Kabîr sagt:
"OH Bruder! Als ich vergeßlich war, zeigte mit mein wahrer Lehrer den Weg.
Ich ließ alle Riten und Feierlichkeiten hinter mir und badete nicht mehr im heiligen Wasser.
Ich lernte, daß ich allein es war, der wahnsinnig und verrückt war,
Die ganze Welt um mich herum aber vernünftig und gesund und ich diese weisen Menschen nur gestört hatte.
Von da an wusste ich, das ich mich nicht mehr im Nebel der Ehrerbietung und Verbeugung zu wälzen brauchte:
Ich leutete die Glocke im Tempel nicht mehr, Ich setzte kein Götzenbild mehr auf den Thron, Ich verehrte das Götzenbild nicht mehr mit Blumen.
Es ist nicht die einfache Lebensweise, die das Fleisch kasteit um den Herrn zu erfreuen.
Wenn Du Deine Kleider ablegst und Deine Sinne abtötest, wirst Du den Herrn nicht erfreuen.
Der Mensch, der gütig und freundlich ist, der Rechtschaffenheit praktiziert,
der passiv bleibt inmitten der weltlichen Angelegenheiten,
der alle Kreaturen der Erde als sein eigenes Selbst ansieht,
der erlangt das unsterbliche Sein und der wahre Gott ist immer mit ihm.
Kabîr sagt: "Der erlangt den wahren Namen, dessen Worte rein sind und der frei ist von Stolz und Dünkel".
(Kabîr)
"OH DIENER, wo suchst Du mich? Hier! Ich sitze neben Dir.
Ich bin weder in einem Tempel zu finden, noch in einer Moschee:
Ich bin nicht in der Kaaba zu finden, noch im Berg Kailash:
Nicht in Riten oder Zeremonien, nicht im Yoga und nicht im Verzicht.
Wenn Du mich wirklich suchst, dann kannst Du mich immer sehen:
Du findest mich in dem kleinsten Haus der Zeit.
Kabîr sagt: "Oh Sadhu, Gott ist der Atem allen Atems."
(Kabîr)
"EIN Yogi taucht seine Kleider in die Farbe, anstatt daß er seinen Verstand in die Farben der Liebe taucht.
Er sitzt in einem Tempel des Herrn und hat Brahma verlassen um einen Stein zu verehren.
Er bohrt Löcher in seine Ohren, sein Bart wächst gewaltig als Matte, so daß manche Leute ihn schon mit einer Ziege verwechseln.
Er geht hinaus in die einsame Wildnis, unterdrückt seine Triebe und verwandelt sich in einen Eunuchen.
Er rasiert seinen Schädel, legt sein Gewand in einen orangenen Bottich, liest die Bhagavad-Gita, und wird ein ungeheurer Erzähler.
Kabîr sagt: "Du gehst zu den Toren des Todes, binde Hände und Füße!"
(Kabîr)
LAMPEN brennen in jedem Haus, Blinder! Und Du kannst sie nicht sehen.
Eines Tages werden Deine Augen plötzlich geöffnet, und Du wirst sehen: und die Fesseln des Todes werden sich von Dir lösen.
Es gibt nichts zu sagen oder zu hören, es gibt nichts zu tun: Es ist Er, der lebt, noch tot, der niemals wieder sterben wird.
Weil er in der Abgeschiedenheit lebt, sagt der Yogi, daß er in der Ferne wohnt.
Dein Herr ist nahe: noch kletterst Du auf den Palmenbaum um Ihn zu sehen.
Der Brahmanen Priester geht von Haus zu Haus und gibt den Leuten Einweihungen in den Glauben:
Mitnichten!
Der wahre Brunnen des Lebens ist neben Dir, und Du hast Dir einen Stein aufgestellt, den Du verehrst.
Kabîr sagt: "Ich könnte niemals ausdrücken, wie köstlich mein Herr ist.
Yoga und den Rosenkranz beten, Tugend und Laster -- sie bedeuten Ihm nichts."
(Kabîr)
"
ICH lache, wenn Ich höre, das der Fisch im Wasser durstig ist.
Du begreifst nicht die Tatsache, daß das Lebendigste von Allem in Deinem eigenen Hause ist;
und so wanderst Du mit verwirrtem Blick von einer heiligen Stadt zur nächsten!
Kabîr möchte Dir die Wahrheit sagen: Wohin auch immer Du gehst, nach Kalkutta oder Tibet;
solange Du nicht weißt, wo Deine Seele verborgen ist,
wird die Welt für Dich niemals wirklich sein!
(Kabîr)
Namo