
Die Zeit ist reif Kaiser Karl, den Untersbergmandln und den Wildfrauen wieder mit einer neu gefundenen Sensibilität zu entdecken und den heiligen Berg unserer Heimat zu ehren und zu achten – ohne Disney World.
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