Hallo Sebastian,
Seit Jahren beschäftige ich mich schon mit dem Schlaf und den Träumen. Es gibt da ein paar Faktoren in der Gestaltung des Schlafzimmers, die einen erheblichen Einfluß auf die Tiefe und die Qualität des Schlafes und der Träume haben können. Das hat nun sicherlich weniger mit Feng Shui zu tun, sondern mehr mit einem Erbe aus der Vergangenheit. Nun ja, ein kleiner Blick über den Tellerrand kann bei diesem sensiblen Thema sicherlich nicht schaden.
Jedes Lebewesen ist in seinem Schlaf einer latenten Gefahr ausgesetzt. Deshalb gibt es da zum Schutz vor möglichen Gefahren immer eine unbewusste Verbindung zur Außenwelt. Dieser Draht zur Außenwelt wird besonders bei Müttern deutlich, die schon bei der kleinsten Unruhe ihres Babys erwachen. Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit entscheidet also darüber, wie stark dieser Draht sein wird. Schon die kleinstmögliche Gefahrenquelle, Veränderungen im Raum, die Lichtverhältnisse oder Geräusche beinträchtigen deshalb die Schlaftiefe nachhaltig.
So spielt es auch eine große Rolle, wo sich Türen, Fenster und Spiegel in Zusammenhang mit dem Bett befinden. Fenster und Türen waren und sind immer Schwachpunkte durch die Eindringlinge den Schlafenden bedrohen können. Da es in der Menschheitsgeschichte noch nicht so lange Spiegel gibt, werden diese ebenfalls als Fenster oder Tür verstanden, auch wenn uns das nicht bewusst ist. "Wie lange hätte ich Zeit, um auf eine mögliche Gefahr reagieren zu können?", ist der Gedanke, der im unbewussten Seelenbereich schlummert. Es ist also wichtig das Bett möglichst so stellen, dass man eine gewisse Distanz zu Fenster und Co. hat und nur die Augen öffnen muss, um sofort reagieren zu können. Die Lage mit dem Kopf zur Tür wäre also besonders ungünstig.
Das Licht ist ein weiterer Faktor, denn damit wird unsere innere Uhr gesteuert. Das Sonnenlicht am Morgen hat einen hohen Blauanteil: ein Signal, das unseren Organismus zur Aktivität anregt. Anderseits steht da das Abendlicht mit seinen warmen Tönen, mit ihrem Rotanteil. Ein Licht, das auch vom offenen Feuer oder einer Kerze ausgeht. Warmes Licht suggeriert uns die Gefühle von der Geborgenheit und Sicherheit in der abendlichen Gemeinschaft, der wir uns im Schlaf anvertrauen können. Also ein Licht, das uns ein Ende des Tages die Phase der Ruhe ankündigt und uns mit dem Botenstoff Melatonin in Müdigkeit einhüllt.
Im Prinzip sollte man also am Abend das kalte Lichtquellen mit dem hohen Blauanteil meiden, das den Organismus zur Aktivität verführt. Das abendliche Zähneputzen vor dem Neonlicht des Spiegels im Bad wirkt sich am Abend negativ aus, während die Aktivität am Morgen willkommen ist. So ist das auch mit dem Kunstlicht der Wecker auf dem Nachttisch – das zu einer geringeren Schlaftiefe führen kann. Auf diese Weise bekommen dann auch die Mondnächte mit ihren unterschiedlichen Lichtverhältnisse ihren Sinn.
Nun ja, eventuell läßt sich ja der eine oder andere Gedanke aus diesem Beitrag auch mit den Regeln von Feng Shui verbinden.
Merlin