3 Jahre Haft wegen Alternativmedizin für krankes Kind

Findet ihr, dass das Gericht hier richtig entschieden hat?

  • Ja

  • Nein


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Ein richtiges Urteil?

und mit einer viel höheren Strafe würde man nur Märtyrer züchten

Ich wies nicht ob es für sowas überhaupt ein richtiges Urteil gibt?
So können solche Leute theoretisch in den 3 Jahren Knast noch gemütlich ein Buch schreiben, ihre Ideologie weiter verbreiten noch mehr Geld machen und weiteren Schaden anrichten.
Eigentlich hätten solche Menschen, schon vorher in die Psychatrie zwangseingewiesen werden sollen. Denn sie sind ja auch gesetzlich als eine Gefahr für sich und andere anzusehen. Was dies meiner meinung schon rechtfertigen sollte.

An vernünftiges denken kann man überzeugte Anhänger eines "Gurus", oder einer "Sekte" nicht appelieren. Und diese Menschen sind meist davon überzeugt was gutes zu tun. Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, das es alle Bereiche betreffen kann. Egal ob Medizin, Religion, oder Politik.

Wir erleben das hier tagtäglich auch jetzt noch in einer anderen Form, mit den vielen Schlankheitsmittelchen und Tipps, um nur als kleines Beispiel zu nennen. Obwohl bekannt ist, das die meisten nicht funktionieren, oder mache sogar gefährlich sind. Selbst wenn der Apoteker darauf hinweist, wollen es die Leute trotzdem haben!

Das hat nichts mit alternativ zu tun sondern, dummes lebensgefahrlich handlen.
Das ist richtig. Es spricht z.B. nichts gegen Heilfasten, Gesundbeten usw. ansich. Man muss sich aber immer bewusst sein: Egal wie "harmlos" eine Methode scheinen mag, oder dargestellt wird. Alles hat eine Wirkung und was helfen kann kann auch schaden.
Dann sind da noch einige Methoden, vor denen generell gewarnt werden sollte, weil sie sehr gefährlich sind.
 
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Von der Strafe halte ich natürlich gar nichts, so werden die Täter mal wieder auf Staatskosten behaust und verköstigt und nach ihrer Haft geht das wahrscheinlich mit Sozialhilfe weiter. Besser wäre es, sie müssten jetzt für den Unterhalt und die Behandlungskosten des Kindes aufkommen (also keine Sozialhilfe bekommen und daher arbeiten müssen). Sorry, bin halt unbelehrbar libertär.
lg
Haftstrafe finde sinnlos. Vergeudete Zeit. Bin für innovative Strafen, wie sie von kreativen Richtern in USA öfters ausgesprochen werden, also sinngemäß mit der Tat inhaltlich verbunden. Das Paar (die Mutter) dürfte auf jeden Fall (ihre) seine Elternrechte verlieren, und zur Zahlung einer Rente an den Sohn verpflichtet sein.
Ich verstehe gut, was ihr meint, und auch ich denke, dass "kreative Urteile" eine Sache sind, die gefördert gehören. Aber in diesem konkreten Fall sehe ich das wie Reiner:
Eigentlich hätten solche Menschen, schon vorher in die Psychatrie zwangseingewiesen werden sollen. Denn sie sind ja auch gesetzlich als eine Gefahr für sich und andere anzusehen. Was dies meiner meinung schon rechtfertigen sollte.
Kreative Urteile sind dort gefragt, wo Menschen in einem gewissen Punkt Scheiß gebaut haben. Wenn jemand betrunken gefahren ist, dann kann man ihm eine zeitlang den Führerschein abnehmen. Wenn jemand öffentliches Eigentum beschädigt, kann man ihm Sozialstunden aufbrummen, wo er genau solche Sauereien beseitigen muss, usw usf.
Aber in diesem Fall stellt der Mensch an sich (der Guru mehr als die Mutter natürlich) eine Gefahr dar, da muss man sehr tief eingreifen und kann es nicht bei einem "Denkzettel" belassen, denke ich.
 
Ich verstehe gut, was ihr meint, und auch ich denke, dass "kreative Urteile" eine Sache sind, die gefördert gehören. Aber in diesem konkreten Fall sehe ich das wie Reiner:

Kreative Urteile sind dort gefragt, wo Menschen in einem gewissen Punkt Scheiß gebaut haben. Wenn jemand betrunken gefahren ist, dann kann man ihm eine zeitlang den Führerschein abnehmen. Wenn jemand öffentliches Eigentum beschädigt, kann man ihm Sozialstunden aufbrummen, wo er genau solche Sauereien beseitigen muss, usw usf.
Aber in diesem Fall stellt der Mensch an sich (der Guru mehr als die Mutter natürlich) eine Gefahr dar, da muss man sehr tief eingreifen und kann es nicht bei einem "Denkzettel" belassen, denke ich.

Naja, ich denke nicht dass man jemanden in die Psychatrie zwangseinweisen sollte, weil einem absurd erscheint, was derjenige glaubt oder wenn sich jemand selber schädigt (oder man meint, dass er sich schädigt). Das war im Ostblock jahrzehntelang ein bewährtes Unterdrückungsmittel, galt man doch schnell als psychisch krank, wenn man eine andere Meinung hatte und vor allem, wenn man einen anderen Lebensstil leben wollte, als Staat und Mainstream als "gesund" betrachteten.

Mir ist schon klar, dass wir im bestehenden Staat nach dem Prinzip urteilen, in erster Linie Täter zu strafen und erst ganz zum Schluss an die Opfer zu denken. Sektenmitglieder oder Anführer in den Knast zu stecken, nutzt den Opfern gar nichts, meine ich; wenn Täter dagegen für den tatsächlichen Schaden und alle Folgekosten ihr Leben lang haften müssen, wird zumindest ein Teil der Opfer besser entschädigt als heute (wo es oft nur symbolische Beträge gibt und Strafzahlungen in einen großen Topf und damit zu 60% an Verwaltung und Mitarbeiter anstelle von Opfern geht).

Wieso steht in diesem Falle "natürlich" der Guru eine größere Gefahr als die Mutter dar (und der Vater???). Verantwortlich für das Kind und dafür, dass es nicht behandelt und fast verhungert wären sind ja wohl in erster Linie die Eltern. Der Guru hätte ja keine rechtliche Handhabe gehabt, den Eltern das Sorgerecht wegzunehmen ... das haben sie alles freiwillig ihrem Kind angetan. Mir ist das zu billig, dieses Wegschieben der Verantwortung.
 
Wir leben in einem freien Land, in dem jeder Mensch jeden Schwachsinn glauben darf, den er möchte.

Aber Obacht: Wer seine eigenen Kinder da mitreinzieht, der kann weit mehr verlieren als das Sorgerecht. Der BGH hat nun das Urteil des LG Nürnberg-Furth bestätigt - eine Mutter und ihr Partner - ein in der Esoterikszene bekannter Guru - kommen 3 Jahre in Haft, Tatbestand: Misshandlung von Schutzbefohlenen.

Sie haben ihren an Mukoviszidose erkrankten Sohn nicht zum Arzt gebracht, sondern versucht, ihn durch Fasten und "Gesundbeten" zu heilen - bis er nur noch 28 kg wog.

Ein richtiges Urteil?

http://www.sueddeutsche.de/bayern/bgh-urteil-guru-von-lonnerstadt-muss-drei-jahre-in-haft-1.2594459


Das Urteil ist viel zu mild.
Naja - jetzt kann er ja im Häfen weiterbeten ...


:o
Zippe
 
Wieso steht in diesem Falle "natürlich" der Guru eine größere Gefahr als die Mutter dar (und der Vater???).


Weil die Muddi mit dem Guru zusammen lebte und der Junge denen ausgeliefert war...bis er zu seinem Vater fliehen konnte...und wenn so ein Täter jegliche Arbeit verweigert und auf doof macht...kann das Opfer dann lange warten, bis es ne warme Mahlzeit auf dem Tisch hat...


Sage
 
Klarer Fall von Kindesmißhandlung durch Vernachlässigung.

Alternativmedizin funktioniert meist nicht bei ernsthaften Erkrankungen und schon gar nicht bei Gendefekten (schließlich kann da die Selbstheilungskraft nicht anspringen).

Meine Hypothese: Alternativmedizin funktioniert in den meisten Fällen gar nicht, doch nur bei schweren Erkrankungen bemerkt man deren Versagen, da es dem Immunsystem des Organismus' bei schwerwiegenden Pathologien eben nicht mehr gelingt, den Körper selbst zu regenerieren, sodass sich die Komplementär-Therapeuten keinen Erfolg zurechnen können (den bei leichteren Krankheiten eigentlich die Abwehrsysteme des Körpers selbst erbringen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Hypothese: Alternativmedizin funktioniert in den meisten Fällen gar nicht, doch nur bei schweren Erkrankungen bemerkt man deren Versagen, da es dem Immunsystem des Organismus' bei schwerwiegenden Pathologien eben nicht mehr gelingt, den Körper selbst zu regenerieren.
Damit macht man es sich etwas zu einfach:
  1. Das Immunsystem ist nur ein Teil des Systems der Selbstheilung.
  2. Es gibt nicht nur Erkrankungen, die vom Immunsystem bekämpft werden, sondern auch welche die das Immunsystem betreffen, wie Autoimmunerkrankungen, oder Allergien.
  3. Es gibt Erkrankungen, die nichts mit dem Immunsystem zu tun haben.
Die Kybernetik (die Kunst des Steuerns) ist bei einem menschlichen Körpers eine hochkomplexe Sache. Manche Probleme lassen sich durch Eingriffe in das System von ausen lösen, mache durch Hinweise (Information) an das System, die meisten kann das System von selbst lösen.
Das Problem ist das "sture" entweder, oder denken, anstatt etwas sinnvoll zu kombinieren.
In diesem Fall hier handelt es sich aber um eine Art etxremen Fanatismus. Der Glaube eine einzige Methode sei das einzig wahre für alle Probleme.
 
Ein richtiges Urteil?

Dass ein solches Verhalten strafrechtlich verfolgt und geahndet wird, begrüße ich. Für jeden erwachsenen und zurechnungsfähigen Menschen gilt aus meiner Sicht das Eigenverantwortlichkeitsprinzip, sodass jeder erwachsene und mündige Mensch für sich selbst entscheiden kann, wie und von wem er behandelt wird oder ob er sich überhaupt therapieren lassen möchte. Dieser Eigenverantwortlichkeitsgrundsatz ist aber in jedem Falle dann durchbrochen, wenn es um die Verantwortlichkeit gegenüber anderen, z. B. gegenüber Kindern/Schutzbefohlenen, geht.
 
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