Könntest du mal schreiben welche Ränge du da siehst, und warum du sie so hintereinander ordnest wie du sie ordnest.
Der erste Vorrang ist ein ontischer: dieses Seiende ist in seinem Sein durch Existenz bestimmt. Der zweite Vorrang ist ein ontologischer, weil das Dasein auf dem Grund seiner Existenzbestimmtheit an ihm selbst "ontologisch" ist. Daraus ergibt sich, dass das Dasein einen dritten Vorrang hat als ontisch-ontologische Bedindung der Möglichkeit aller Ontologien. Das Dasein erweist sich daher als das vor allem anderen Seienden ontologisch primär zu Befragende.
Könntest du dir vorstellen, dass sich jemand trotz dieser Rangordnung mit dem ICHBIN beschäftigt?
Durchaus, absolut. Dieser jemand würde aber das Thema zu einer schlechten Subjektivierung des Alls des Seienden verkommen lassen.
sehe ich auch so.
Willkommen im Club!
Was sagt dir das?
Das sagt mir und denen, die sich für Ontologie interessieren, dass dieses Thema aus Gründen, die sie zu erklären diesen Rahmen sprengen würde, vernachlässigt wurde.
Aha, was genau? Oder sprichst du nicht gern davon?
Doch, ich würde liebend gerne davon sprechen, aber 1) ich habe nicht 5 Stunden Zeit, um es Dir zu erklären, und 2) Du würdest wahrscheinlich nicht 5 Stunden Zeit haben, um es zu lesen.
Das war durchaus auch schon Thema.
Habe ich vielleicht behauptet, dass dieses Thema nicht behandelt wurde? Bitte lies meine Aussage genau.
Soso, auch Hernn Kant kennst du also, was erzählt der denn so von der Zeit?
Nein, Herrn Kant kenne ich nicht, aber seine Philosophie. Was er dazu erzählt, kannst Du in jedem Schulbuch lesen.
Was haben diese Philosophen (und vielleicht auch du) nun mit der Erfahrung des ICHBIN zu tun?
Eine ganze Menge. Wenn man das Sein und das Dasein nicht versteht, kann man das Ich nicht verstehen. Ein solches Verständnis ist sozusagen die conditio sine qua non.