zwischen Hilfesuchenden und Schamanen/Schamaninnen

  • Ersteller Ersteller Tit4Tat
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Das bestätigt mich wiederum in meiner Vermutung, dass sich die Szene selbst ausgrenzt und nicht nur der "böse" Rest der Gesellschaft Schuld an dem Nichtverstehen trägt. Ich habe das Forum oberflächlich gelesen und meiner Meinung nach ist dieses Muster stark vertreten.
Falsch, es ist einfach nur die Erfahrung, dass ein Mensch, der keinen Kontakt hat(te) nicht weiß, wovon man redet. Ich verstehe doch auch kein Wort, wenn ein Fachmann über seine Arbeit - mehr als nur allgemein - erzählt.
Und mehr als z.b. "Ich schamanisiere" verstehen Menschen, die das nicht tun, idR auch gar nicht. Wenn ein Schreiner sagt "Ich schreiner" würde ich auch nichts von Holzarten (mit ihren Unterschieden), Bearbeitungsweisen etc. verstehen können. Wie sollte ich auch?
Hinzu kommen noch die Vorurteile, die es heute immer noch gegen Menschen, die mit "Geistern schwätzen" gibt.

Aber: Wenn es einen Leidensdruck gibt, sollte natürlich abgeklärt werden, ob es nicht evtl. doch eine Krankheit ist. Wobei der Arzt grundsätzlich von einer solchen ausgehen würde und der Schamane schauen könnte, ob da nicht vielleicht doch Geister sind, die den Klienten plagen. Ein verantwortungsvoller Schamanisierender wird - wenn keine Geister im Spiel sind - den Klienten natürlich zum Arzt schicken, da dieser der Fachmensch für Krankheiten ist (- der Schamane ist Fachmensch für Geister).

Wenn jemand aus einem bestimmten Leidensdruck heraus psychologische Hilfe in Anspruch nimmt und dabei aber den Rat "der Szene" befolgt,
Da - nach meiner Erfahrung - im Schamanischen nur individuell beraten wird, kann ich Dir versichern, dass die Menschen sogar darin bestärkt werden, sich genau die Hilfe zu holen, die ihnen persönlich hilft. Aber da geht es um "Hilfe" und nicht pauschal darum, einfach mal jedem Arzt, psychologischen Berater etc. - auch, wenn es keinen Leidensdruck gibt - alles mögliche über Geister zu erzählen.
Warum sollte ich meinem Arzt etwas darüber sagen, wenn ich nicht darunter leide?

Ich stelle eine weitere These in den Raum. Ich denke, dass erlebte Traumen oder Schicksalsschläge viele Leute in eine Krise stürzten und sich daraus Sinnfragen ergeben. Ich denke auch, dass sich viele aufgrunddessen mit spirituellen Themen auseinandersetzen um ebensolchen Sinn für sich zu erschließen. Ich kritisiere das nicht. Ich denke aber, dass diese Traumen für viele leichter zu ertragen sind, wenn sie für sich den Sinn in der Geisterwelt suchen, sei es durch diese Initiationen oder anderes. Das Trauma macht einen dann zu etwas Besonderem, das Trauma macht u.U. sogar Sinn für diese Leute. Ich denke aber auch, dass dies ein trauriger Trugschluss sein kann, der eine Form der Verdränung und Kompensation darstellt.
Blödsinn. Ein Trauma ist ein Trauma und damit etwas Schreckliches. Dass ein Trauma dann zur Arbeit an und mit sich selbst anregt, damit man wieder ein normaleres Leben führen kann, liegt ebenfalls in der Natur des Traumas, wenn man daran nicht zerbrechen möchte.
Ein Trauma hat aber nichts mit Geistern, sondern mit "Schicksals"schlägen zu tun. Es gibt glücklicherweise verschiedene Möglichkeiten, ein Trauma zu heilen, so dass verschiedene Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten, ihren eigenen Weg finden können - manche gehen einen schamanischen Weg. Nicht, weil dieser sie zu etwas Besonderem machen würde, sondern weil genau dieser Weg ihnen liegt. Andere Menschen gehen andere Wege, auch nicht, damit sie zu etwas Besonderem werden, sondern weil ihnen der andere Weg liegt. Wieder andere Menschen kombinieren die Möglichkeiten miteinander. Nicht, weil die Kombination sie zu etwas Besonderem machen würde, sondern weil sie je nach Fall, Anlass und Lebensphase etwas Anderes brauchen.
Wichtig ist doch "nur", dass jeder traumatisierte Mensch, der Heilung wünscht, den Weg findet, der ihn persönlich zu mehr psychischer Gesundheit führt. Psychotherapeuten können da eine große Hilfe sein. Aber warum sollte man denen was von Geistern erzählen, wenn es um ein Trauma geht? :confused:
 
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Das stösst mir auch sauer auf, wen oder was verstehst du denn als "die Szene"?

Damit zeigst du auf, welche Sicht DU auf schamanisch tätige Menschen hast. Du sprichst immer von Erlebnissen, welche möglicherweise ANDERE traumatisierte Opfer, welche sich deshalb zu Schamanen hingezogen fühlen, erleiden müssen.

Hast du selbst schon einmal Kontakt mit der geistigen Welt aufgenommen?
 
Hast du selbst schon einmal Kontakt mit der geistigen Welt aufgenommen?
Guter Ratschlag! Ein Versuch wär's wert und vielleicht sehr erhellend.

Ich stelle eine weitere These in den Raum. Ich denke, dass erlebte Traumen oder Schicksalsschläge viele Leute in eine Krise stürzten und sich daraus Sinnfragen ergeben. Ich denke auch, dass sich viele aufgrunddessen mit spirituellen Themen auseinandersetzen um ebensolchen Sinn für sich zu erschließen. Ich kritisiere das nicht. Ich denke aber, dass diese Traumen für viele leichter zu ertragen sind, wenn sie für sich den Sinn in der Geisterwelt suchen, sei es durch diese Initiationen oder anderes. Das Trauma macht einen dann zu etwas Besonderem, das Trauma macht u.U. sogar Sinn für diese Leute. Ich denke aber auch, dass dies ein trauriger Trugschluss sein kann, der eine Form der Verdränung und Kompensation darstellt.
Langsam, langsam, ein Trauma oder ein Schicksalsschlag führt einen ja nun nicht unbedingt auf den schamanischen Weg (was für mich impliziert, sich aktiv damit zu befassen). Derjenige holt sich möglicherweise Rat von einem Schamanen resp. über ihn von den Geistern. Das macht einen dann auch keinesfalls zu was besonderem. Man erhält Rat und Hilfe und sei es nur der, daß sich ein Problem auf schamanische Weise nicht lösen läßt und der Weg zum Therapeuten, Arzt o.ä. notwendig ist.
Die, die den schamanischen aktiv Weg beschreiten, wurden letztlich von den Spirits gerufen, auf die eine oder andere Weise, und versuchen auch nicht, irgendwas zu kompensieren, zu verdrängen oder etwas Besonderes zu sein. Schamanismus als Ego-Bestätigung oder Verstärkung? Nein, nicht wirklich!

Ahorn schrieb:
Es gibt glücklicherweise verschiedene Möglichkeiten, ein Trauma zu heilen, so dass verschiedene Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten, ihren eigenen Weg finden können - manche gehen einen schamanischen Weg. Nicht, weil dieser sie zu etwas Besonderem machen würde, sondern weil genau dieser Weg ihnen liegt. Andere Menschen gehen andere Wege, auch nicht, damit sie zu etwas Besonderem werden, sondern weil ihnen der andere Weg liegt. Wieder andere Menschen kombinieren die Möglichkeiten miteinander. Nicht, weil die Kombination sie zu etwas Besonderem machen würde, sondern weil sie je nach Fall, Anlass und Lebensphase etwas Anderes brauchen.
Eben! Ich sehe auch nicht den Zusammenhang zwischen der Art der Behandlung und dem evtl. Wunsch, was zu kompensieren, was Besonderes zu sein. Das ergäbe doch keinen Sinn, wenn man einfach nur Hilfe sucht.

LG
Grauer Wolf
 
Tit4Tat - wenn Du ein paar Esoforumsuser als "die Szene" auffaßt und somit Rückschlüsse auf ALLE Schamanen machst, beleidigst Du genau diese. Erwartest Du ernsthaft, daß sich dann noch irgendein sinnvoller Dialog entwickelt?

Ich sprach zu Beginn des Threads einigen Schamanen meinen Respekt aus, ich denke dies übersiehst du hierbei. Wenn sich ebensolche Schamanen nun beleidigt fühlen, sich jedoch im Forum von einem Großteil der Szene abgrenzen, soll das nicht mein Problem sein wenn meine Worte nun so aufgefasst werden.

Im übrigen werte ich den gesamten Dialog nicht als sinnlos, da ihn sehr aufschlussreich empfinde. Auch, oder gerade wegen, diverser Gesprächsentwicklungen denen ich zwar kritisch gegenüberstehe, aber durchaus zur Diskussion bereit bin (sonst hätte ich mich längst aus dem Gesprächsfaden endgültig zurückgezogen). Interessant finde ich indessen, dass du von der Entwicklung eines sinnvollen Dialogs sprichst und dich womöglich indirekt beleidigt siehst, anstatt inhaltlich auf die Thematik einzugehen.
 
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Kann dem nur zustimmen.
Mein Arzt den ich einmal ganz dezent auf alternative Heilmethoden (also sanfte Medizin) angesprochen habe erwiderte direkt beleidigt dass er NATÜRLICH ein reiner Schulmediziner sei. Leider habe ich nicht die Auswahl sondern nur ihn in der Nähe aber ich habe mich darauf eingestellt Ich sag ihm was ich glaube zu haben und er verschreibt Pulverln die ich nehme oder auch nicht.......
Ein richtig inniges Verhältnis:ironie:

LG
Licht und Liebe.

Für manche ist es schon zufriedenstellend, wenn der Arzt sie für ein paar Tage krank schreibt - E-Card Urlaub! :banane:
 
Falsch, es ist einfach nur die Erfahrung, dass ein Mensch, der keinen Kontakt hat(te) nicht weiß, wovon man redet. Ich verstehe doch auch kein Wort, wenn ein Fachmann über seine Arbeit - mehr als nur allgemein - erzählt.
Und mehr als z.b. "Ich schamanisiere" verstehen Menschen, die das nicht tun, idR auch gar nicht. Wenn ein Schreiner sagt "Ich schreiner" würde ich auch nichts von Holzarten (mit ihren Unterschieden), Bearbeitungsweisen etc. verstehen können. Wie sollte ich auch?
Hinzu kommen noch die Vorurteile, die es heute immer noch gegen Menschen, die mit "Geistern schwätzen" gibt.

Der Unterschied ist nach wie vor die Kontrolle. Ich unterstelle auch nicht jedem stark gläubigen Menschen, der erzählt, dass er nicht nur an Gott glaubt sondern weiß dass dieser existiert o.ä. , eine pathologische Komponente. Geht diese Kontrolle jedoch verloren und verfängt er sich durch immer weiter in diverse schadhafte Gedankenmuster die sich negativ auf die Lebensqualität und -führung auswirken, mache ich mir sehr wohl Gedanken dazu.

Ich denke auch, dass wir uns derzeit an einem Diskussionspunkt befinden, an dem wir gleiches an der jeweils anderen Meinung kritisieren. Für mich lesen sich manche Ratschläge allgemeingültig und ich vermisse gewisse Differenzierungen. Ich bemühte mich meine Ausführungen möglichst offen zu gestalten, wobei ich vermute dass diverse Aspekte von der Opposition ebenso allgemeingültig empfunden werden. Ich kann zwar nach wie vor nichts dergleichen an meinen Argumenten finden, bemühe mich aber dennoch um eine noch neutralere Ausführung (wobei ich meine Meinung deshalb nicht verwässern oder erzwungen liberalisieren werde).

Aber: Wenn es einen Leidensdruck gibt, sollte natürlich abgeklärt werden, ob es nicht evtl. doch eine Krankheit ist. Wobei der Arzt grundsätzlich von einer solchen ausgehen würde und der Schamane schauen könnte, ob da nicht vielleicht doch Geister sind, die den Klienten plagen. Ein verantwortungsvoller Schamanisierender wird - wenn keine Geister im Spiel sind - den Klienten natürlich zum Arzt schicken, da dieser der Fachmensch für Krankheiten ist (- der Schamane ist Fachmensch für Geister).

Ich gehe vollkommen d´accord mit dir, und würde es in diesem Fall begrüßenswert finden, wenn ebensolcher Schamane dem Klienten dann dazu rät einen Therapeuten aufzusuchen. Auf etwas anderes wollte ich nie hinaus. Ich vermute sogar, dass dies dem Ansehen des Schamanismus alles andere als Schaden würde, da aber scheinbar nicht jeder ein Schamane ist der sich so nennt, ist diese Schlussfolgerung ebenfalls kritisch zu betrachten.

Da - nach meiner Erfahrung - im Schamanischen nur individuell beraten wird, kann ich Dir versichern, dass die Menschen sogar darin bestärkt werden, sich genau die Hilfe zu holen, die ihnen persönlich hilft. Aber da geht es um "Hilfe" und nicht pauschal darum, einfach mal jedem Arzt, psychologischen Berater etc. - auch, wenn es keinen Leidensdruck gibt - alles mögliche über Geister zu erzählen.
Warum sollte ich meinem Arzt etwas darüber sagen, wenn ich nicht darunter leide?

Anders gefragt: Warum solltest du es verschweigen, wenn es doch einen Teil deines Lebensstils ausmacht und du nicht darunter leidest?

Wenn dir die Auseinandersetzung mit dem Schamanischen sogar hilft diverses zu verarbeiten, dann ist es meiner Meinung nach mehrfach kontraproduktiv nicht darüber zu berichten, weil du dir innerhalb der eigenen Therapie wichtige persönliche Bewältigungsstrategien nicht eingebaut werden können. Du schriebst selbst, dass du darüber einer Therapeutin erzähltest, die den Schamanismus wiederum als innerpsychisches Phänomen verstand und sogar begrüßte. In deinen Augen missverstand sie den Schamanismus zwar, schrieb dir jedoch hierbei keine pathologischen Anteile zu. Das ist der springende Punkt.

Ich gehe davon aus, dass ein Mensch für den die Auseinandersetzung mit Geistern und dem magischen Denken gut verarbeitet und gewinnbringend in sein Leben integrieren kann, auch in der Lage ist es dementsprechend anderen Menschen zu vermitteln (auch wenn mich einige Diskussionpartner in diesem Gesprächsfaden daran zweifeln lassen, weil die kleinste kritische Äußerung sie aus dem Gleichgewicht zu bringen scheint). Ich denke gleichermaßen, dass es auch offensichtlich wäre, wenn ein Mensch der nicht gut mit ebensolchem Gedankengut umgehen kann, es dementsprechend kommuniziert. Dies zu erkennen bedarf aber meiner meiner nach keine therapeutische Ausbildung.

Aus diesem Grund verärgern mich ultimative Aussagen wie z.B. "Ich würde davon abraten einem Therapeuten über Geister zu erzählen". Für mich sind derlei Äußerungen nach wie vor grob fahrlässig.

Blödsinn. Ein Trauma ist ein Trauma und damit etwas Schreckliches. Dass ein Trauma dann zur Arbeit an und mit sich selbst anregt, damit man wieder ein normaleres Leben führen kann, liegt ebenfalls in der Natur des Traumas, wenn man daran nicht zerbrechen möchte.
Ein Trauma hat aber nichts mit Geistern, sondern mit "Schicksals"schlägen zu tun. Es gibt glücklicherweise verschiedene Möglichkeiten, ein Trauma zu heilen, so dass verschiedene Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten, ihren eigenen Weg finden können - manche gehen einen schamanischen Weg. Nicht, weil dieser sie zu etwas Besonderem machen würde, sondern weil genau dieser Weg ihnen liegt. Andere Menschen gehen andere Wege, auch nicht, damit sie zu etwas Besonderem werden, sondern weil ihnen der andere Weg liegt. Wieder andere Menschen kombinieren die Möglichkeiten miteinander. Nicht, weil die Kombination sie zu etwas Besonderem machen würde, sondern weil sie je nach Fall, Anlass und Lebensphase etwas Anderes brauchen.
Wichtig ist doch "nur", dass jeder traumatisierte Mensch, der Heilung wünscht, den Weg findet, der ihn persönlich zu mehr psychischer Gesundheit führt. Psychotherapeuten können da eine große Hilfe sein. Aber warum sollte man denen was von Geistern erzählen, wenn es um ein Trauma geht? :confused:

Der Knackpunkt ist die Sinnfrage die sich aus durchlebten Traumen entwickeln kann. Ist der Sachverhalt nun klarer, oder soll ich meinen Standpunkt nochmals neu formulieren?
 
Ich sprach zu Beginn des Threads einigen Schamanen meinen Respekt aus, ich denke dies übersiehst du hierbei. Wenn sich ebensolche Schamanen nun beleidigt fühlen, sich jedoch im Forum von einem Großteil der Szene abgrenzen, soll das nicht mein Problem sein wenn meine Worte nun so aufgefasst werden.

Im übrigen werte ich den gesamten Dialog nicht als sinnlos, da ihn sehr aufschlussreich empfinde. Auch, oder gerade wegen, diverser Gesprächsentwicklungen denen ich zwar kritisch gegenüberstehe, aber durchaus zur Diskussion bereit bin (sonst hätte ich mich längst aus dem Gesprächsfaden endgültig zurückgezogen). Interessant finde ich indessen, dass du von der Entwicklung eines sinnvollen Dialogs sprichst und dich womöglich indirekt beleidigt siehst, anstatt inhaltlich auf die Thematik einzugehen.


Stellt sich eben die Frage, was nun für dich "die Szene" sein soll. "Die Szene" ist eine Verallgemeinerung, die Du hier eingebracht hast. Anstelle differenziert die (deiner Meinung nach) Honks anzusprechen, folgerst Du in einer Verallgemeinerung. Ließ Dir mal deine Absätze nochmal durch.

Mir persönlich ist es schlicht und ergreifend Rille wie Du über "die Szene" der Schamanen denkst.
 
Anders gefragt: Warum solltest du es verschweigen, wenn es doch einen Teil deines Lebensstils ausmacht und du nicht darunter leidest?
Wenn einer meiner Lebensinhalte z.B. das Stricken wäre, würde ich meinem Arzt doch auch nichts davon erzählen. Das hat doch nichts mit der Krankheit zu tun, mit der ich aktuell zum Arzt gehe...es sei denn, meine Hände würden vom vielen Stricken wehtun (Sehnenscheidentzündung oder so). Und wenn ich wegen einem grippalen Infekt oder Schmerzen irgendwo im Körper hingehe, haben Geister wahrscheinlich eher wenig damit zu tun. Dann will ich Unterstützung bei der Bewältigung dieser Symptome - oder eine (Auf)Lösung der Ursache.

Wenn dir die Auseinandersetzung mit dem Schamanischen sogar hilft diverses zu verarbeiten, dann ist es meiner Meinung nach mehrfach kontraproduktiv nicht darüber zu berichten, weil du dir innerhalb der eigenen Therapie wichtige persönliche Bewältigungsstrategien nicht eingebaut werden können
Mir scheint, Du wirfst Ärzte und Therapeuten irgendwie durcheinander. Ein Arzt ist kein Therapeut (es sei denn, er ist in beidem ausgebildet) und ein Therapeut ist kein Arzt. Wegen Schmerzen, Infekten oder sonstewas würde ich z.B. nicht zum Therapeuten, sondern zum Arzt gehen. Dafür sind die nämlich da.
Ein Therapeut hilft bei psychischen Problemen, dafür ist er ausgebildet. Bei einem Therapeuten kann man antesten, wie er auf Äußerungen in diese Richtung reagiert (dem könnte ich auch was vom Stricken erzählen). Ein Arzt hat in den meisten Fällen eh kaum Zeit für lange Gespräche, d.h. da geht es ums aktuelle Symptom und um die Abklärung, was für medizinische Ursachen da sein könnten.

Aus diesem Grund verärgern mich ultimative Aussagen wie z.B. "Ich würde davon abraten einem Therapeuten über Geister zu erzählen". Für mich sind derlei Äußerungen nach wie vor grob fahrlässig.
Wer sagte, dass er davon abraten würde, einem Therapeuten (nicht "Arzt") davon zu erzählen?
Ich schrieb lediglich: "Ich würde meinem Arzt nicht davon erzählen" und "Beim Therapeuten kann man antesten, ob er damit umgehen kann" (oder so ähnlich, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr).
Wenn ein Therapeut das als innerpsychisches Phänomen betrachtet, brauche ich ihm nichts von externen Geistern zu erzählen, die nicht ich, sondern eigenständig sind, weil er damit sowieso nichts anfangen könnte.

Der Knackpunkt ist die Sinnfrage die sich aus durchlebten Traumen entwickeln kann. Ist der Sachverhalt nun klarer, oder soll ich meinen Standpunkt nochmals neu formulieren?
Wobei es wahrscheinlich gesünder ist, irgendeinen Sinn darin zu sehen, als sich permanent zu fragen "Warum ausgerechnet ich?" und vor lauter "Warum-ich"-Fragen gar nicht dazu kommt, seine Heilung konstruktiv zu gestalten.
Denn wenn man immer nur "Warum ich?" jammert, geht man 1. seinen Mitmenschen auf den Keks und 2. ändert sich genau gar nichts im Leben des Betreffenden.

Ich gehe davon aus, dass viele Menschen Schreckliches erleben. Die Frage ist nur, wie sie damit umgehen und wie sie es schaffen, wieder ein glückliches Leben führen zu können. Und jemand, der es aus dem Trauma rausschafft, hat sehr viel geleistet - egal, auf welchem Weg er es geschafft hat.
Und die, die es nicht schaffen, haben wahrscheinlich noch nicht die passende Unterstützung gefunden. Aber: nach Unterstützung suchen muss man schon selbst, das kann einem niemand abnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tit4Tat,

Deine Ausführungen hier:

Anders gefragt: Warum solltest du es verschweigen, wenn es doch einen Teil deines Lebensstils ausmacht und du nicht darunter leidest?

Wenn dir die Auseinandersetzung mit dem Schamanischen sogar hilft diverses zu verarbeiten, dann ist es meiner Meinung nach mehrfach kontraproduktiv nicht darüber zu berichten, weil du dir innerhalb der eigenen Therapie wichtige persönliche Bewältigungsstrategien nicht eingebaut werden können. Du schriebst selbst, dass du darüber einer Therapeutin erzähltest, die den Schamanismus wiederum als innerpsychisches Phänomen verstand und sogar begrüßte. In deinen Augen missverstand sie den Schamanismus zwar, schrieb dir jedoch hierbei keine pathologischen Anteile zu. Das ist der springende Punkt.

...finde ich einfach klasse! Und genauso halte ich es auch.

Der Kontakt zur Anderen Welt ist mit dem Hobby "Stricken" auch meiner Ansicht nach überhaupt nicht zu vergleichen. Das Schamanisieren durchdringt mich in meinem SEIN.
Und ganz recht, es bietet - auch wenn ich nie damit gerechnet habe neue Möglichkeiten Probleme/Schmerzen etc. zu bewältigen.

Selbstverständlich teile ich dieses auch meinem Therapeuten mit. Wenn ich einem Therapeuten nicht genug vertraue, um mit ihm auch diese Dinge zu besprechen, dann habe ich mir den falschen ausgesucht. Ehrlichkeit ist für mich einer der Grundbausteine für mein Wachstum. Und ich erwarte auch von einem guten Therapeuten, dass er mir ggbf. sagt, dass ich nicht mehr alle Latten am Zaun habe.

Dieses Feedback bekam ich nicht. Ganz im Gegenteil...

Lieben Gruß

Almaz
 
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Ich stimme mehreren von Tit4Tat´s Bedenken und Äußerungen zu, insbesondere die "Szene" (die es so ja nicht gibt, vielmehr sind es verschiedene Szenen) betreffend und den haarsträubenden Unsinn, Therapeuthen zu vermeiden usw. . Die "Szene" ist da auch was den gefährlichen Unsinn angeht, ständig in Bewegung, z.B. ist es für mich relativ neu, dass neuerdings jeder schamanisch aktive Mensch ständig zerstückelt und initiiert wird. Man hat den Eindruck, dass jede Sinnkrise schnell im persönlichen Weltbild durch eine Zerstückelung oder Initiation gerechtfertigt werden müsse. Und das betrifft auch nicht nur die Szene der Esolalala-Schamanen.

ciao, :blume: Delphinium
 
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