Soviel ich verstanden habe, wird diese Differenzierung unter anderem gewünscht um sich von den "schlechten der Szene" abzugrenzen. Es gibt solche und jene, momentan hege ich allerdings die Vermutung, dass viele am liebsten ganz anders wären.
Dann verstehe ich aber nicht warum die von mir bereits aufgezählten Merkmale des Schamanismus und die daraus resultierende Definition der Szene, dermaßen emotionslastig diskutiert wird. Mein Unverständnis gilt nicht dir, ich kann deine Fragen nur momentan sehr gut nachvollziehen.
Erstmal möchte ich sagen dass ich das sehr gut finde, dass du hier diese sehr ernsthafte Diskussion gestartet hast mit allem hin und her und Gegenwind, den so etwas mit sich bringt.
Beide Seiten haben wichtige Argumente eingebracht, zum Teil klischeehaft, zum Teil sehr differenziert.
Ich finde es sehr gut dass du sehr tiefgehend versuchst zu verstehen und auch in der Lage bist deine Meinung zu korrigieren.
Ich bin auch eher von aussen schauend, obwohl mir einige Dinge direkt zugänglich sind.
Und ich teile viele deiner Kritikpunkte und kann nicht nachvollziehen warum viele der hiesigen Schamanen so unglaublich stur und unflexibel sind, bzw. warum es untereinander so viele Feindseligkeiten gibt oder warum sie einfach nur sagen, dass verstehst du ja doch nicht bevor sie sich die Mühe geben genauer zu erklären.
Es ist einleuchtend, dass ein Schamane innerlich unabhängig und stark sein muss, doch deren teilweise sehr strittiges Auftreten schadet der grösseren Sache, da hab ich einfach noch mehr Ideale.
Sie sagen zwar dass sie nicht Teil einer Szene sein wollen und doch beweist ihre Einteilung in Insider und Outsider das Gegenteil.
Sie verteidigen den Schamanismus teilweise zu vehement, anstelle dessen Konzepte einfach mal ruhig und auf Augenhöhe diskutieren zu wollen.
Was ist gut/besser/überlegen am Schamanismus und was ist fragwürdig/diskutabel und zwar vollkommen personenunabhängig von dir oder jahrzehntelangen Erfahrungen.
Sie haben jahrelang eher geheim gearbeitet und das merkt man ihrem abwehrenden, verschlossenen Diskussionsstil einfach an.
Wir leben aber in einer mehr und mehr offenen Zeit und auch der gelebte Schamanismus hat in gewissem Rahmen Bedarf sich weiterzuentwickeln sonst endet er damit so unbrauchbar zu sein wie die heutigen Religionen, die einfach nicht mehr benutzbar sind.
Der Schamanismus ist heutzutage kein Privileg mehr von ein paar wenigen, die sich für elitär halten wollen und er ist sicher nicht geeignet für jeden, der ein bischen Exotik in seinem bürgerlichen Leben braucht.
Die schamanische Szene hat kein Recht darüber zu entscheiden wer nun mitmachen darf und wer nicht, das wird auf anderer Ebene geschehen.
Wer nicht geeignet ist, für den ist nach kurzer Zeit sowieso automatisch Schluss wenn das Interesse nachlässt oder die Erfolge nicht da sind.
Wer sich allerdings ernsthaft Schamane nennen will braucht ein gewisses Mass an Selbstkritik und genaue Reflektionsfähigkeit der Szene, das hat ein Anfänger oder Aussenstehender wohl etwas mehr als ein "Integrierter".