Palästina/Gaza gehört nach dem Verständnis Israels zu Israel selbst. Demzufolge sind die Palästinenser nach dem Verständnis Israels selbst israelische Zivilisten, die damit dann auch unter dem Schutz der israelischen Polizei bzw. des IDF stehen. Palästina ist nicht der Feind, sondern die Terrororganisation Hamas.
Nein, nicht der Fall.
Haben auch kein Wahlrecht.
De facto war zumindest Gaza komplett eigenständig. Natürlich erkennt man ein Land, dass von Terroristen regiert wird trotzdem nicht an.
Palästina ist genauso der Feind wie Deutschland der Feind der Juden war in 1940, mit der Einschränkung, dass die Hamas nicht alle palästinensischen Gebiete kontrolliert.
Die Strategie der Hamas geht insofern auf, dass Israel sich gar nicht vollumfänglich richtig verhalten kann. Gehen sie zu hart vor, sterben und leiden viele unschuldige Menschen und werden so zu "Märtyrern" - auch vor der ganzen Weltgemeinschaft. Gehen sie zu lasch vor, bleibt Hamas bestehen. Die Frage ist: Was ist der ideale Weg, der sowohl möglichst wenig Leid und Tot in der Zivilbevölkerung bewirkt als auch den Feind, also die Terrororganisation Hamas, effektiv bekämpft.
Darum kannst du nicht mit Terroristen verhandeln, oder da mit spielen.
Du musst exakt so "hart" sein, dass du dein Ziel erreichst.
Und ist Unsinn alle Verantwortung auf sich zu nehmen. Hamas kann kapitulieren, und muss sich nicht weiter hinter Zivilisten verschanzen. Du kannst das nicht aufgehen lassen. Kollateraltreffer sind in der Verantwortung der
Kriegsverbrecher, wenn sie sich hinter Zivilisten verschanzen.
in Gott wird sicher nicht eingreifen. Der Zweck heiligt aber trotzdem nicht alle Mittel. Ich bin mir sicher, dass es Israel nicht einfach macht und viel nachdenkt - aber ich bin mir nicht sicher, ob sie dabei nicht trotzdem auch besser vorgehen könnten.
Du bist wohl ein ziemlicher Prinzipienethiker?!
Ich denke nicht, dass irgendeine Ethik objektiv Bestand hat, und unabhängig von der menschlichen Zivilisation gilt.
Aber grundsätzlich sehe ich es erstens schlicht als wichtiger an, die zu verteidigen, die deine Freunde, Familie, die Leute, die du repräsentierst usw. sind. Ich sehe insofern wie gesagt nicht, dass Israel die Sicherheit seiner Streitkräfte und Bevölkerung reduzieren sollte, nur weil der Gegner umgekehrt sich hinter den eigenen Leuten verschanzt.
Zweitens akzeptiere ich, dass man auch mit "hängen" kann als Teil einer Gruppe. Am Ende werden Reparationen von allen mit bezahlt, wenn dein (de facto) Land einen Krieg begonnen hat. Und die Konsequenzen des Krieges trägt man eben auch. Man hätte Hamas stoppen müssen zuvor, und da man in der kleinen Minderheit ist, die nicht pro Hamas war, hat man tatsächlich Pech gehabt. Ja, ist so im Leben...
Drittens muss man auch die Folgen mit einbeziehen. Zweck heiligt nicht die Mittel angeblich, aber wenn es nur fragwürdige Mittel gibt, um einen notwendigen Zweck zu erreichen? Dann sollte man auch berücksichtigen, dass mittel- bis langfristig gegen mehr ethische Prinzipien verstoßen wird als kurzfristig der Fall um ein Ziel zu erreichen. Israel hätte überhaupt nicht reagieren können, und kurzfristig wäre weniger Leid weltweit summiert worden, aber was passiert langfristig? Siehe die Taliban zum Beispiel. Vermutlich wäre es besser gewesen da härter vorzugehen. Jetzt geht das vielleicht die nächsten Hundert Jahre plus so weiter unter deren Schreckensherrschaft...
Zusammengefasst:
1. Die Hamas trägt Hauptverantwortung und kann kapitulieren, und man kann sich nicht erpressen lassen.
2. Eigene Leute sind wichtiger
3. Jeder ist dazu aufgefordert Schaden den die eigene Gruppe macht zu verhindern und mag am Ende schlicht Pech haben, wenn ihm das nicht gelingt, sofern versucht.
4. Auf lange Sicht kann mit mehr Leid gerechnet werden, wenn man kurzfristig durch Pazifismus die andere Wange hinhält, selbst wenn die anderen Punkte oben nicht gültig sind.
Es muss also alles abgewogen werden.
Natürlich würde ich nicht sagen, dass der Zweck wirklich jedes Mittel rechtfertigt.
Aber es ist sicher nicht so, dass wir das so auslegen müssen, dass man sich bestenfalls nur konkret verteidigt, und nach Abwehr des 7.10. auf einen weiteren Einmarsch verzichtet, und/oder einen Waffenstillstand unterzeichnet, sich aus Schulen beschießen lässt usw. usf.