Angst vor dem Tod

Ich sah mich nur noch in einem sarg, wie der deckel zufiel, mir der atem genommen wurde, ich erstickte, vermoderte, etc. nichts mehr denken, fühlen, sagen, alleine, im dunkeln .........

@Eidechsenkönig: Noch etwas: Diese gedanken hier, die den deinen vermutlich ähneln werden, sie sind nichts weiter als ein bild. Wir machen uns ein bild von etwas, was wir nicht be-greifen können. Wenn wir etwas nicht erklären können, schaffen wir bilder, um es fassbar zu machen, da ist unsere gedankenwelt voller drama. Letztlich erschaffen gedanken aber nichts, ausser viel schaum.
Ich könnte dir jetzt etwas darüber erzählen, dass du nicht anhaften solltest und damit dann deine wahrnehmung verschieben und dadurch jeden 'standpunkt' einnehmen könntest. Nicht anhaften wäre, dir kein bestimmtes bild mehr zu machen (nicht durch ignorieren/ablehnen, sondern durch ungehindertes durchziehen lassen), dich im jetzt zu verankern, etc..
Dazu ev. zu einem späteren zeitpunkt mehr.

Vielleicht stellst du dir zunächst mal die frage, wo du momentan im leben stehst und beginnst dir darüber einige punkte aufzuschreiben. :)

@Cayden: Interessant, schreibe später etwas dazu.:)
 
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Ja, diese gefühle vergehen, ich versprechs dir.

Ich kann‘s dir nur aus meiner sicht erzählen. Ich war damals knapp 30 und es traf mich unvorbereitet und auch unerwartet (war ja schwanger). Ich konnte erst mit niemandem drüber reden, weil ich meine angst als so grässlich empfand und neben mir die menschen offensichtlich glücklich und 'nichts ahnend' durchs leben liefen, so, als wären sie unsterblich....
Ich sah mich nur noch in einem sarg, wie der deckel zufiel, mir der atem genommen wurde, ich erstickte, vermoderte, etc. nichts mehr denken, fühlen, sagen, alleine, im dunkeln - es war furchtbar - und eidechsenkönig - es verging!
Wie? das ist schwierig zu sagen, es ist jetzt gut 12 jahre her. Ich musste mich in therapie begeben, da ich nicht mehr essen, schlafen, mich auf nichts anderes mehr konzentrieren konnte. Die therapie hat mir geholfen und es dauerte nicht länger als ca. 3-4 monate. Es war aber nicht nur die therapie, sondern gespräche mit verschiedenen leuten, direkte konfrontation mit dem thema, es nicht ausklammern, sondern direkt rein in die offensichtliche 'hölle'. So löste sich das drama auf.
Ich war ja dann mal tatsächlich (wie oben beschrieben) am sterben und ich kann dir versichern, es hatte nichts, aber auch überhaupt nichts mit den grässlichen gefühlen zu tun, die ich damals mit 30 hatte. Es war ein aufgehobensein in etwas grösserem. Ich konnte innerhalb von knapp 2 h mit meinem leben, meinem mann, meinen 4 kleinen kindern (eins davon ein baby) - einfach allem - abschliessen. Man kann das und man muss das, es ist der weg des menschen.
Ich halte den prozess, den du durchmachst nicht für schlecht, auch, wenn du momentan den eindruck hast, daran zu zerbrechen. Wir reifen in unseren schwersten stunden am meisten, so weh und unerträglich das zuweilen ist.
Konfrontiere dich mit gesprächen (ältere leute), lies todesanziegen, geh vielleicht in die kirche (musst nicht an Gott glauben), lies bücher, vielleicht über andere kulturen, wie sie den tod sehen, etc, lass die angst zu, aber räum dir zeiten ein, wo du wirklich bewusst wieder auf deine arbeit, freunde, fam., etc. konzentriert bist.

Mit der zeit kehrst du ins 'leben' zurück und weisst vielleicht noch konkreter was du willst. Wenn alles nichts nützt, begib dich in eine therapie, wo du eine gewisse unterstützung findest.

Kannst mich jederzeit wieder anschreiben, alles liebe:)

PS: Ich weiss nicht, ob es dir einst gehen wird, wie der 90 jährigen frau, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sich unsere einstellung zum tod im laufe des lebens verändert und man dem ganzen gelassen entgegen gehen kann, wenn man möglichst all das getan hat, was einem wirklich wichtig war. Den wahren willen zu eruieren halte ich deshalb für zentral und zuweilen ist es eine wirkliche kunst und braucht seine zeit.

Sehr guter Rat.:thumbup: für dich @Eidechsenkönig.

Ich habe es sehr ähnlich wie Mipa bearbeitet und zudem habe ich mir noch klar gemacht, dass ich mir einige Ängste auch selbst zusätzlich suggeriert hatte:rolleyes::). Wenn das bei dir auch so ist, dann nimm mal diesen Selbstsuggestionen die Macht indem du dich selbst ganz einfach immer wieder fragst: Wer sagt "diesunddas" jetzt? Wer sagt, dass das stimmen muß? ...hinterfrage deine Ängste selbst und glaube dir selbst nicht alles.
 
@Eidechsenkönig: Noch etwas: Diese gedanken hier, die den deinen vermutlich ähneln werden, sie sind nichts weiter als ein bild. Wir machen uns ein bild von etwas, was wir nicht be-greifen können. Wenn wir etwas nicht erklären können, schaffen wir bilder, um es fassbar zu machen, da ist unsere gedankenwelt voller drama. Letztlich erschaffen gedanken aber nichts, ausser viel schaum.
Ich könnte dir jetzt etwas darüber erzählen, dass du nicht anhaften solltest und damit dann deine wahrnehmung verschieben und dadurch jeden 'standpunkt' einnehmen könntest. Nicht anhaften wäre, dir kein bestimmtes bild mehr zu machen (nicht durch ignorieren/ablehnen, sondern durch ungehindertes durchziehen lassen), dich im jetzt zu verankern, etc..
Dazu ev. zu einem späteren zeitpunkt mehr.

Vielleicht stellst du dir zunächst mal die frage, wo du momentan im leben stehst und beginnst dir darüber einige punkte aufzuschreiben. :)

Ja, sehe es auch so....ich bezeichne diese Bilder als Selbst-Suggestionen.
 
eidechsenkönig;4100105 schrieb:
Wie der Titel schon sagt,wie geht man mit dieser Angst um???früher hatte ich immer nur Angst vorm alt werden,seit 1 Woche hab ich plötzlich Angst vorm Tod!zum ersten Mal im Leben hab ich realisiert das ich irgendwann sterben werde...richtige Panik und Angstzustände hab ich bei dem Gedanken bekommen irgendwann zu sterben und einfach nicht mehr existent zu sein!der Gedanke einfach nicht mehr zu existieren,keine Erinnerung zu haben an mein Leben,ins ewige Nichts zu gehen macht mich verrückt!mir kommt alles so sinnlos vor!Ich wünschte ich würde an Gott glauben können oder einfach an ein danach!Ich bin ja erst(fast)34 aber die Zeit vergeht immer schneller....
lg

Ich fühle mich genauso, am meisten werde ich am Abend panisch, kurz vorm einschlafen. Ich kann es mir nicht vorstellen, als wie wenn ich immer und ewig schlafen würde, und nie wieder aufwachen. Dafür hat mir aber der Film ,,In meinem Himmel" sehr geholfen.
 
Auch wenn das Selbstmitleid anfangs überwiegt und auch bei mir vorerst der erste Prozess war (so wie der TE auch momentan drauf ist, wie ich finde) und man sich vorerst der eigenen vermeintlichen Sinnlosigkeit wähnt, so geht man dann dazu über sich selbst und das eigene Wirken kritisch zu hinterfragen. Danach kommt man nicht umhin darüber nachzudenken, welche Bedeutung man in der Welt und für wen hat, wem würde man fehlen wer würde einem nachweinen. Das hat auch sehr viel mit Liebe zu tun, wie ich finde, und auch damit ob man jemandem etwas bedeutet und was einem andere bedeuten. Und dann ist man schon da, bei dem was ich vorher beschrieb.

Danach geht es mitunter noch weiter, indem man darüber nachdenkt, was dann mit dem ich, das man ist, passiert und ob sich dieses ich auflöst, nicht mehr vorhanden ist oder ob man als dieses ich irgendwo weiter existiert und ob man sich dessen darin dann bewußt ist, oder einfach nur in der volkommenen Unbewußtheit versinkt.

Ich bin der Ansicht, das das Geistige oder Geistliche, die Erkenntnis sowie die Erfahrung und speziell die individuelle Verfahrensweise, wie man mit diesen Erfahrungen umging als Erinnerung in die Matrix oder Akasha eingeht und nie verloren ist, ja man existiert weiter obwohl in einer anderen Art. Nicht umsonst können manche von uns auf die geistigen und geistlichen "Dinge" zugreifen dort (Matrix-Akasha), auch auf die geistigen und geistlichen "Dinge" bereits verstorbener Menschen. In jedem von uns selbst ist das ganze Universum enthalten sowie alle Archetypen bevölkern die Seele und reduziert sich nicht auf das kleine Ich, das wir meinen hier zu sein.
 
eidechsenkönig;4102513 schrieb:
@Mipa:du hast mich richtig verstanden,es geht mir darum das mich der Gedanke in Panik,Angst und Trauer versetzt einfach nicht mehr existent zu sein irgendwann...einfach weg,nichts mehr da,keine Gedanken,Gefühle,Erinnerungen...in dem Moment hab ich nie existiert!:cry2:
vergehen diese grauenvollen Gefühle wirklich?
reguliert sich das von selbst wenn man alt ist????geht es mir wie der 90 jährigen Frau,das ich mit einem lächeln und glücklich glänzenden Augen sagen kann "mich holt eh bald der Sensenmann"

nuja ich denke man muß schon ein bisschen drauf zuarbeiten, daß man ohne Angst sterben kann und ohne grosses Bedauern. "In Frieden".

In der Tat glaube ich aber bzw. ist es auch untersucht worden, daß das Älterwerden eher dazu führt, über das Sterben und den Tod und die Zeit nach dem Leben nachzudenken als das Jungsein. Und rein hirnphysiologisch betrachtet ist es natürlich, daß ein neues Erkennen einem erst mal Angst machen kann. Das Gehirn weiß ja noch nicht, daß Tod und Sterben grundsätzlich etwas Begrüssenswertes, Schönes ist oder sein kann. Es muß erst durch den Menschen, der das Gehirn mit sich herumträgt, herangeführt werden an diese Tatsache. Dann bleiben auch die Angstgefühle diesbezüglich aus.

Traurig finde ich immer Menschen, die sich gar nicht mit dem Tod auseinander setzen. Die das ständige Verlassenwerden, das im Leben geschieht wenn jemand stirbt, nicht begreifen als etwas von Bedeutung für sich selbst und die nicht trauern können und wollen. Dabei wäre es natürlich für den eigenen Tod mehr als hilfreich, jede sich im Leben bietende Chance zu trauern intensiv zu nutzen und das Trauern zu erlernen. Es ist eigentlich etwas sehr Schönes zu trauern und beinhaltet nur zu einem kleineren Teil Traurigkeit, nämlich im Aspekt des Loslassens. Kann man loslassen, ist das Traurigsein kurz und dient dem Verabschieden. Trauernkönnen ist also mal die Grundvoraussetzung, Altes loszulassen und weiter zu gehen im Leben wie im Tod. Es macht also absolut gesehen viel Sinn, vielleicht sogar den grössten denkbaren Sinn, sich in Deinem Alter spätestens mal damit auseinander zu setzen und sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß das Leben endlich ist. Sonst bemerkst Du irgendwann, daß Du dein Leben gar nicht genutzt hast, weil Du dir dieser Tatsache nicht wirklich bewusst warst. Wär ja schad drum.

lg
 
Das mit dem "Sinn ändern" u. sich unter Druck fühlen verstehe ich nicht, wie du das meinst.

Das leben ändert sich immer wieder, was sich auch in dem zeigt, was wir als sinn-voll erachten. Manchmal, wenn das leben einen 'neuen sinn' bekommt, bzw. wir ev. keinen sehen, können wir unter druck geraten, weil wir den eindruck bekommen zeit zu 'verlieren'. Aus eigener erfahrung kann ich aber sagen, dass jeder schritt wichtig ist und letztlich nichts verloren ist oder geht.
Momentan interessiert mich der zusammenhang sinn/wille - wäre aber eine andere diskussion, ev fürs muf.:)

.hinterfrage deine Ängste selbst und glaube dir selbst nicht alles.

Ja. Aengste bauen sich über gedanken auf, es entsteht eine abwärtsspirale, die die entsprechenden gefühle hervorruft und auch festigt. Deshalb ist das hinterfragen, vielleicht in form von aufschreiben sehr hilfreich. Durchs aufschreiben lässt man gedanken kommen und deponiert sie im aussen. Sie stellen sich niedergeschrieben oft auch ganz anders dar und man kann mit diesem 'produkt' anders arbeiten, als mit einer welle, die über einem zusammenbricht..


Ich bin der Ansicht, das das Geistige oder Geistliche, die Erkenntnis sowie die Erfahrung und speziell die individuelle Verfahrensweise, wie man mit diesen Erfahrungen umging als Erinnerung in die Matrix oder Akasha eingeht und nie verloren ist, ja man existiert weiter obwohl in einer anderen Art. Nicht umsonst können manche von uns auf die geistigen und geistlichen "Dinge" zugreifen dort (Matrix-Akasha), auch auf die geistigen und geistlichen "Dinge" bereits verstorbener Menschen. In jedem von uns selbst ist das ganze Universum enthalten sowie alle Archetypen bevölkern die Seele und reduziert sich nicht auf das kleine Ich, das wir meinen hier zu sein.

Wunderbar geschrieben - danke:kiss4:
 
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es hat doch nicht jeder einen Gott der einen Mensch erschuf, Freifa, nein, einem Gott wurde der Auftrag gelegiert. Aber als nicht göttliches Wesen wurde der Mensch gemacht, da ein Mensch sich nicht wie ein göttliches Wesen oder wie ein Gott verhalten kann. Er möchte das gerne aber er ist "lediglich" Mensch. Eine niedrige Schöpfung wie die des "Himmels" und der Engel usw. Der Mensch will sich unbedingt gottgleich machen. Die Aufgabe die er auf der Erde hat ist für den Mensch definierbar, weil das seine Wohnstätte ist. Aber welche Aufgabe soll ein Mensch neben den Cheruben und Seraphen denn bei Gott haben? Aber nein, so mancher Mensch bleibt hart, er will deshalb unbedingt in den Himmel, weil sein nicht göttliches Leben enden wird. Wenn man nicht weiss was man neben Gott tun will, dann ist doch alles klar der Mensch weiss gar nicht was er da soll und hofft dadurch dem Tode als menschl. Wesen einen Ausweg zu schaffen. Wir Menschen müssen akzeptieren, dass wir eine niedrigere Schöpfung sind, als die Engel und natürlich Götter und dem Schöpfergott
 
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Aber nein, so mancher Mensch bleibt hart, er will deshalb unbedingt in den Himmel, weil sein nicht göttliches Leben enden wird. Wenn man nicht weiss was man neben Gott tun will, dann ist doch alles klar der Mensch weiss gar nicht was er da soll und hofft dadurch dem Tode als menschl. Wesen einen Ausweg zu schaffen. Wir Menschen müssen akzeptieren, dass wir eine niedrigere Schöpfung sind, als die Engel und natürlich Götter und dem Schöpfergott

Die angst des TE ist viel trivialer. Ich verstehe sie wirklich als angst vor dem sterben an sich. Du dichtest hier bereits wieder geschichten um Gott, den himmel und die engel und flechtest noch ein zünftiges gefälle ein.
Wir menschen müssen weder einen schöpfergott, noch den himmel und die hölle akzeptieren, sondern ganz einfach die tatsache, dass sterben mit der geburt beginnt. Dabei interessiert es im grunde nicht im geringsten, ob da nachher was ist oder nicht - dass sind alles nur trostpflaster, die die auseinandersetzung mit der angst behindern.
 
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