Der freie Wille im Lichte der Wissenschaft

Werbung:
Freier Wille ist etwa, wenn du die Wahl zwischen Kaffee und Schokolade (Trinkschokolade) hast, aber in einem Anfall von übernatürlicher Kreativität entscheidest du dich für Jauche.

Das wäre kein Anfall von übernatürlicher Kreativität, sondern eine Handlung, die auf eine schwere Geisteskrankheit schließen ließe.
 
a) Was in diesem Thread gelegentlich als freier Wille erklärt wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als eingeschränkter Wille.
b) Ich möchte nochmals darauf hinweißen, daß der Part der rationalen Logik in unserem Denkprozeß erst am Ende steht und nicht am Anfang, wie es gerne gesehen wird: ein Grund, der den freien Willen in Frage stellt.

Merlin

a) bevor man über den un-eingeschränkten freien Willen diskutiert, müsst vorab geklärt werden, ob un-eingeschränkte Freiheit grundsätzlich möglich ist.
b) Die Logik steht nicht am Ende des Denkprozesses, sie ist dem logischen Denken vorausgesetzt. Die Logik wird nicht erst nach dem Denken hinzugenommen.
 
theorien über bewusstsein gibt es genügend

bewusstsein ist sein inhalt
ohne inhalt kein bewusstsein

wir sind das teil
und das ganze

das begrenzte kann keine beziehung zum unbegrenzten haben
umgekehrt schon aber auch nur begrenzt
 
theorien über bewusstsein gibt es genügend

bewusstsein ist sein inhalt
ohne inhalt kein bewusstsein

wir sind das teil
und das ganze

das begrenzte kann keine beziehung zum unbegrenzten haben
umgekehrt schon aber auch nur begrenzt

Begründe deine These. Warum sollte ausgerechnet deine These die wahre sein, wenn es so viele andere Thesen über Bewusstsein gibt, wie du schreibst?
 
Diese komplexen Vorgänge im unterbewußten Bereich dürften bei der Entstehung eines freien Willens jedoch keine Rolle spielen und auch nicht der Ursprung sein.
Jetzt könnte ich sagen: Klar, ich habe ja gesagt der freie Wille ist das Bewusstwerden der Entscheidungsfindung und daher spielen die komplexen Vorgänge im unterbewußten Bereich keine Rolle.

Sicher bin ich mir da aber jetzt nicht. Probieren wir:

Wenn ich in Gedanken bin und wirklich "einfach nur so" den falschen Weg einschlage bin ich mir ja nicht bewusst dass ich eine Entscheidung treffe. Zwei Gassen weiter denke ich mir: "Halt, wo gehe ich da hin?". Kein freier Wille.

Es kann sein dass man eine Entscheidung trifft, aus Intuition oder aus Gefühl. Vielleicht kommt da aus dem Unterbewusstsein eine Information "herauf". Und wird, wenn auch nicht rational, bewusst. Ich habe ja gesagt die intuitive Komponente zähle ich auch dazu. Noch einmal die Kurve gekriegt ;)

Ich würde sagen wir haben jetzt an meinem Modell gerüttelt und es ist nicht zusammengebrochen. Das ist schon was.
 
Noch ein Gedanke:

Wir sind Endorphin-Junkies. Wir tun alles um das zu bekommen. Die Evolution hat uns mit dieser Eigenschaft ausgestattet. Welche Auslöser zur Endorphinasuschüttung führen ist zum Teil "fest verdrahtet" (Triebe), zum Teil erlernt (Erfahrung, Erziehung,...).

Indirekte Schlüsse gehören auch dazu.
Großes Auto --> hohe soziale Stellung --> Aussicht auf mehr Futter, mehr Sexualpartner.
Ach ja, den zu Grunde liegenden Mechanismus haben wir mit den Tieren gemeinsam. Bei manchen Arten kommt mehr erlerntes zum fest verdrahteten dazu, bei manchen weniger.

Das logische Denken ist uns anerzogen worden. Denk doch logisch! Ja, gescheites Kind! --> Zuwendung der Eltern (Schutz, Ernährung, Überleben) --> Endorphin.

Ethik/Moral auch (zumindest großteils) anerzogen.

Eigentlich hätten wir dann keinen freien Willen sondern sind Endorphin-Maximierungs-Maschinen. Wir wägen ab bei welcher Wahl mehr Endorphin zu erwarten ist. Dieses Abwägen nehmen wir dann als freien Willen wahr (bewusstwerden). Nicht alle Schritte einer Kausalkette müssen dabei bewusst werden. Freier Wille als Illusion. Trotzdem konsistent mit meinem Modell.

PS: "Endorphin" ist jetzt ein Begriff der als grobe Näherung gedacht ist. "Aktivität der Amygdala" passt vielelicht besser. Oder was physiologisch passt.
 
Werbung:
Zurück
Oben