Nicht, was Sozialismus angeht. Der kommt sehr gut ohne Fortschritt und Toleranz aus, verherrlicht das Kollektiv, verachtet das Individuum, schwört auf erzwungene totale Gleichheit, ist straff antiwestlich, basiert auf einem Paradiesmythos und tritt als Heilslehre auf, deren Bestimmung es ist, alle guten Menschen der Welt zu ihrem Glück zu zwingen und alle bösen Menschen der Welt zu vernichten. Lafontaine und Hitler, zwei Galionsfiguren unterschiedlicher Erscheinungsformen des deutschen Sozialismus, sind sich dahingehend einig, dass dieser sich ausgezeichnet mit dem Islamismus vertrage.
Noch ist es ein Verlust. Eine Gesellschaft, die wegen ein paar harmloser Fremder zerbricht, ist möglicherweise marode und ein Fall für die Geschichtsbücher.
Hitler war sogar wirtschaftlich pro Marktwirtschaft. Der Name "Nationalsozialismus" sollte zum einen Stimmen fangen, zum anderen lag das an den Strasserbrüdern, die aber später entmachtet wurden. Kollektiv gegen Individuum ist der NS in der Mitte, da zwar das Volk als Kollektiv Relevanz hat, aber Persönlichkeiten und persönlicher Erfolg massiv im Vordergrund standen und Hierarchien eine große Rolle spielen. Klar gab es bei Stalin auch eine Art Führerkult aber das ist von der Ideologie eben nicht gerade sozialistisch.
Ich denke allerdings auch, dass politische Systeme auch gemischt sein können. Unseres ist auch kein reiner Kapitalismus. Und letzteren kann man auch zur Heilslehre aufbauen was auch getan wurde.
Ich selbst denke, dass sich Individuen nur entfalten können, wenn das Kollektiv sie schützt. Eine libertäre Gesellschaft führt zu Sklaverei und de facto zu einem Verlust von individuellen Freiheiten. Daher sind Sozialismus und individuelle Freiheit keine Gegenteile, wenn sie auch nicht das selbe sind. Kommt eben auf die Mischung an.
Islamismus ist jedenfalls nicht sozialistisch, da erstens andere Glaubensrichtungen nicht toleriert werden und zweitens auch innerhalb der Gläubigen nirgends Gleichheit herrscht (Gelehrte und Gläubige genauso wie Männer und Frauen). Gottesstaaten sind eher wie absolute Monarchien. Zudem ist Sozialismus normalerweise säkular oder antireligiös.
Dass der Islam von manchen Sozialisten hochgejubelt wird hat lediglich damit zu tun, dass man scheinbar auf einer Seite ist, weil die Konservativen usw. hier eher islamkritisch sind. Außerdem meint man das tun zu müssen, weil Muslime eine Minderheit sind. Das ist aber eine unförmige Allianz, da der gelebte Islam schlicht das konservativere Christentum ist (oder schlimmer). In arabischen Ländern sind Sozialisten und Religiöse, die dort dann ja die Mehrheit sind natürlich fast immer Gegner.
Islam hat erst recht mit dem "grünen" Sozialismus genau nichts gemeinsam. Das ganze ist ideologische Craziness.
Zum letzten Punkt:
Man muss aufpassen, dass die Gesellschaft nicht wegen Spinnern gefährdet wird, die eben nicht harmlos sind. Nein, was in sehr vielen muslimischen Ländern passiert ist garantiert nicht harmlos und zerstört dort die Gesellschaft. Natürlich kann hier nicht morgen ein Kalifat ausgerufen werden, aber man muss auch gar nicht in diese Richtung gehen. Eine Gesellschaft die sich nicht verteidigen kann geht letztlich auch vor die Hunde.