Liebe Krimhild,
ich kann dich so gut verstehen, zwar habe ich noch kein Kind, aber ich weiss wie es ist jemanden zu vermissen. Ich verlor vor fast 10 Jahren meine Oma, die einzigste Person, die mich mit Liebe und Fürsorge behandelt hat.
Sie war ein so liebevoller Mensch und doch musste sie schon früher gehen,
sie hatte Darmkrebs, man musste langsam zu sehen wie diese Krankheit an ihren Kräften zog, sie immer dünner wurde.
Sie lebte das letzte Jahr ihres Lebens, bei uns zu Hause.
Ich war damals 13..
Da fing ich schon an, Depressionen zu bekommen, ich sass den ganzen Tag am Fenster und starrte ins Leere, hörte traurige Musik, verschloss mich.
Meine Oma, sagte schon die ganze Zeit zu meiner Mutter "Etwas stimmt mit deinem Kind nicht"
Am 9 Februar 2003 (Mein Geburtstag) kam sie ganz plötzlich in Krankenhaus, ich kam nach Hause und keiner war da. Meiner Geburtstagsfeier fiel natürlich ins Wasser, zum letzten mal sah ich sie an dem Tag im Krankenhaus, sie wusste nicht mal mehr das ich Geburtstag hatte, weswegen ich ihr aber nie böse war, sie lag im Sterben...
3 Tage kämpfte sie noch, als am 12 Februar in der Nacht, sie erlöst wurde.
Meine Mutter war bis zum Schluss bei ihr, am 14 Februar wäre sie 74 geworden...
Meine Mutter kam Nachts nach Hause und ich wusste schon was geschehen war..
Bei ihrer Beerdigung, lief alles für mich wie in einem Film ab, ich war garnicht rcihtig da, alles ging automatisch, ich hörte die Rede nicht, die Orgelmusik.
Ich konnte es nicht glauben...
Danach begann eine Zeit der Einsamkeit für mich, mit vielen vielen traurigen Momenten.
Mein einzigster Halt, war nur noch mein Hund, sie tröstete mich, wenn ich wieder allein war und vernachlässigt wurde. Ich wusste ja auch nicht, wie man trauert, meine Mutter war mit sich selbst beschäftigt, stürzte total ab.
Ab da bemerkte ich auch, das meine Mutter, nicht wie eine Mutter ist, es herrschte immer eine grosse Distanz zwischen uns.
Und dann starb dieses Jahr auch noch meine Cera, meine letzte "Säule" mein einzigster Halt brach weg.
Mit dem akzeptieren ihres Todes hatte ich sehr grosse schwierigkeiten, sie war ja eigentlich noch alles was ich hatte und dann war ich auch noch diejenige die sie von ihrer Qual erlösen musste, ganz allein, denn meine Mutter wollte nicht dabei sein.
Ich habe mir solch Vorwürfe gemacht, das glaubt mir keiner.
Niemand hat meine Trauer verstanden, weil es "nur ein Hund" ist/ war.
Zum Glück fand ich diesen Thread hier, und konnte sie endlich gehen lassen, sie hat ihren Schlaf verdient und meine Oma ist auch nicht mehr so allein, die beiden mochten sich auch sehr, das tröstet mich. Vielleicht hat sogar meine Oma sie abgeholt und ist mit ihr in die andere Welt gegangen
Liebe Krimhild,
ich fühle mit dir,
es wird immer diese schrecklichen Tage geben, wo sie uns so sehr fehlen.
Meine Oma wird auch nie ihr urenkel sehen, und meine Cera wird nie mein Kind kennen lernen, gut das ist nicht das selbe wie bei dir aber, vielleicht tröstet es dich ja, sie sehen uns ja trotzdem zu und irgendwann, sehen wir sie wieder

Lass dich ganz lieb drücken



Kikki