Zwei Mädchen aus Norddeutschland auf dem Weg zum IS

Tja. Sie sind sehr jung und wurden beeinflusst. Du hast noch nie etwas gemacht, was sich hinterher als Fehler oder auch als fatal fürs Leben herausstellte? Nicht so extrem, aber eine Entscheidung, die ziemlich blöd war? Darf man das nicht korrigieren, wenn man es möchte?
Darf man schon. Nur wenn man es nicht mehr kann, ist man selbst schuld.
 
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Man ist meistens selber schuld, wenn man etwas beginnt, was man toll findet und dann erst merkt, dass es Shit ist. Ist menschlich!;)
Also wenn ich als 16jähriger beschließe, bei dieser coolen neuen Bande mitzumachen, die u.a. Frauen, Kinder und Greise abschlachtet und sich gerne dabei filmt, wie sie Geiseln bei vollem Bewusstsein die Köpfe abschneidet, dann ist das eine lässliche Jugendsünde. Ich komme zurück, sage: "Ups, ich konnte nicht ahnen, dass es doch nicht so toll ist, zu morden. Vergessen wir es, okay? Ich habe meine Lektion gelernt." Und die Leute sagen: "Kein Problem. Ist menschlich. ;)"
 
weil sie merken, dass es doch nicht so in die romantischen/idealistischen Träume eines jungen Mädchen passte.
Also - egal wie sehr ich
die Ratterkiste auf meinem Hals auch anstrenge und zur Arbeit zwinge...
ABER ich kann mir absolut keinen Reim darauf bilden, wie um alles in der Welt irgendein Mädel annehmen könnte, dass Terrorismus, Gewalttätigkeiten, Grausamkeit, Krieg usw irgendetwas romantisches träumerisches an sich hätten. Das der IS das absolute Gegenteil von Romantik ist, ist ja nun keine neue Erkenntnis.

Da kann man ja vor lauter Fragezeichen im Gesicht schon gar nicht mehr geradeaus aus den Augen gucken. :dontknow:
 
Also wenn ich als 16jähriger beschließe, bei dieser coolen neuen Bande mitzumachen, die u.a. Frauen, Kinder und Greise abschlachtet und sich gerne dabei filmt, wie sie Geiseln bei vollem Bewusstsein die Köpfe abschneidet, dann ist das eine lässliche Jugendsünde. Ich komme zurück, sage: "Ups, ich konnte nicht ahnen, dass es doch nicht so toll ist, zu morden. Vergessen wir es, okay? Ich habe meine Lektion gelernt." Und die Leute sagen: "Kein Problem. Ist menschlich. ;)"
Alles eine Frage des Weltbildes. Gerade die moralische Werteveschriebung ist ein deutliches Anzeichen, dass Menschen sich zunehmend von der Realität weg bewegen. Und genau das geschieht auch bei dem Prozess wie solche Mädchen dann eingebunden werden. Die finden dann Unterdrückung und Vergewaltigung usw. nicht schlimm (aus der Ferne), weil die, denen das geschieht, haben selbst schuld.

Derselbe Mechanismus, der auch bei Gruppen so wirkt, dass Ungerechtigkeiten hingenommen werden. Darum gibt es ganze Länder, wo Greueltaten unter den Augen des Volks und auch in direkter Nachbarschaft geschehen können und wo keiner hilft oder eingreift. Dazu kommt eine gute Portion verdrängter Sadismus, der wiederum ein Gefühl von Befriedigung verschafft, ähnlich dem Hohn und Spott, der Menschen gefällt - solange dies nicht sie selbst trifft.

LG
Any
 
Frag mal die Opfer des Terrors. Auch dort hat es Kinder.



Nun, ich denke mal, dass den Mädchen nicht unbedingt das mordende Ungeheuer gezeigt wurde, als sie sich dazu entschlossen, sondern dass da eher ein Bild vermittelt wurde, dass sie mithekfen können, einen idealen Staat aufzubauen. Man kann Gewalttätigkeiten auch ausblenden und sie als Propaganda von aussen sehen, bis man dann mittendrin steckt und merkt, dass es sogar noch viel schlimmer ist, als die Nachrichten.

Das ist kein Verharmlosen meinerseits, es ist aber so, dass schon einige junge Leute zurückkehrten oder wollten, weil sie merkten, wie barbarisch das ist. Ich finde, die können schon die Chance erhalten. Der Rest kann meknetwegen auch dort verrotten oder noch unter tausendmal schlimmeren Bedingungen krepieren, als sie es ihren Opfern antaten.
 
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