Du scheinst den Mörder ja sehr gut zu kennen, da du ganz genau zu wissen meinst, woran er wirklich glaubt.
Deutsche nicht zu erschießen, nur “Ausländer“, wäre kompatibel mit einer rechtsradikalen Einschätzung. Nun, woran identifiziert man denn rein optisch einen Unbekannten als Deutschen?
Er hat schon gesagt, dass er wahllos auf Leute geschossen hat...
Und das war die Tat, Worte zählen nicht mehr als Taten.
Und es ist so auch Unsinn. Es wäre genauso verrückt auf jeden zu schießen, weil er eventuell kein Deutscher (nach rassistischem Weltbild) sein könnte.
Ein richtiger Amokläufer denkt nicht so, dem geht es nur ums Töten an und für sich, dem ist es egal, wen er erwischt und wen nicht.
Er ist nicht (wie der typische Amokläufer) einfach ziellos losmarschiert und hat irgendwo in eine xbeliebige Menschenmenge geschossen.
Doch, am Ende schon, mag sein, dass er sich "entschuldigt" hat, aber das macht ihn auch nicht weniger verrückt.
Ist es psychisch gesund, wenn du heute einen Massenmord verübst, und wenn es dir morgen leid tut? Nein.
Das ist exakt die Irrationalität, die einen geistesgestört macht.
Rassismus und Antisemitismus ist übrigens oft mit genereller Menschenverachtung gekoppelt. Angehörige bestimmter Völker werden oft einfach nur noch mehr verachtet als Menschen an und für sich.
Nein, Rassisten halten sich für großartig. Klar werden auch Verräter im eigenen Volk ausgemacht. Aber die müssen definierbar sein.
Natürlich kannst du argumentieren, dass sie Menschen insgesamt für böse halten, insofern dass auch wir nicht moralisch (gut) sein sollen, sondern brutale Soldaten. Aber ist keine nihilistische Weltanschauung, nach der Juden nur etwas mehr sterben sollen als Deutsche.
Und niemand, der einen Mord plant, ist psychisch gesund. Jemand, der ein rechtsextrem motiviertes Attentat plant, ist ebenso krank im Kopf wie jemand, der bei einem Amoklauf wahllos Leute abknallt.
Ok, dann wird es eine unsinnige Diskussion.
Aber es gibt einen Unterschied zwischen Leuten, die konsistenten Weltanschauungen folgen , und Leuten, die einfach Gewalt anwenden wollen, weil sie entweder voller Hass sind, oder sadistische Lust dabei empfinden. Ja, da wird es Überschneidungen geben. Aber wenn eine geschlossene Tür ein akzeptabler Grund ist, eine vorgebliche Überzeugung über den Haufen zu werfen, war diese nie etwas wert (vorgeschoben). Jemand wollte schlicht morden.
Worauf willst du eigentlich hinaus, wenn du dich so penetrant bemühst, diesen geplanten Massenmord an Juden als “nicht rechtsextrem motiviert, sondern nur als Wahnsinnstat eines Verrückten ohne politischen Hintergrund“ hinzustellen?
Aufzeigen, dass Rechtsextremismus weniger gefährlich ist als hingestellt?
Ich will nicht darauf hinaus, dass rechte Terroristen (die nicht verrückt sind) unmöglich sind. Wie ich mehrfach sagte, waren die NSU-Mitglieder echte Nazis. Genauso wie der Bahnmörder von Frankfurt umgekehrt eine geistesgestörte Person war.
Worauf ich hinaus will, ist dass den Gegnern der AfD jedes Mittel recht ist, um die Partei und Wähler schlecht zu machen. Oder (alternativ) dass sie den Sinn für Realität verloren haben, wenn die Realität so aussehen soll, wie es in ihrem Kopf bereits festgelegt ist. Bedeutet dass es für sie klar ist, dass AfD und andere Kritiker schuld sind, völlig egal wie geistesgestört sich der Täter verhalten hat.
Davon abgesehen...
"wer die AFD wählt ist mitschuld an terror"..wäre genauso wie wenn ich sagen würde:" wer damals die SPD gewählt hatte, hatte mitschuld am entstehen der RAF"..
Dass das Gedankengut, das auch die von dir gewählte Partei (nicht nur radikalere Gruppierungen) verbreitet, harmlos ist? Unbedenklich?
So läuft das nicht. Ich kann Leute und Dinge kritisieren ohne schuld daran zu sein, wenn jemand diese Leute ermordet oder diese Dinge zerstört.
Ich könnte als Brite sagen, dass man die Monarchie abschaffen soll. Das bedeutet nicht, dass ich dann schuld wäre, wenn jemand die Königsfamilie ermordet.
Wenn es nicht mehr in Ordnung ist Kritik auszusprechen, enden wir in einem Staat ohne Freiheitsrechte. Wäre komplette Zensur, und das Ende der Demokratie.