Brauche dringend Hilfe! - Welche Therapiemethode ist wirklich gut und wirksam?

Weil hier so oft von Angst die Rede ist:
Die größte Angst hat der Mensch vielleicht vor der eigenen Kraft. Hab ich auch mal wo gelesen, und ich denke es wird viel Kraft darauf verwendet sich klein zu machen...
lg
 
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Zitat von berneo
ich meine das ist eher Vertrauen als Kunst... das hab ich im Moment nicht. Ich will nicht darauf warten und weiter Geld verpulvern... da fällt mir meine mangelnde Disziplin auf...

Ja das mit dem Umsetzen fällt mir auch schwer leider... ich seh wir beide sind AC Waage, weiss aber nicht ob das was damit zu tun haben könnte.

Stimmt, Vertrauen trifft es da wohl besser. Mir fällt Vertrauen auch sehr schwer, aber manchmal muss man sich denk ich trauen, sich auf etwas einzulassen und zu schauen, was passiert. Das geht finde ich aber nur dann, wenn zumindest ansatzweise Vertrauen da ist, das man dann ausbauen kann, indem man sich immer mehr darauf einlässt und es auch zulässt.

Lustig, dass du auch ein Waage-Aszendent bist.:) Hm, keine Ahnung ob das Ganze was damit zu tun hat. Wäre interessant, das näher zu betrachten.

Zitat von gismolina
Ich denke, es ist die Angst davor, selbst Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen und die Angst, wieder verletzt oder entmutigt zu werden.
Es ist allzu logisch konsequent, dass ein Kind bzw. ein Mensch, der viel Kritik und Verletzungen in seinem Leben einstecken musste, sich irgendwann zurückzieht, um eben sich selbst zu schützen.

Da könntest du recht haben! Ich weiß, dass ich große Angst vor Verantwortung habe. Ich habe Angst, dass ich durch falsche Entscheidungen/Handlungen jemand anderem oder mir selbst schaden könnte, etwas falsch machen könnte. Das hängt sicherlich auch mit mangelndem Selbstvertrauen zusammen, dass man sich nicht so viel zutraut. Aber wie kommt man dahin, die Angst vor Verantwortung zu verlieren? Sicher nur durchs Tun und immer wieder zu versuchen, Erfolgserlebnisse in dieser Richtung zu haben. Ich hoffe, dass es mir gelingt, diese Angst vor dem Verletztwerden und der Verantwortung loszulassen, sodass dieser Schutz nicht mehr nötig ist. Aber wie macht man das am Besten?

Zitat von gismolina
Sport ist tatsächlich sehr gut. Durch Grübeln kommt man in den wenigsten Fällen zu Lösungen, eher durch Handeln.

Ja, dem stimme ich zu. Das ist sicher so!

@Asaliah

Ich danke dir, dass du mir noch näheres über die Verhaltenstherapie geschrieben hast! Ich denke grad ernsthaft drüber nach, ob das nicht die effektivste Methode für mich wäre. Vor allem geht es da ja sehr ums aktive Handeln und ich denke, dass bei Ängsten sehr viele Verhaltensweisen angewöhnt sind, die man sich einfach wieder abgewöhnen muss (besonders Schutzmaßnahmen, die man unternommen hat).

Zitat von berneo
Das stimmt... und hast du gut gesagt. Hatte ich denn erwähnt dass ich manchmal Wut in mir spüre? Es fällt mir schwer damit umzugehen. Ich habe Angst davor sie auszudrücken. Wenn ich es bewusst will ist es ein Krampf und Überwindung. Wenn es einfach passiert nimmt mich die Umwelt als aufbrausend wahr. Andererseits bin ich oft "niedergeschlagen", hab mal gehört das Depression, wenn dann hab ich nur leichte phasenweise, nach Innen gerichtete Aggression sei.

Das sich akzeptieren fällt mir schwer. Aber ich denk das genüg nicht, man sollte sich lieben...

Dein Problem mit der Wut habe ich auch. Ich bin auch oft sehr wütend und kriege das aber oft gar nicht richtig mit bzw. lass es nicht zu, solange bis das Fass voll ist und dann bringt mich schon eine im Grunde harmlose Angelegenheit auf 180 und ich werde richtig aggressiv. Dabei bin ich eigentlich kein aggressiver Mensch. Ich werde dann auch als total aufbrausend wahrgenommen und fühle mich ungerecht behandelt.;-) Danach hab ich dann immer Schuldgefühle, weil ich so ausgetickt bin und herumgekeift habe. Meistens krieg ich diese Wutanfälle bei meiner Schwester (eigentlich nur bei ihr) und das Schlimme dran ist, dass sie eine Person ist, die dann auf stur schaltet, mir einfach nicht mehr zuhört und ich dann gegen eine Mauer schreie. Das macht das Ganze nicht leicher und macht mich noch wütender, weil sie immer die Dominante ist und immer gewinnt. Das empfinde ich dann immer als schrecklich ungerecht.;-)
Hm, nach innen gerichtete Aggression trifft es sehr gut. Das äußert sich bei mir auch auf andere Weise.

Mir fällt das Akzeptieren auch schwer. Kann man das Üben? Es fällt auf jeden Fall leichter, wenn man einen guten Tag hat, gut drauf ist. Vielleicht liegt da der Knackpunkt; dass wenn man es schafft, insgesamt das Leben positiver zu betrachten und zu empfinden, auch die Selbstliebe steigt? Keine Ahnung.

Zitat von berneo
Die größte Angst hat der Mensch vielleicht vor der eigenen Kraft. Hab ich auch mal wo gelesen, und ich denke es wird viel Kraft darauf verwendet sich klein zu machen...

Diesen Satz hab ich auch schon öfters gelesen. Ich habe aber nie verstanden, was genau damit gemeint ist. Von welcher Kraft ist da die Rede? Und wieso hat man Angst vor dieser Kraft?
Ja, das stimmt, es wird wirklich viel Kraft darauf verwendet, sich klein zu machen. Ich frage mich, wieso wir das tun. Wieso ist es so schlimm, sich groß und toll zu fühlen? Wieso meinen wir, das nicht zu dürfen?

Nachdenkliche Grüße,

traumreisende
 
Ich weiß, dass ich große Angst vor Verantwortung habe. Ich habe Angst, dass ich durch falsche Entscheidungen/Handlungen jemand anderem oder mir selbst schaden könnte, etwas falsch machen könnte.


Dein Problem mit der Wut habe ich auch. Ich bin auch oft sehr wütend und kriege das aber oft gar nicht richtig mit bzw. lass es nicht zu, solange bis das Fass voll ist und dann bringt mich schon eine im Grunde harmlose Angelegenheit auf 180 und ich werde richtig aggressiv. Dabei bin ich eigentlich kein aggressiver Mensch. Ich werde dann auch als total aufbrausend wahrgenommen und fühle mich ungerecht behandelt.;-) Danach hab ich dann immer Schuldgefühle, weil ich so ausgetickt bin und herumgekeift habe.
[...]
Hm, nach innen gerichtete Aggression trifft es sehr gut. Das äußert sich bei mir auch auf andere Weise.


Diesen Satz hab ich auch schon öfters gelesen. Ich habe aber nie verstanden, was genau damit gemeint ist. Von welcher Kraft ist da die Rede? Und wieso hat man Angst vor dieser Kraft?
Ja, das stimmt, es wird wirklich viel Kraft darauf verwendet, sich klein zu machen. Ich frage mich, wieso wir das tun. Wieso ist es so schlimm, sich groß und toll zu fühlen? Wieso meinen wir, das nicht zu dürfen?

Nachdenkliche Grüße,

traumreisende

Hallo!

Konkret war das mit der Angst vor der eigenen Kraft bezogen auf den Umgang mit meinen Aggressionen. Ich versuche die zu unterdrücken, will meist nett und gefällig sein. Das ist so antrainiert wahrscheinlich, oder hängt mit dem AC zusammen, oder beides. Aber diese Aggressionen braucht man auch um sich abzugrenzen, durchzusetzen, das zu bekommen was man will. Man kann sie also auch positiv nützen. Das muss ich noch viel mehr lernen, dass ich diese Kraft kanalisieren und ausdrücken kann. Bei mir ist halt so ich will das (Aggressionen) niemand zumuten und ich will niemand verletzen usw. ich grübel dann meist viel. Das ist im Grunde kein gesunder Umgang mit den eigenen Gefühlen/Aggressionen. Vielleicht kommen auch daher meine leichten Depri Phasen und zum Teil meine Hautprobleme. Früher konnte ich Gefühle durch Heulen auch abbauen, mach ich jetzt fast gar nicht mehr. Andererseits kommt es spontan hoch und dann bin ich aufbrausend... das aber nicht so oft. Ich habe wirklich Probleme Sachen herauszulassen, bewundere teilweise Leute die das können (sich beschweren, "auf den Tische hauen" etc), will aber nicht ganz so arg sein wie manche. Gesünder leben die aber wahrscheinlich... vielleicht find ich mal einen Mittelweg. Ich glaub auch wenn man eine Art von Emotion unterdrückt oder nicht lebt, das das auch das Ausdrücken der anderen Emotionen erschwert.

Wie äußert sich die nach Innen gerichtete Aggression bei dir?

Ich hab mich ein bissl mit meinem Radix beschäftigt und muss sagen, ich habe da entsprechende Konstellationen, die das obig gesagte teilweise astrologisch erklären. Aber ich denk man kann gesündere Wege finden/lernen mit seinen Aspekten umzugehen...

LG
 
Liebe traumreisende,



Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass man manches Unbewusstes an die Oberfläche bringt, eben gerade die Dinge, die sich unbewusst destruktiv auf das Leben auswirken.

In jedem Symptom, ob körperlicher, seelischer oder geistiger Natur, drückt sich das Unbewusste aus. Falls wir daran interessiert sind „der Sache auf den Grund“ zu gehen, bleibt uns nichts anderes übrig, als sich mit der eigenen Seele und mit ihren ins unbewusste verdrängten Anteilen, die uns auch letztendlich zum heil(= ganz)werden fehlen, zu beschäftigen.
Denn Tatsache bleibt: Raum und Zeit, das heißt alles was wir in unserem Alltag an Quantität und Qualität erleben, alles was wir wahrnehmen, entsteht erst durch unseres polares Bewusstsein. Wir projizieren, sozusagen, die Welt.

Ich kann jeden, der sich auf den Weg zu sich Selbst begeben will nur ermutigen, sich auf diese spannende Entdeckungsreise ins innere der eigenen Seele, aufzumachen.


Meine Schwester meinte kürzlich, dass sie sich nicht sicher ist, ob das wirklich so gut ist, Unbewusstes an die Oberfläche zu bringen, weil man sich nicht umsonst vor manchen Dingen schützt und das mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Was meinst du dazu? Ich bin mir in dieser Frage noch nicht ganz sicher.

Nichts bleibt wie es ist, so wie auch nicht ist, wie es mal war. Sich selbst-bewusst zu werden bringt immer gewissen Risiken mit sich, wie alles andere auf dieser Welt auch. Der Weg der Selbsterkenntnis ist kein leichter, zumindest für das „Ich“(= Ego) nicht, letztendlich aber der einzige, der uns zur Freiheit führt.

Es geht nicht darum irgendwelchen Vorstellungen und Normen entsprechen oder Erwartungen anderer erfüllen zu müssen („gut-zu-sein“), sondern Authentisch, unbeschwert und aus eigener Kraft das Leben leben zu können. Dazu müssen wir aber erst selbst-erfahren wer wir wirklich sind, und dazu brauchen wir eben „die andere“, die uns bisher unbekannte Seite unserer Individualität zu erkennen und zu integrieren („auch Du bist ich“).

Ein Weg zu gehen heißt immer das alte zu verlassen. Das kann auf manche Menschen beängstigend wirken und ihnen scheinbar „mehr Schaden als Nutzen“ bedeuten.



Liebe Grüße, martin
 
@Traumreisende,

wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir auf jeden Fall alles erdenklich Gute dabei und das es dich dorthin bringt wohin du möchtest !

Alles Liebe dir - du schaffst das schon.;)

LG:)
 
Hallo!

Das stimmt... und hast du gut gesagt. Hatte ich denn erwähnt dass ich manchmal Wut in mir spüre? Es fällt mir schwer damit umzugehen. Ich habe Angst davor sie auszudrücken. Wenn ich es bewusst will ist es ein Krampf und Überwindung. Wenn es einfach passiert nimmt mich die Umwelt als aufbrausend wahr. Andererseits bin ich oft "niedergeschlagen", hab mal gehört das Depression, wenn dann hab ich nur leichte phasenweise, nach Innen gerichtete Aggression sei.
Ja, Depressionen sind unterdrückte Wut. Deshalb möchte ich mal ein weiteres Wort hinein werfen und zwar "Bewältigungsstrategie". Jeder Mensch verspürt ab und an mal Wut in sich, nicht jeder hat aber gelernt mit ihr angemessen umzugehen. Kinder schmeißen sich z. B. noch auf den Boden, wenn sie etwas nicht bekommen, Erwachsene sollten dies nicht mehr tun ;)

Deshalb finde ich den Vorschlag hier einer Person, die Lösungen z. B. im Rahmen einer Verhaltenstherapie zu verfolgen, gar nicht so schlecht. Es ist gut, die Ursachen zu wissen, aber wenn man ehrlich ist, kommt man an die Ursachen in seiner vollen Gänzlichkeit gar nicht heran. Man kann sie auch nicht mehr ändern. Aber nun gut, dies sind unterschiedliche psychotherapeutische Verfahren und Philosophien und da darf jeder seinen Standpunkt haben und deshalb ist es auch wichtig, dass jeder nach seinem Geschmack auswählt.

Das mit "die Crux ist, es zu verschen": meinst du damit jetzt Sport oder allgemein seine Probleme anzugehen?
Hm, gute Frage. Ich denke beides. Bei so etwas wie Sport sollte man sich nicht so viele Gedanken machen. Da hilft nur "machen". Hinzu kommt, dass viele Menschen einen inneren Schweinehund haben, den sie mehr oder weniger überwinden müssen. Man steht mit dem Problem also vielleicht gar nicht alleine dar.

Bei den Problemen wird es schwieriger, da man dort dann wiederholt die Erfahrung machen kann, zu versagen. Es ist aber wichtig, sich den Problemen zu stellen. Auch Angst und Verdrängung macht letztendlich krank.
 
Da könntest du recht haben! Ich weiß, dass ich große Angst vor Verantwortung habe. Ich habe Angst, dass ich durch falsche Entscheidungen/Handlungen jemand anderem oder mir selbst schaden könnte, etwas falsch machen könnte. Das hängt sicherlich auch mit mangelndem Selbstvertrauen zusammen, dass man sich nicht so viel zutraut. Aber wie kommt man dahin, die Angst vor Verantwortung zu verlieren? Sicher nur durchs Tun und immer wieder zu versuchen, Erfolgserlebnisse in dieser Richtung zu haben. Ich hoffe, dass es mir gelingt, diese Angst vor dem Verletztwerden und der Verantwortung loszulassen, sodass dieser Schutz nicht mehr nötig ist. Aber wie macht man das am Besten?
Du hat es schon ganz richtig erkannt: Einfach machen und die Situationen relativieren. Was könnte dir denn schlimmstenfalls passieren? Wenn du merkst, dass nichts passiert, "lernst" du irgendwann, dass deine Ängste unbegründet sind. Und du bist womoglich noch stolz auf dich, dass du diese Schritte gegangen bist. Die Therapie kann helfen, diese Ängste zu relativieren und die Situationen realistischer einzuordnen. Wenn man selbst nicht so recht weiß, was dahinter steckt, ist es manchmal schwierig, es selbst richtig einzuordnen. Aber auch das kann man lernen und dann kann man auch "ohne Hilfe" weiter gehen.

Wichtig ist es, sich diesen Ängsten zu stellen, und eben nicht versuchen, diese zu verdrängen oder aufzuschieben, auch wenn dies vielleicht kurzfristige Erleichterung verschafft.
 
Bei den Problemen wird es schwieriger, da man dort dann wiederholt die Erfahrung machen kann, zu versagen. Es ist aber wichtig, sich den Problemen zu stellen. Auch Angst und Verdrängung macht letztendlich krank.

Ja, wie wahr... und dann stellt sich auch die Frage was ist ein Problem, was macht man zu einem Problem, wo soll man etwas angehen und wo besser loslassen? Ich will mich nicht quälen. Das frage ich mich. Heikel wirds wenn es um zwischenmenschliche Dinge geht, das ist nochmal was anderes als Angst vor Spinnen zu haben find ich.

lg
 
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