Auswandern nach und (Über)Leben in Gran Canaria

Hallo Caroline,

in einem Punkt muss ich dir widersprechen.
Ganz ohne Geld wird es nicht gehen. Startgeld wird nötig sein und Geld, um sich bestimmte Waren zu beschaffen, die man einfach braucht, wenn man sie verschlissen oder verbraucht sind.
Darum will/muss ich die wenigen Überschüsse des Obst- und Gemüseanbaus auf dem Markt verkaufen.
Aber: wenn etwas dabei rauskommen soll, dann muss meine tägliche Arbeitszeit unter 8h liegen - wenn das nicht rauskommt, ist das Experiment gescheitert.
Ich will arbeiten, um zu leben und nicht umgekehrt!

mfg
Esologe

Wenn du Obst- und Gemüseanbau machen willst, bestimmt die Natur deine Arbeitszeit.
Während der Ernte wirst du 16 Stunden am Tag arbeiten. Und es wird Zeiten geben, wo du von deinen Früchten überhaupt nicht gefordert wirst. Und den ganzen Tag frei hast.
Also: Auf die Verwirklichung des Traums vorbereiten: Startkapital, Sprache, Realismus.

Dann klappt es.

crossfire
 
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Hallo Bougenvilla,

was will ich?
Mich aus dem starren Korsett hier in Deutschland befreien.
Was für ein Korsett?
Das Korsett heißt: Arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten. So haben es die Kapitalisten für uns vorgesehen. Am liebsten würden sie uns durch Maschinen ersetzen. Da das nicht überall geht, machen sie uns durch Butterbrote, Propaganda und Zwang (Bismarck: Zuckerbrot und Peitsche) gefügig. Dieses Spiel gefällt mir nicht.
Was für eine Laune?
Diese "Laune" habe ich schon seit einigen Jahren -nämlich, seitdem ich begriffen habe, wie das System, Kapitalismus genannt, funktioniert und wie wir tagtäglich für blöd verkauft werden.
Warum bin ich so zögerlich?
Weil ich auch ein Angsthase bin.
Warum bin ich ein Angsthase?
Weil ich so erzogen wurde - nur nichts Neues wagen, es könnte schief gehen.

und deshalb frage ich euch nach Risiken und Nebenwirkungen und warte auf den Fingerzeig vom Himmel, der mir sagt: Jetzt spring!

mfg
Esologe

Glaub mir, ich verstehe Dich schon.

Du bist unzufrieden und auf der Suche.

Du rebellierst und suchst die Freiheit, Deinen Traum leben.

Geht aber nicht so einfach, da musst Du schon überlegen was ist mir wichtig.
Lebe ich meinen Traum und bin dafür bereit alle Risiken auf mich zu nehmen, oder überwiegt die Angst und Dir ist Sicherheit wichtiger???

Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Traum verwirklichen kannst.
Aber las Dir Zeit, damit es ein Traum und kein Alptraum wird.

Lieben Gruß
 
Er will aussteigen und so wie sich das angehört hat, hat er sich noch nicht festgelegt. Sorry, wenn ich es falsch verstanden habe. Hörsagen hin und her. Ich kenne diesen Menschen ziemlich gut und ich weiß, dass sie von unserem System auch nichts hält. Drüben fühlt sie sich zuhause. Im übrigen hat sie Kultur- und Sozialanthropologie Lateinamerika studiert, kann perfekt Spanisch und auch Portugisisch. Ja ich war nicht dort, aber man kann sehr wohl Erfahrungen von 3. Personen weitergeben. Ihr kapiert alle nicht, was er will. AUSTEIGEN. bin wohl einer der wenigen, die hier wirklich lesen kann.

PS: ER will ohne Geld leben
Ich für mich könnt es mir nicht vorstellen. Aber man sieht schon wie unsere Gesellschaft versteift auf Geld aus ist. OHNE STARTGEld geht nichts. Wer behauptet das? Genau dieses System will er verlassen.


Ohne Geld geht es nirgends mehr. Es sei denn, du schliesst dich einer Gruppe an, die die Geldverwaltung für dich übernimmt.
Auch wenn er keine Familie gründet, wird er von irgendwelchen Aemtern zur Kasse gebeten, irgendwann einen Arzt in Anspruch nehmen müssen und grundlegend irgendwelche Nahrungsmittel zukaufen müssen. Wenn er sich überhaupt selbstversorgen kann. Auch auf Gran Canaria gibts nicht das ganze Jahr Bananen (auf dem Land, das er vorerst auch noch kaufen müsste) Und ist er bereit beispielsweise auf Salz zu verzichten?

Aber mich hier mit dir über ihn zu unterhalten ist etwas grotesk. Darum zurück zu deinen Aussagen. Deine Freundin hat anscheinend einen Platz in Südamerika gefunden, weil sie dort arbeitet, sich integriert, sich somit auch für eine Gemeinschaft engagiert. Das ist ein ganz andere Ansatz. Auch wenn sie erst kurz dort ist.
Und mit Verlaub, im ersten Jahr sieht noch vieles rosig aus.
 
Hallo Bougenvilla,

was will ich?
Mich aus dem starren Korsett hier in Deutschland befreien.
Was für ein Korsett?
Das Korsett heißt: Arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten. So haben es die Kapitalisten für uns vorgesehen. Am liebsten würden sie uns durch Maschinen ersetzen. Da das nicht überall geht, machen sie uns durch Butterbrote, Propaganda und Zwang (Bismarck: Zuckerbrot und Peitsche) gefügig. Dieses Spiel gefällt mir nicht.
Was für eine Laune?
Diese "Laune" habe ich schon seit einigen Jahren -nämlich, seitdem ich begriffen habe, wie das System, Kapitalismus genannt, funktioniert und wie wir tagtäglich für blöd verkauft werden.
Warum bin ich so zögerlich?
Weil ich auch ein Angsthase bin.
Warum bin ich ein Angsthase?
Weil ich so erzogen wurde - nur nichts Neues wagen, es könnte schief gehen.

und deshalb frage ich euch nach Risiken und Nebenwirkungen und warte auf den Fingerzeig vom Himmel, der mir sagt: Jetzt spring!

mfg
Esologe

also auch noch der Startschuss muss von aussen kommen.

wenn du aussteigen willst musst du taff sein, sonst bleib lieber bei Muttern und im Sozialstaat
 
... Es gibt also doch noch welche, die merken, dass wir in einem Gefängnis mit Freigang leben.
Leider sind wir zu wenig, so dass man anscheinend wirklich nur auf individuelle Lösungen setzen kann.
… ich denke, dass die vielen Schlafenden doch geweckt werden sollten. Und wer sollte das machen, wenn nicht die, die es merken.
Aber mit solch einer Einstellung kann man sich eben auch kaputt machen …
ich bedanke mich für eure Diskussionsbeiträge.
Sie haben das Problem des Auswanderns, so denke ich, vielseitig beleuchtet.
Ihr könnt auch gern weiterdiskutieren.
Für mich nehme ich mit, dass ich mich weiter schlau machen muss, damit ich, wenn der Zeitpunkt kommen sollte und Gott mir ein Zeichen gibt, aus diesem Elend hier zu verschwinden, dafür bereit bin.
Bitte nehmt mir die drastischen Worte nicht übel, aber die Wahrheit, die man für sich erkannt hat, muss auch gesagt werden ...

Natürlich kann man versuchen, andere wachzurütteln, indem man hier so manche Diskussion über Lybien, Gaddafi und die häßlichen Nebenwirkungen eines auf sogenannter Marktwirtschaft aufbauenden, demokratischen Sozialstaates geißelt. Allerdings hat man als Aussteiger da ganz andere Mittel :ironie:
 
Vielleicht sollte man sich mal überlegen wieviele Auswanderer von Schweiz, Österreich und Deutschland in ihre Länder zurück gehen weil sie es nicht geschafft haben!

und wieviele kommen nach Österreich, Schweiz und Deutschland gescheitert wieder zurück?????????
 
Ja wenn aussteigen aus dem Konsumwahn so einfach wäre.
Man fühlt sich immer so reich/arm wie man im Gegensatz zum Umfeld da steht.

Würde man mit seinem Hab und Gut welches man hier hat in der Wüste leben, würde man sich unermesslich reich vorkommen und wohl nur noch sehr wenig kaufen.
Aber lebt man unter dem Durchschnitt der anderen (hier...die anderen haben Ipod, Flachbildfernseh, Auto, Swimmingpool) arbeitet man darauf hin den Lebensstandard auch zu haben, und fühlt sich arm wenns nicht so ist.

Das ist aber Deine persönliche, innere Einstellung...ich habe keinen i-pod, keinen Flachbildschirm...nie nen Führerschein gemacht und nie ein Auto gehabt...würde ich mir auch nie anschaffen...trotzdem bin ich reich...und was hier an Romantik über das Leben unserer Vorfahren ausgekippt wird....geht weit an der Realität vorbei.
Ohne ausreichende Sprachkenntnisse und ohne Ahnung von "Ackerbau und Viehzucht" auszuwandern...ist mehr als blauäugig und zum Scheitern verurteilt....auch Obstbäume wachsen nicht von allein, müssen versorgt werden...da steckt viel Arbeit hinter...und ist nix für jemanden, der sich lieber die Sonne auf den Bauch scheinen läßt.


Sage
 
in meinem Fall geht es wirklich nicht um "normales Auswandern". Aussteigen, wie Caroline es schrieb, trifft wohl doch eher den Kern.
Das sind doch alles Wortklaubereien.
Was bitte ist "normales Auswandern"?

Aussteigen kannst du auch da, wo du gerade bist.
Dazu brichst du mit der Gesellschaft, tust nichts mehr für sie (arbeiten, Steuern, Miete zahlen etc.) und nimmst sie natürlich auch nicht mehr in Anspruch (HarzIV, Krankenkasse, Tafeln etc.).
Ansonsten lebst du irgendwo in den Tag hinein, von Äpfeln Getreide, Kartoffeln, und was man sonst noch so alles von Äckern klauen kann, denn alles gehört ja irgendwem und freiwillige wird er es dir nicht geben.

Wenn du dafür aber in ein fremdes Land gehst, dann wanderst du aus und lebst dort als Aussteiger.

Wenn ich es recht verstanden habe, ist deine Hauptmotivation nicht, oder nur sehr, sehr wenig arbeiten zu müssen.

Ich habe irgendwann mal einen Bericht über "Penner" gesehen, die dieses Aussteiger-Leben auf der Straße z. T. aus den gleichen Überlegungen heraus gewählt haben. Aber trotzem: Sie betteln, sitzen in den Teestuben, gehen zu den Tafeln und nehmen jedliche "Stütze" in Anspruch, die sie überhaupt noch kriegen können. Also nicht wirklich ein Bruch mit der Gesellschaft, sondern eher so, dass "die anderen" arbeiten und sie selbst nur provitieren.
Gering, klar, aber sie wollen was haben, bzw. sie brauchen es auch, denn ohne können sie nicht überleben.

Verstehe mich nicht falsch. Ich ziehe den Hut vor jedem "Aussteiger" der sein Vorhaben mit jeglicher Konsequenz betreibt, aber nur vor denen die es auch tun, und nicht vor denen, die nur rumlabern.

Übrigens war im letzten oder vorletzten Jahr hier mal einer aktiv, der irgendwo, ich glaube in Südamerika (Brasilien?), gelebt hat. Allerdings hatte er genügend Geld um regeläßig ein Internetcafe aufzusuchen, also so 100%ig hat er dem "System" auch nicht den Rücken gekehrt.

R.
 
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LG dulcina
 
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