Der Schlaf beginnt eigentlich schon dann, wenn in uns innerhalb von 5 Minuten keine relevanten Informationen aus der Umwelt eingehen. Es ist der Augenblick der Langeweile, der das Gehirn in einen scheinbaren Ruhemodus schaltet. In diesem Modus beginnt aber das Gehirn mit seiner eigentlichen Arbeit, dem Ordnen und Optimieren seiner Gedanken.
In diesem Modus werden dann auch die beiden Gehirnhälften immer mehr auf eine gemeinsame Taktfrequenz eingependelt und damit auch das Tor zur Kreativität und Sinnlichkeit geöffnet wird. Darin liegt dann auch der Grund, warum wir in diesem Bereich besonders kreativ sind und die schlechtesten Lösungen in Streßsituationen gefunden werden.
Neben dem Ordnen und Optimieren der Gedanken, spielt beim Schlaf auch die Regeneration des Gehirns eine große Rolle. Während der neuronalen Prozesse entstehen die schädlichen Abfallstoffe der Proteine, die beseitigt werden müssen. Da das Gehirn jedoch über kein Lymphsystem verfügt, müssen diese auf eine andere Weiße ausgespült werden. Dazu werden jenseits der Bewusstseinsgrenze bei (4-1 Hertz [Tiefschlaf]) ein Großteil der neuronalen Verbindungen gelöst und die Neuronen verringern ihr Volumen auf 60%. Dadurch wird es dann möglich mit der Gehirnflüssigkeit (Liquor) die Schadstoffe aus dem Gehirn auszuspülen.
Das Tagesbewusstsein (Beta 27-14 Hz) unterscheidet sich zum Halbbewusstsein bis hin zum Tiefschlaf durch die Taktfrequenz und dem Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften. Im Tagesbewusstsein dominiert die linke Gehirnhälfte, die in Zusammenhang mit der rationalen Logik eine entscheidende Rolle spielt. Die rechte Gehirnhälfte ist hingegen dem unbewussten zugewandt (Intuition, Gefühle, Empathie usw.).
Die Träume spielen für unsere Befindlichkeit eine größere Rolle, als man bislang angenommen hat. Man weiß, dass ein nächtlicher Schlaf ohne Träume schwere gesundheitliche Folgen hat und bis zum Tod führen kann. Man weiß jedoch noch nicht ganz so genau, warum das so ist. Möglicherweise sind die regulativen Botschaften aus den Träumen, die Einfluss auf den gesamten Organismus nehmen können.
Ein Hinweis dazu könnte die unstrittige Tatsche sein, dass sich das Klima in den Träumen auch auf die Befindlichkeit im Alltag überträgt. Deshalb erscheint es mir auch so wichtig, dass man sich mit seinen Träumen beschäftigt – selbst wenn man sie auf rationaler Ebene nicht immer versteht. Was bleibt ist die Botschaft an die Seele, dass sie wahr und ernst genommen wird. Eine Botschaft (Stimmung), die sich dann auch auf die bewusste Wahrnehmung der gesamten Persönlichkeit überträgt („Ich bin wer!“).
Um sich auch die Schlaftiefen leichter vorstellen zu können, möchte ich dazu noch eine kleine Übersicht anfügen:
Gamma-Zustand (> 27 Hz),
mit dem ein hyperaktiver Zustand, der bei Stress, Angst oder entsprechenden körperlichen Belastungen bezeichnet wird.
Beta-Zustand (27-14 Hz),
der auch als das Tagesbewusstsein bezeichnet wird, in dem die Aufmerksamkeit auf die Außenwelt gerichtet ist.
Alpha-Zustand (14-7 Hz),
Halbbewusstsein, in dem wir beginnen unsere Aufmerksamkeit auf die Innenwelt zu richten. In diesem und dem folgenden Theta-Zustand spielen sich auch die REM-Phasen, an dessen Träume wir uns erinnern können.
Theta-Zustand (7-4 Hz),
dieser Zustand führ uns an den Rand des Bewusstseins, in dem die Träume ihre eigene Welt voll entfalten.
Delta-Zustand (4-1 Hz),
Eine Zone ohne Bewusstsein, die auch als Tiefschlaf oder Koma bezeichnet wird. Das dürfte dann der Bereich sein, in die Durchspülung des Gehirns stattfindet. Diese Tiefe wird überwiegend in den ersten drei Stunden bis zur zweiten REM-Phase durchlebt.
So, nun träumt einmal schön
Merlin