Altersphobie

Hallo,

ich oute mich jetzt mal: ich habe eine Altersphobie und zwar eine ziemlich verschärfte! Damit meine ich, ich sehe mich außerstande, in Ehren und würdevoll zu altern, sondern ich bekomme die Krätze und die Krise bei der Vorstellung, alt zu werden.
Ich bin jetzt 45 Jahre alt und habe nicht mehr nur die ersten Fältchen, sondern bereits die zweiten;). Dieser Anblick treibt mir fast die Tränen in die Augen.

Ich reagiere absolut allergisch auf Leute meines Alters, die schon über "Alterswehwehchen" klagen. Und ganz schlimm finde ich es, wenn ich sehe, dass Menschen in meinem Alter bereits steif und relativ unbeweglich sind.

Ich weiß selbst, dass das keine sehr reife Haltung ist, aber ich glaube für diese reife Haltung fehlt mir noch eine Erfahrungsebene, nämlich die, überhaupt mal wirklich gelebt zu haben. Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, dann graust es mich und ich denke, "Was, das soll jetzt das Leben gewesen sein?" Ich habe viel geleistet, gut funktioniert, einiges gelitten, aber gelebt?

Aber am Schlimmsten ist die Vehemenz des Schmerzes, den ich empfinde, wenn ich darüber nachdenke. Die Vorstellung, alt zu werden und nicht gelebt zu haben, nie die Liebe kennengelernt zu haben, das zerreißt mir fast das Herz.
Ja, ja, ich weiß, das ist alles ziemlich lächerlich und außerdem könnte ich jetzt mit Leben anfangen, nicht wahr? Aber wisst ihr was, ich weiß gar nicht mehr, wie das geht. Ich weiß gar nicht, wie ich da anfangen sollte.

Wer von Euch kann diese unreife Haltung nachvollziehen? Wem ist es vielleicht mal ähnlich ergangen? Und wie hat er/sie da rausgefunden?

Tanita


Ja, tatsächliche - das ist eine ziemlich unreife Haltung. Ich denke, da hilft nur eins Tanita - du solltest Schuhe kaufen gehen .... ;)



:D
Frl.Zizipe
 
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Überleg´mal, was die Menschheit durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch schon erlebt und erlitten hat, was Menschen heute noch erleben, aushalten und erleiden müssen. Und wozu das Ganze? Um alt zu werden und am Ende zu sterben!!! Was für ein unbefriedigendes Konzept!


da ist was dran.

;)
 
Hallo Tanita,

du bist 45 - dann bist du zur Zeit in der Midlifecrisis - die astrologisch im Alter von 40-45Jahre durch eine Uranus-Uranus-Opposition dargestellt wird.
Astrologen ist dieses Alter wohlbekannt, weil das ganz häufig eine Zeitphase ist, in der Fragen nach dem Lebenssinn auftauchen, in der einem bewusst wird, dass die körperliche Reife nicht mit der inneren Reife in Deckung ist und wo einem bewusst wird, dass Freiheit und Unabhängigkeit weiter entfernt sind als je zuvor.
Man möchte einfach einfach "aussteigen" - das ist aber in dieser Zeitphase nicht die Lösung.
Die Lösung besteht darin, das anzunehmen, was ist - die Kunst besteht darin, das dann auch noch gut zu finden.:D
Du musst dich damit abfinden, nicht mehr ganz jung zu sein - ein neuer Lebensabschnitt kommt in Sicht - die junge Frau war gestern - heute bist du eine Frau und Persönlichkeit. (hat auch seine Vorteile, man bekommt öfter mal einen Sitzplatz angeboten :D)
Nimms leicht und lass los und schau dir, der reifen Frau mal neugierg ins Gesicht und freunde dich mit der jetzigen Lebensphase an.
Wenn dir das nicht gelingt, dann wirds mit 63 Jahren, wenn Uranus ins Quadrat zu deinem Geburtsuranus kommt, erst richtig bitter.

lg
Gabi
 
Nicht nur das. Ich will überhaupt gar keine Rolle mehr vorspielen. Ich will ICH sein und das ganz und nicht nur auf irgendwelche Rollen verteilt. Du siehst, ich will kein Revolutiönchen, sondern wirklich den totalen Umsturz. Sonst war alles umsonst.

Wer oder was hindert dich daran? ...

Überleg´mal, was die Menschheit durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch schon erlebt und erlitten hat, was Menschen heute noch erleben, aushalten und erleiden müssen. Und wozu das Ganze? Um alt zu werden und am Ende zu sterben!!! Was für ein unbefriedigendes Konzept!

Es gibt Menschen, die nennen das LEBEN - die sind sich dessen bewusst, dass eben genau das auch dazu gehört.
 
Ohne Moos nix los. So schaffst Du nicht mal die Trennung von Deinem Mann, wenn der Traumprinz angeritten kommt. :D
Trotzreaktionen sind nie zielführend. Und Deinen Verstand, das rationale Denken brauchst Du, wenn Du Deine Träume verwirklichen willst. Du hast Dir selber ein Bein gestellt, als Du den Job aufgegeben hast.

Also schleugnist wieder arbeiten gehen und Dich nach einem ausfüllenderen Job umsehen. Vielleicht nochmal ne Ausbildung machen.
Hast Du denn so gar keine Idee wo es Dich hinziehen könnte?

In dem Alter halte ich Deine Gefühle und Gedankengänge für ganz normal.
 
Annäherungen.................

Hallo Tanita,

ich finde das Problem korrekt geschildert und ich habe noch keine Lösung. Was ich sehr schätze ist Deine Offenheit und Ehrlichkeit. Das Problem liegt bei mir noch mindestens eine Zacke tiefer: ich sehe, wie alles kaputt geht und ich verstehe nicht, wie "man" da von ewigem Leben reden kann ... ich bemühe mich zwar, aber auch ich krieg die Krise: mein Projekt nicht durchbringen, es nicht auf die Beine gestellt bekommen, nichts in der Welt beigetragen - das sind meine Ausdrücke für die Liebe nicht gelebt .... ja, Du sagst: Unbefriedigendes Konzept?

Denke ich falsch - und wenn ja - was ist richtig denken und danach handeln?

Noch ein Projekt? Noch eine Beziehung? Nochmal dies? Und wie soll das anders werden, wenn ich schon alles getestet habe? Wie? Wann? Morgen? Ich hab nix von MORGEN, ich wills jetzt.

Natürlich habe ich vieles geleistet, aber das befriedigt mich nicht.
Ich weiß noch nicht, was mich wirklich in Frieden mit mir selbst bringen würde.
Aber ich fordere es von meinem Inneren, von mir als Gesamtheit an - hier und jetzt: ich will wissen, was mich wirklich zufrieden stellen würde - und keine hohlen Phrasen von wegen "Liebe" oder "Projekt" - was muß es sein, konkret, wie sieht Liebe aus, die Dich in Frieden sein läßt (hast Du mal Barry Long gelesen - er bringt es auf einen Punkt - ist das Dein Punkt? wenn Du (Warte-) Zeit hast, kann ichs Dir mal schreiben), was muß mein Projekt, eine Beziehung bringen, konkret, damit ich in Frieden sterben könnte?
(Ich werde das nicht hier veröffentlichen).

Was - verdammt noch mal, was?

Das ist meine Version, die knapp neben Deiner liegt.

Die Antworten sind in Arbeit - noch total unbefriedigend.

Andreas
 
.... und träume dafür diese infantilen Märchenprinzträume, die eigentlich in eine andere Lebensphase gehören.
Nein, eben nicht. Das gehört zur typischen midlifekrisis. Das ist nicht nur ein Privileg, das Männern gehört. :rolleyes:

Es gibt auf der ganzen Welt keinen Mann, der den Traumprinzen spielt und an den du dich anlehnen kannst. Männer wollen sich selber anlehnen. :D
Wenn du geliebt werden willst, fange an, dich selber zu lieben - auch deine Falten, die du dir durch deinen Einsatz schwer verdient hast.
Wenn du gelobt werden willst, fange an, dich selber zu loben - ein anderer tut es nicht.
Wenn du bedauert werden willst, fang an, dir selber Leid zu tun - niemand versteht doch sooo gut wie du.

...... sondern ich will Lebensfreude fühlen, Begeisterung, Liebe. Ich will morgens aufstehen und mich wirklich auf den Tag freuen
Dazu musst du erstmal herausfinden, was dir Freude macht. Hier wurde doch schon einiges aufgezählt und du blockierst alles. Ach die Wenns und Aber. :rolleyes:

Du hast einen grossen Vorteil anderen gegenüber: dein Einkommen ist scheinbar gesichert. Da du bisher einen ungeliebten Beruf hattest und die Frauen- und Mutterrolle übernommen hast, überlege, was dir Freude bringen kann. Der Besuch nach Köln - wird gemacht. Die Fahrradtour mit einer fremden Frau - wird schon komplizierter. Lehne es prinzipiell nicht ab, halte dir die Möglichkeit offen.
Malen, Schreiben, Musizieren, Chormitglied, soziale Arrangements, was bieten Volkshochschulen an, wo lernst du Menschen kennen?
Nimm dir einen neuen Kalender und schreibe ihn voll mit deinen Wünschen! :D

LG Floo :)
 
Ist das Dein Ernst? Du willst mit mir eine Fahrradtour machen? Und wenn wir uns blöde finden? Und wenn ich einen Platten habe?:D Diese und diverse andere Fragen gingen mir durch den Kopf, nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte. War sehr interessant zu beobachten.

Und was willst Du mit Deinen Kindern machen? Mitnehmen? Du hast Zwillinge? Ich auch:).

Tanita
Nun ich denke schon! Aber mehr als anbieten kann ich nicht - das deine Kinder unter Dach und Fach sind - ist deine Aufgabe. Alles weitere ist dann eine Leichtigkeit....und das "blöde" könnte man auch klären.
Lasse es dir durch den Kopf gehen - ich sage mal bis Ende Feb, solltest du dich dann - in meiner Angelegenheit zu_Ende beobachtet haben:)
Oder deine Entscheidung geht spontan - Blech oder Blume:D
 
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Mensch, so viele Antworten. Da komme ich mir ja fast ein wenig bedeutungsvoll vor, - trotz Augenringe:D.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich zu jedem was Lesenswertes sagen kann, aber ich versuch`s mal:

du bist 45 - dann bist du zur Zeit in der Midlifecrisis - die astrologisch im Alter von 40-45Jahre durch eine Uranus-Uranus-Opposition dargestellt wird.
Astrologen ist dieses Alter wohlbekannt, weil das ganz häufig eine Zeitphase ist, in der Fragen nach dem Lebenssinn auftauchen, in der einem bewusst wird, dass die körperliche Reife nicht mit der inneren Reife in Deckung ist und wo einem bewusst wird, dass Freiheit und Unabhängigkeit weiter entfernt sind als je zuvor.
Man möchte einfach einfach "aussteigen" - das ist aber in dieser Zeitphase nicht die Lösung.
Die Lösung besteht darin, das anzunehmen, was ist - die Kunst besteht darin, das dann auch noch gut zu finden.:D
Du musst dich damit abfinden, nicht mehr ganz jung zu sein - ein neuer Lebensabschnitt kommt in Sicht - die junge Frau war gestern - heute bist du eine Frau und Persönlichkeit. (hat auch seine Vorteile, man bekommt öfter mal einen Sitzplatz angeboten :D)
Nimms leicht und lass los und schau dir, der reifen Frau mal neugierg ins Gesicht und freunde dich mit der jetzigen Lebensphase an.
Wenn dir das nicht gelingt, dann wirds mit 63 Jahren, wenn Uranus ins Quadrat zu deinem Geburtsuranus kommt, erst richtig bitter.


Okay, midlifecrisis! Meinte mein Sohn auch und er sagt, ich solle mal für ein halbes Jahr verschwinden, völlig raus aus allem und dann neu anfangen. Mein Leben sei sch.......!!!!!
Also in dieser midlifecrisis bin ich schon seit bestimmt 5 Jahren, - passt also.
"Aussteigen" allerdings will ich nicht erst seit 5 Jahren, sondern doch tatsächlich schon mein ganzes Leben lang (außer der besagten 8 Monate). Früher wollte ich aus meinem Körper aussteigen, in dem ich mich gefangen fühlte. Dann wollte ich aus meinem Geist aussteigen, der mich fesselte. Dann aus meiner Ehe, dann aus meinem Job etc. etc. Also, wo ich schon alles aussteigen wollte. Ist also kein midlifecrisis-Thema, sondern MEIN Lebensthema. Aber da jetzt bitte keine Psychostunde drausmachen:)!!!

So, aber jetzt. Du sagst, die Lösung liegt darin, es anzunehmen. Was ist ES? Dass es so ist, wie es ist? Wenn es das ist, was Du meinst, dann darf ich aber auch annehmen, dass ich damit nicht einverstanden und nicht gewillt bin, das so sang- und klanglos hinzunehmen? Das gehört ja dann auch zu dem ES? Mein Widerstand gehört ja auch zu mir.
Allerdings dann gäbe es nix mehr zu reden, gell? Und das wäre schade, weil ich es schon schön finde, mal wieder mit Menschen zu reden/schreiben. Ich glaube, ich bin doch trotz meiner zahlreichen Kontakte ziemlich vereinsamt.

Wie`s mit 63 wird, ist mir heute egal. So alt werde ich nicht, wenn ich das Ding nicht mal langsam gebacken bekomme. Wozu denn auch? Ich habe mir immer gesagt, ich muss durchhalten bis die Kinder groß sind und soooooo lange ist`s bis dahin nicht mehr, ein paar Jahre noch.
 
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