Behinderungen und unsere Einstellung dazu

DAS schaffen allerdings die wenigsten.
Es wird gesehen, spekuliert und bewertet. Und das ganze in sekunden Bruchteilen!

Wahrnehmen, nachfragen und annehmen können meist die, die selber betroffen sind, mit diesen Menschen arbeiten oder tiefer blicken können!

DAS ist leider meine Erfahrung und es ist verdammt schwer, genau DAS einem Kind zu vermitteln, was betroffen ist und nichts weiter möchte, als " dazu zu gehören "....

Man wird gezwungen, sich von der " normalen Welt " zu distanzieren und sich nur mehr unter " gleich denkende und fühlende " aufzuhalten, damit das Kind wieder Toleranz erfahren kann!

Verkehrte Welt in meinen Augen. Und da bringt reden genau NICHTS!

:tomate:

Aufklärendes Reden in unermüdlicher Geduld - Zeigen, Vormachen, Imitieren lassen, Präzisieren - kein Mensch kann automatisch "gut" mit anderen Menschen umgehen, egal ob gesund oder behindert. Gerade Kindern und Jugendlichen ist ihre Art des Umgehens miteinander ja meist noch kaum bewusst. Auch die Auswirkungen und Konsequenzen aus ihrem Verhalten verstehen sie nicht. Was es für den Einzelnen dann bedeutet, der "so" behandelt wird.

Rücksichtnahme und Wertschätzung und Respekt - das sind Themen, die in allen Bereichen des Lebens heute mit Füssen getreten werden. Nicht überall natürlich, aber doch meist. Ich denke die Ursache liegt in den Lebensumständen gepaart mit mangelnder aufklärender Bildung. Wissen ist oft schon da - aber eben nicht die Fähigkeit, des anzuwenden.

Und das ist das Problem unseres gesamten Bildungs- und natürlich auch unseres Gesundheitssystems. Man weiß, aber tut Anderes. Bequemeres. Wirkungsvolleres und Schneller Wirkendes als Bildung anzuwenden oder dazu zu verhelfen durch aufsuchende Beratung.

lg
 
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Behinderung sollte man meiner Meinung nach bewusst wahrnehmen, um den vollkommenen Menschen dahinter zu entdecken. lg

Hallo Trixi,

wie soll das denn konkret aussehen????

Rücksichtnahme und Wertschätzung und Respekt - das sind Themen, die in allen Bereichen des Lebens heute mit Füssen getreten werden.

Darum braucht es auch Menschen (so wie uns), die das wieder (noch) leben. Und die sich dafür einsetzen, dass es z.B. die eigenen Kinder, auch leben. (und weiter geben).



Zitat von LastAlgiz
Bitte jetzt nichts falsches denken.

Was ich schrecklich finde ist das man aus dem Koran interpretieren kann das der Mensch an seiner Behinderung schuld ist und das er irgendwie bestraft werden soll. Berichtigt mich wenn ich da etwas falsch verstanden habe. Vielleicht gibt es sowas ja auch in der Bibel.

Solche Sätze habe ich auch schon von Christen gesagt bekommen. "Ihr habt ein Kreuz zu tragen." Und irgendwann kommt die Frage nach der Schuld. Die kann man mehrdeutig sehen. Denn wenn jemand behindert ist, muss ja etwas falsch gelaufen sein. (so das allgemeine Denken). Also erfolgt die gerechte Strafe "Gottes". (nach denen)


Zitat von Ella
Man wird gezwungen, sich von der " normalen Welt " zu distanzieren und sich nur mehr unter " gleich denkende und fühlende " aufzuhalten, damit das Kind wieder Toleranz erfahren kann!

Verkehrte Welt in meinen Augen. Und da bringt reden genau NICHTS!

so ähnlich erging es mir erst wieder vor kurzem auf dieser Veranstaltung für Inklusion. Dort wird so wunderschön geredet, aber das Leben ist ein anderes.

Ich habe mich auch irgendwann distanziert, mache immer wieder neue Anläufe in der "normalen Welt", was aber gar nicht einfach ist. Die Sorgen, die einen belasten, ist irgendwie verboten auszusprechen. (so geht es jedenfalls mir)

lg Pluto
 
Ja, Behinderte untereinander haben einen ganz anderen Umgang, respektvoller, toleranter.
Nach aussen hin (normale Welt) schweigt man lieber...
 
Hallo Trixi,

wie soll das denn konkret aussehen????
Daß man die Behinderung wahrnimmt? Vermutlich doch nur aus Kenntnis der Einschränkungen heraus. Das heisst ich muß eine eventuell vorliegende Erkrankung und ihre Symptome kennen bzw. die Ursache für die Behinderung und ihre genauen Folgen bei diesem Menschen.

Nur wenn ich mir zugestehe, einen Behinderten als behindert wahrzunehmen und seine Behinderung zu erkennen, kann ich den Menschen dahinter entdecken mit seinen Fähigkeiten, Talenten und mit seinem Humor oder auch Leid. Ist ein bisschen wie Rechnen - man muß das Kranke herausrechnen, um das Gesunde zu erfahren. Dann scheitert man auch nicht an der Behinderung, z.B. beim Kommunizieren.

Darum braucht es auch Menschen (so wie uns), die das wieder (noch) leben. Und die sich dafür einsetzen, dass es z.B. die eigenen Kinder, auch leben. (und weiter geben).
:blume:
 
ist eben anders wie wenn man sagt ...
hey ich hab ein neues auto ... oder ich hab urlaub da und dort gebucht oder sowas

ich hätts mir auch nicht gedacht dass man wegen depressionen mal
gesellschaftlich ausgegrenzt, usw. wird ...

hab mir ja schon öfters gedacht wennn wer psychiatrisch behandelt wird müsste man die hälte der behandlung dazu verwenden den menschen auf dieses gesellschaftliche reaktion vorzubereiten ...
ich weiß aber nicht wie - wie ich auch nicht weiß was man behinderten in heimen/lebenshilfe/etc erzählt wie die welt ist
 
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ist eben anders wie wenn man sagt ...
hey ich hab ein neues auto ... oder ich hab urlaub da und dort gebucht oder sowas

ich hätts mir auch nicht gedacht dass man wegen depressionen mal
gesellschaftlich ausgegrenzt, usw. wird ...

hab mir ja schon öfters gedacht wennn wer psychiatrisch behandelt wird müsste man die hälte der behandlung dazu verwenden den menschen auf dieses gesellschaftliche reaktion vorzubereiten ...
ich weiß aber nicht wie - wie ich auch nicht weiß was man behinderten in heimen/lebenshilfe/etc erzählt wie die welt ist


Vielleicht bringen sie die Behinderten auch deswegen woanders unter, um sie zu schützen vor den grausamen Reaktionen der Menschen.
Wirklich wehren könne sich oft ja nicht, eben wegen der Einschränkungen.
 
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