Angst vor dem Tod

Ja, so in etwa hat mir mal auch ein alter Kameltreiber erzählt. :)

Das wäre aber nur der eine Punkt.

Der andere Punkt ist nämlich der (Geistes)zustand, in dem man hinübergeht; er ist letztendlich für die Qualität des nachtödlichen Lebens entscheidend. Bist du in Ruhe und Frieden gegangen, genießt du diesen Zustand dann so lange, bis jemand hier auf Erden sich an deine Heldentaten (oder einfach nur an dich) erinnert. Je mehr davon es gibt, desto besser für dich, desto mehr Lebenskraft hast du da drüben. Ob diese Erinnerungen gut oder schlecht sind, ob du von den Hintergebliebenen liebevoll angebetet oder verflucht wirst, ist Einerlei: es zählt nur die Erinnerungsenergie – sie ist wie Sprit für deine Karre (er sagte: Futter für dein Kamel). Ist der allerletzte von ihnen weg und damit auch die letzte Erinnerung an dich erlöscht, ziehst du dich dort im jenseits zusammen und verdunstest wie eine Pfütze in hellem Sonnenschein.

Ich bin gewillt dir zuzustimmen, doch auch der Dunst ist nicht Nichts, eben viele winzigkleine Fünckchen/Fragmente welche sich wieder mit anderen winzigkleinen Fünckchen/Fragmenten verbinden.......irgendwo.

Dieser Zustand ist wie ein Tor, durch das man geht. Es gibt viele davon - wie die spiegelnden Splitter an einer Discokugel, die wie die Türchen jedesmal auf- und zugehen, wenn jemand hinein oder hinaus will. Das ganze Leben hier ist nur Bewegung zu einer bestimmten Tür hin; ist man durch eine hinaus, kann man die Richtung nicht mehr ändern. Wenn du also in einem unfriedlichem, erdrücktem oder gar panischem Zustand hinübergegangen bist, hast du mit deinen (Helden)taten sozusagen dir selbst ein Bein gestellt: du möchtest dann natürlich, daß es schneller aufhört, wärest ja froh endlich verdunsten zu dürfen, "die da" weinen dir aber immer noch nach und nach (oder erzählen den Enkeln die Mythen) und gießen, und gießen damit immer weiter den Sprit auf die Wunden. Diese Einsicht sollte auch einer der Gründe sein, warum es von der Kirche verboten wurde, Selbstmörder auf die übliche Weise zu begraben und zu betrauern.
Tja, manchen ist es besser nicht nachzuweinen oder besser noch sie zu vergessen und den Mythos nicht zu nähren, anderseits können die Erinnerungen auch anderen als Warnung dienen einen anderen Weg einzuschlagen.
 
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So wie ich dich verstanden habe, hast du Angst zu früh zu sterben ohne der Welt irgen-d-einen bleibenden Eindruck von dir zu hinterlassen, ihr deinen Stempel, auf ewig, aufgedrückt zu haben, einfach zu verschwinden, so als hätte es dich nie gegeben.

Ich weiss nicht, ob das wirklich die befürchtung/sorge des te ist. Ich verstehe seine angst als existenziell, ganz archaisch. Ich glaube nicht, dass es ihm primär um einen bleibenden eindruck geht, den er der welt aufdrücken will. Ich nehme seine angst wirklich als einen direkten horror vor der konfrontation mit dem tod wahr.
Mir ging es damals auch so: Angst vor dem sterben und ein grauen vor dem 'tot sein'. Das nimmt dir die luft zum atmen und lässt dich alles nur noch durch einen schleier erkennen.

Well, dann tue und mach dich unsterblich im Rahmen aller deiner Möglichkeiten und wer weiß, vllt. hinterläßt du der Welt etwas, woran sie sich noch Jahrhunderte lang erinnern wird. Die hässlichen Gefühle waren da, damit du dich daran erinnerst in diesem Sinne zu tun..

Ich denke nicht, dass es des lösungs problem ist, sich 'unsterblich' zu machen und ich denke auch nicht, dass dieser angst auf diese weise beizukommen ist. Vielmehr betrachte ich es als zentral, das zu tun, was man wirklich tun will. Das steht am ende dieses 'unglaublich-angst-vor-dem-tod-haben-prozesses' und bedingt, dass man ihn durchläuft.
Ich habe damals abdankungsgottesdienste besucht, war auf friedhöfen und mein eigenes erlebnis hat mich mit dem sterben/tod ausgesöhnt. Letztlich sterben wir jeden tag ein wenig. Sich dessen bewusst zu werden, nimmt dem tod den schrecken.
 
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eidechsenkönig;4100105 schrieb:
Wie der Titel schon sagt,wie geht man mit dieser Angst um???früher hatte ich immer nur Angst vorm alt werden,seit 1 Woche hab ich plötzlich Angst vorm Tod!zum ersten Mal im Leben hab ich realisiert das ich irgendwann sterben werde...richtige Panik und Angstzustände hab ich bei dem Gedanken bekommen irgendwann zu sterben und einfach nicht mehr existent zu sein!der Gedanke einfach nicht mehr zu existieren,keine Erinnerung zu haben an mein Leben,ins ewige Nichts zu gehen macht mich verrückt!mir kommt alles so sinnlos vor!Ich wünschte ich würde an Gott glauben können oder einfach an ein danach!Ich bin ja erst(fast)34 aber die Zeit vergeht immer schneller....
lg

Ich kann dich sehr gut verstehen, es ging mir einst genauso.
Es ist wie ein sprung und der gedanke an den tod und das 'alles ist vorbei' ist plötzlich mit einem schlag da. Diese ahnung, ja dieses wissen, irgendwann nicht mehr (oder zumindest nicht in dieser form) existent zu sein, hat mich auch umgehauen.
Ich kann dir allerdings versichern: Es vergeht. Im nachhinein betrachte ich es als eine wichtige phase, die in meinem fall sogar eine gute vorbereitung war, mit einem echten dramatischen ereignis gelassen umzugehen. Ich stand an der schwelle und es war leicht und ich ohne angst. All die gedanken, die du befürchtest nicht mehr zu haben, ins nichts zu gehen, an Gott glauben oder nicht, die familie zu verlassen, etc. - es wird unwichtig und ist letztlich unwichtig und das ist sehr tröstlich.

Ich wünsche dir alles gute durch diesen prozess durch.:)
 
wer will denn von uns Menschen WISSEN, 100% Wissen, dass es weitergeht.(Nicht sich ein Leben nach dem Tode phantasievoll vorstellen, vor lauter Angst vor dem Tod) Mich beschäftigt das auch sehr, grad wenn man sich vorstellt, dass die Zukunft in einer Kiste sein wird, 2 m unter der Erde, zerfressen von Maden, etc. wünsche ich mir so sehr für Menschen, dass es eine andere Wahrheit gibt, als die ich seit Jahrzehnten leider beobachten muss.
 
ich denke halt, wenn für den Mensch ein Leben nach dem Tod angedacht wäre, würde er nicht so verzeifelt um sein Leben so lange wie möglich hier auf Erden zu kämpfen um es zu erhalten, indem er so gut wie alles tut um sein Leben ein paar Jahre zu verlängern und hätte nicht solche Sorge davor und würde den Tod von seinem Inneren heraus, ohne Wenn und Aber und ohne Weinen akzeptieren und nicht so leiden vor dem Sterben und dem Nichtmehrdasein.
 
@Mipa:du hast mich richtig verstanden,es geht mir darum das mich der Gedanke in Panik,Angst und Trauer versetzt einfach nicht mehr existent zu sein irgendwann...einfach weg,nichts mehr da,keine Gedanken,Gefühle,Erinnerungen...in dem Moment hab ich nie existiert!:cry2:
vergehen diese grauenvollen Gefühle wirklich?
reguliert sich das von selbst wenn man alt ist????geht es mir wie der 90 jährigen Frau,das ich mit einem lächeln und glücklich glänzenden Augen sagen kann "mich holt eh bald der Sensenmann"
 
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deine seele ist unsterblich, "nur" dein irdischer körper stirbt, das göttliche geht ins universum.......
die trennung unserer seele von unserem körper macht angst,
nach dem tod, muss man sich aber nicht mehr um essen, trinken....gedanken machen, man hat keinen körper mehr, der einem schmerzen bereiten kann, keinen hunger, keinen durst......nichts mehr um was man sich "sorgen" müsste....

wunderbar wie ich finde
 
bitte erlaube mir die Frage woher weisst du das? Neu ist mir nun der Gedanke, dass dem Mensch lediglich die Trennung irdischer Körper/Seele Angst macht. Ist es denn nicht vielmehr so, dass der Mensch sein irdisches Dasein liebt und hier auf Erden leben will, anstatt als Seele im Universum umherzufliegen, oder zu irren, womöglich noch alleine? Was ist der Mensch denn dann? Ein Geist oder ein Engel, ein Dämon oder was?? Warum will der Mensch (in den meisten Fällen) lieber ewig auf Erden bleiben als dem Mensch unbekannten Himmel. Ich dachte immer die Wohnstätte des Mensch ist die Erde, denn wenn er ein Leben nach dem Tode hat, hatte er auch ein Leben vor dem Leben und davon weiss er nix.. er kann dir nicht sagen, was er im Himmel 1Tag, 1 Jahr, 100 Jahre oder so gemacht hat. Wenn dann berichten Menschen nur davon, dass sie 1786 schon mal in Italien oder so auf einem Hof oder ähnlichem gelebt haben. Es ibt keinen Menschen der einem trotz angeblicher Wiedergeburt von seinem vormenschlichen Dasein berichtet, was er da so gemacht hat
 
oder es gibt Nahtoderfahrungen, wo Scheintote erzählen, wie sie meinen einen kurzen Einblick zu erhalten, dann hört aber alles auf..merh Erfahrungen gibt es meines Erachtens nicht von einem Bericht einer wiedergeborenen Seele, immer nur irdisches Leben..
 
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ich weiß für mich, fühle es, glaube es (auch nur) das ich wenn ich sterbe, nachause komme, für mich ist das universum "mein himmel", und da ist man nicht allein, da werden wir alle eins

ich würde nicht zustimmen, das alle menschen an der erde "hängen" sieh dir die indischen yogis zb an,
wer spirituell lebt, der fürchet sich nicht, den er weiß es gibt nichts zu fürchten,
der materiell lebende mensch muss sich ja fürchten, denn verliert er ja materie,
den spirit, den geist, kann man nicht verlieren, da man ist.
 
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