Anstand und Mitgefühl??

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das ist eine ziemlich diffizile angelegenheit, die kindern gegenüber viel fingerspitzengefühl verlangt, um sie nicht noch weiter zu beschämen, was sie ja gegenüber der obdachlosen wiederum zum ausdruck bringt, und sie doch verstehen, was sie tun...
 
Täufelchen;2487819 schrieb:
In meinen Bekanntenkreis hat eine junge Frau ihr Babay verloren *Trisonomie18*, anstatt das man mitfühlt kommen so Sprüche wie "es ist doch für alle besser so .... das wäre doch kein Leben gewesen.............ihr hättet Euch kaputt gemacht und was das gekostet hätte...
Ich mein gehts noch?? Da stirbt ein kleines Wesen und die Leute sagen sowas der trauernden Mutter ins Gesicht???

Offene, ehrliche Worte schließen Mitgefühl nicht aus. Ich finde dein Urteil hart und vielleicht auch etwas ungerecht.

Es kann nicht jeder mit einer solchen Situation umgehen und u. U. kommen dann Formulierungen, die in anderen Ohren als hart empfunden werden.

Auch solche Worte sollen Trost spenden, oder hast du den Eindruck, dass die betreffenden Personen gleichgültig und kalt mit der Trauer der jungen Frau umgehen?

Manchmal ist es Hilflosigkeit wenn derartige Worte kommen, aber sicher nicht mangelndes Mitgefühl oder mangelnder Anstand.

Du wählst andere Worte, aber deshalb müssen diese nicht "falsch" sein. Ein wenig unbeholfen vielleicht, aber sicher nicht böse gemeint. Jeder artikuliert sich halt anders und gerade in Krisensituationen finden viele Menschen einfach nicht die "richtigen" Worte - wobei da auch jeder der Ansicht ist dass ausgerechnet seine eigenen die richtigen und die der anderen die "falschen" sind.

Sei ein bisschen großzügiger mit deinen Mitmenschen, denn nicht jeder ist so wie du, was aber nicht heißt, dass er damit gleich schlechter, ungezogener oder böse ist.

R.
 
Offene, ehrliche Worte schließen Mitgefühl nicht aus. Ich finde dein Urteil hart und vielleicht auch etwas ungerecht.

Es kann nicht jeder mit einer solchen Situation umgehen und u. U. kommen dann Formulierungen, die in anderen Ohren als hart empfunden werden.

Auch solche Worte sollen Trost spenden, oder hast du den Eindruck, dass die betreffenden Personen gleichgültig und kalt mit der Trauer der jungen Frau umgehen?

Manchmal ist es Hilflosigkeit wenn derartige Worte kommen, aber sicher nicht mangelndes Mitgefühl oder mangelnder Anstand.

Du wählst andere Worte, aber deshalb müssen diese nicht "falsch" sein. Ein wenig unbeholfen vielleicht, aber sicher nicht böse gemeint. Jeder artikuliert sich halt anders und gerade in Krisensituationen finden viele Menschen einfach nicht die "richtigen" Worte - wobei da auch jeder der Ansicht ist dass ausgerechnet seine eigenen die richtigen und die der anderen die "falschen" sind.

Sei ein bisschen großzügiger mit deinen Mitmenschen, denn nicht jeder ist so wie du, was aber nicht heißt, dass er damit gleich schlechter, ungezogener oder böse ist.

R.



Aber ich denke, jeder sollte in dem Fall erst mal über seine Wortwahl nachdenken. Wenn man erst mal einfach sein Mitgefühl bekundet, ist das doch ausreichend und Trost genug. Es mag ja sein, dass es stimmt, dass es für das Kind so besser war, aber im Schmerz möchte man solche Worte bestimmt nicht hören. Wenn man nach einiger Zeit über den Schmerz hinwegkommt, kommt man vielleicht selber drauf, dass es für das Kind wohl besser war. Man muß dem anderen nicht immer die Wahrheit um die Ohren klatschen. Wenn man darauf Rücksicht nehmen kann, ist es für mich Anstand.
Siriuskind
 
mit anstand hat das, glaube ich, weniger zu tun, aber mit fehlendem mit- besser gesagt feingefühl. viele menschen sind einfach nicht in der lage, oder willens zu spüren, was in solchen situationen wirklich geschehen ist und können deshalb auch nicht angemessen reagieren. dazu kommt dann noch eine schlechte sozialisation und ohne das jemand es böse meint, kommen solche aussagen zustande.
leider ist es in unserer gesellschaft üblich den schmerz anderer herunterzuspielen, anstatt ihn ernst zu nehmen. Dieses Verhalten wird sogar als trost verkauft. Von Klein auf heißt es: ist doch nicht so schlimm, das wird schon wieder, anderen geht es noch schlechter, wenigstens kannst du jetzt, sie es mal von der guten Seite...., etc.
eigentlich ist das schon bei kleinigkeiten nicht angebracht, bei ernsten Angelegenheiten können solche aussagen sehr unangenehm sein. Ich glaube jeder hat eine Erinnerung, in der er einen echten Schmerz fühlte und dann mit so einer Aussage konfrontiert wurde. Das ist nicht gut. Es ist im Prinzip absolut respektlos. Ich will in solchen Situationen im Grunde nur, dass mein Schmerz ernst genommen wird, und nicht, dass ihn jemand mit einer Floskel wegzaubert. Gerade in so ernsten Situationen hat auch der Schmerz seine Daseinsberechtigung und seine Abwesenheit, wäre vermutlich noch schlimmer.
 
Wenn man erst mal einfach sein Mitgefühl bekundet, ist das doch ausreichend und Trost genug.
Woher weißt du, dass nicht "erst mal" das Mitgefühl bekundet wurde?

"Andere" sind immer so schnell abgeurteilt, womit doch nur klar gestellt werden soll für wie toll man sich selbst hält.

Ist auffällig in diesem Forum, dass ständig an anderen Menschen rumkritisiert wird, dabei dachte ich diese ganze "spirituelle Entwicklung" hat ausschließlich was mit einem selbst zu tun. Ist wie in der Politik, wenn ich die anderen schlecht mache, stehe ich selbst vermeindlich besser da.

Also sollte sich die Threadstellerin vielleicht nicht über die "ungezogenen Anderen" aufregen, sondern sich lieber mal Gedanken machen wieso sie anderer Leute Verhalten zu ihrem Thema macht.

R.
 
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leider ist es in unserer gesellschaft üblich den schmerz anderer herunterzuspielen, anstatt ihn ernst zu nehmen. Dieses Verhalten wird sogar als trost verkauft.
Das ist nichts anderes als Ausdruck von Angst, das sollte dir dein viel gepriesenes Feingefühl eigentlich sagen.
Der Mensch hat Angst vor pers. Katastrophen und wenn sie nahe kommen, im Freundes- oder Bekanntenkreis stattfinden, blockiert er.
Nicht jeder klar, und nicht jeder ist dann so tapsig die "falschen Worte" zu sagen, aber solange nicht offensichtlich ist, dass jemand böse oder zynisch zu sein scheint, sollte man einfach jeden sein lassen wie er ist - und lieber bei sich selbst schauen.

R.
 
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