Astrologismen

Hallo,

die folgende Ausführung wurde entnommen aus:

Ernst Jünger: "An der Zeitmauer"

im Kapitel: Messbare und Schicksalszeit, Abschnitt 26

Das Eindringen der Astrologie, das zur Hauptströmung der Zeit in so erstaunlichem Widerspruch steht, ist ein revolutionäres Vorzeichen. Die Astrologie hat nicht nur eine unwissenschaftliche Struktur, sondern auch eine gegen das Nivellement gerichtete Tendenz, insofern sie auf der schicksalsmäßigen Eigenart, auf der angeborenen Ungleichheit der Menschen besteht. Damit mißachtet sie die beiden Kardinalpunkte der heutigen Welt. Es ist vorauszusehen, daß sich das Ärgernis, das sie erregt, in Zukunft verstärken wird.

Beste Grüße

norbertsco
 
Werbung:
Vielen Dank Gabi und Norbertsco für Eure letzten Beiträge.

Zu Ernst Jünger fällt mir die (wahre) Anegdote ein: der Hundertjährige Jünger kaufte einen Stock. Man bemerkte mit Genugtuung, ja, jetzt braucht auch er einen Stock. Aber nein, Jünger kaufte ihn für einen Freund :)
 
Hallo,

na, wer als Hundertjähriger einen Stock nur für seinen Freund kauft, der soll nochmal zitiert werden.

Ernst Jünger: An der Zeitmauer, Kapitel "Messbare und Schicksalszeit", Abschnitt 13

In diesem Sinne ist das Horoskop die Schicksalsuhr. Die Stunden folgen sich, aber sie gleichen sich nicht. Das Zifferblatt unserer mechanischen Uhren ist streng symmetrisch; ein Zwischenraum gleicht genau dem anderen. In unserem Jahrhundert hat man sogar begonnen, die Ziffern fortzulassen, um die Gleichförmigkeit noch zu erhöhen. Das Horoskop dagegen ist ein Abbild, ein Sinnbild der Weltenuhr. An ihm fällt auf dem ersten Blick die ungleichmäßige Verteilung der Zeichen auf, die eher an die Konstellation des nächtlichen Himmels oder an die Konfiguration einer Schachpartie erinnert als an das Zifferblatt einer mechanischen Uhr. Solange Menschern leben, wird auch der Wunsch nicht sterben, zu lesen, was dort geschrieben steht.

Beste Grüße

norbertsco
 
Was die Zukunft betrifft, so ist unsere Aufgabe nicht sie vorauszusehen, sondern sie zu ermöglichen.

Antoine de Saint-Exupéry
 
8.Psalm

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,

den Mond und die Sterne, die du bereitet hast,

Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkest,

was der Erdensohn, daß du auf ihn achtest?

Und hast ihn doch wenig niedriger gemacht denn Gott

und hast ihn mit Ehre und Schmuck gekrönt.
 
Wozu dient all der Aufwand von
Sonnen und Planeten
und Monden, von Sternen
und Milchstraßen,
von Kometen
und Nebelflecken,
von gewordenen
und werdenden Welten,
wenn sich nicht zuletzt
ein glücklicher Mensch
unbewusst
seines Daseins erfreut?


Goethe
 
Bin eine Verferchterin der Spezialisierung, und finde :) bei Till Ahrens eine neue Schiene:

Die medizinisch-astrolgische Gesundheitsanalyse* mit humoralmedizinischer Elemente-Ernährungsberatung
 
Goethe, in "Zahme Xenien VI"

Das Leben wohnt in jedem Sterne:

er wandelt mit den anderen gerne die

selbst erwählte freie Bahn.

Im inneren Erdenball pulsieren die Kräfte,

die zur Nacht uns führen

und wieder zu dem Tag heran.
 
Werbung:
Zurück
Oben