Das Ich-Bin kennenlernen

Für mich ist ganz wichtig, dass ich Erfahrungen sammle, dass ich genau weiß wie sind meine Erkenntnisse entstanden, Sind sie aus Erfahrung und Erlebnis geboren, oder habe ich da etwas konstruiert. Es sind also zwei Wege, die ich gehen kann, um mein Weltbild zu erschaffen. Du sprichst davon, dass die Aufmerksamkeit das IchBin konstruiert, du schaust also auf die Entstehung, auf die Schöpfung, es ist ein Blick von außen auf einen Prozess, das ist sozusagen die naturwissenschaftliche Betrachtungsweise, dass da ein Prozess außerhalb des Betrachters beobachtet und beschrieben wird. Etwas (ich sag dazu Subjekt) beobachtet ein Objekt, in diesem Fall die Entstehung des ICHBIN.

Bei mir lief das Ganze andersherum ab. Ich erlebte das ICHBIN aus mir heraus. Ich als Subjekt stieg in meine innersten Erlebnismöglichkeiten und erlebte, wie es sich anfühlt, ein ICHBIN zu sein. Dies war also keine Konstruktion, sondern eine erlebte Erfahrung von innen. Wenn ich nun eine Aufmerksamkeit annehmen würde, die dieses ICHBIN konstruiert, wäre dies keine Erfahrung im Sein, sondern eine im Verstand geborene Vorstellung, wie es sein könnte. Dies wäre für mich eine Konstruktion von einer Möglichkeit, wie es sein könnte im Gegensatz zu einer erlebten und dadurch Wirklichkeit gewordenen Realität.

LGInti
Die Überzeugung, ein Ich-Bin zu sein, ist ein vorübergehendes Hilfsmittel, damit es jemanden gibt, auf den die sinnlichen und kognitiven Wahrnehmungen bezogen werden können. Das Ich-Bin ist, wenn man so sagen will, ein bestimmter Bezugspunkt.

Das Bündel von Erinnerungen und Hoffnungen, genannt ”ich selbst“, erschafft sich ein ”Ich-Bin“ als illusorisch immerwährend und dazu die Eindrücke von Zeit, um darin eine falsche Ewigkeit unterzubringen. Denn um zu sein, benötigt es weder eines Ich-Bin´s, einer Vergangenheit oder Zukunft. Die Person, die sagt, ich bin ein Ich-Bin, gibt es nicht. Sie ist ein Konstrukt, eine Illusion, allerdings nicht im Sinne von Täuschung, sondern von vorübergehender Notwendigkeit.
 
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Tut mir leid - das gelesen zu haben kann ich mich nicht erinnern

Aha, grundlegende Hausaufgaben nicht gemacht! Theosophie, S. 48. Das gibt aber jetzt die Strafmütze!

Jean Paul zitiert aus der Theosophie: ' ... An einem Vormittag stand ich als ein sehr junges Kind unter der Haustür und sah links nach der Holzlege, als auf einmal das innere Gesicht, ich bin ein Ich, wie ein Blitzstrahl vom Himmel auf mich fuhr und seitdem leuchtend stehenblieb: da hatte mein Ich zum erstenmal sich selber gesehen und auf ewig. ...'

"Inneres Gesicht" ist eine alte Ausdrucksweise und meint so etwas wie eine innere Eingebung.
Wie Jean Pauls inneres Gesicht wie ein Blitzstrahl auf ihn einfuhr, so war es auch bei meinem Erlebnis:

Eines Tages wurde mir bewusst, ein Ich zu sein. Es war eine Situation, die heute zwar naiv wirken kann, aber damals sehr ernst war: Ich sah meine Schwester und bemerkte, dass ich nicht sie sei.
 
Die Überzeugung, ein Ich-Bin zu sein, ist ein vorübergehendes Hilfsmittel, damit es jemanden gibt, auf den die sinnlichen und kognitiven Wahrnehmungen bezogen werden können. Das Ich-Bin ist, wenn man so sagen will, ein bestimmter Bezugspunkt.

Das Bündel von Erinnerungen und Hoffnungen, genannt ”ich selbst“, erschafft sich ein ”Ich-Bin“ als illusorisch immerwährend und dazu die Eindrücke von Zeit, um darin eine falsche Ewigkeit unterzubringen. Denn um zu sein, benötigt es weder eines Ich-Bin´s, einer Vergangenheit oder Zukunft. Die Person, die sagt, ich bin ein Ich-Bin, gibt es nicht. Sie ist ein Konstrukt, eine Illusion, allerdings nicht im Sinne von Täuschung, sondern von vorübergehender Notwendigkeit.

Wenn man 's erfahren hat, ist es keine Überzeugung, es ist Gewissheit.
Aber wem sage ich das, dich gibt 's ja nicht, du bist nur eine Illusion. :D
 
Wenn man 's erfahren hat, ist es keine Überzeugung, es ist Gewissheit.
Für mich ist das Ich-Bin eine zutiefst mystische Erfahrung, ich könnte nicht sagen, dass das etwas klar Umrissenes ist, wo ich von Gewissheit sprechen könnte.
Habe ich nun eine andere "Art" von Ich, oder ist meine Erfahrung falsch?
 
Für mich ist das Ich-Bin eine zutiefst mystische Erfahrung, ich könnte nicht sagen, dass das etwas klar Umrissenes ist, wo ich von Gewissheit sprechen könnte.
Habe ich nun eine andere "Art" von Ich, oder ist meine Erfahrung falsch?

Es gibt keine falsche Erfahrung.
Meine eigene Erfahrung war die blitzartige und tiefe Erkenntnis, dass ich existiere, dass ich BIN.
Und diese Gewissheit kann mir niemand mehr nehmen.
 
Es gibt keine falsche Erfahrung.
Das ist mir auch klar. :)
Ich meinte damit eigentlich, ob die Erfahrung möglicherweise gar keine Erfahrung war.

Meine eigene Erfahrung war die blitzartige und tiefe Erkenntnis, dass ich existiere, dass ich BIN.
Das ist dann aber eine Erfahrung des SEINS, nicht des ICH-BIN. ;) Ja, ich stimme dir zu, das SEIN ist eine tiefe Gewissheit. Aber das ist auch nicht wirklich schwer zu erfahren.
 
Das Machen einer Erfahrung ist mit Sicherheit eine Gewissheit. Das steht außer Frage.
Aber das Erfahrene selbst muss nicht zwangsläufig eine Gewissheit sein. Denn man kann auch Illusionen erfahren.

Ja, ich weiß, habe selber Illusionen erfahren.
Aber das erkennt man mit der Zeit, was wirklich ist und was Illusion.
Jedenfalls, wenn 's mich nicht gäbe, könnte ich dir nicht antworten. :D
Wenn dir meine Erfahrung nicht reicht, dann vielleicht die Logik....
 
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