"Zehn Gebote gegen Fanatismus" von Bertrand Russell

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Hüte dich vor denen, die keine Grenzen kennen, denn sie sind grenzenlos selbstsüchtig und im Stande, alles zu vernichten, was sich ihrem Diktat nicht beugt!

Hüte dich vor denen, die keine Wahrheit kennen, denn sie sind in der Lüge!

Hüte dich vor denen, die ALLES in Frage stellen, denn sie stellen sich schließlich selbst in Frage und reißen alles um sich mit in den Abgrund, der sich dann unter ihnen auftut!

Hüte dich vor denen, die keinen Glauben haben, denn sie sind arm an der Seele und neidisch auf alle, die es nicht sind! Neid aber führt immer zum Haß! Haß aber führt IMMER ins Verderben!

WELFING
 
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Hüte dich vor denen, die keine Grenzen kennen, denn sie sind grenzenlos selbstsüchtig und im Stande, alles zu vernichten, was sich ihrem Diktat nicht beugt!

Hüte dich vor denen, die keine Wahrheit kennen, denn sie sind in der Lüge!

Hüte dich vor denen, die ALLES in Frage stellen, denn sie stellen sich schließlich selbst in Frage und reißen alles um sich mit in den Abgrund, der sich dann unter ihnen auftut!

Hüte dich vor denen, die keinen Glauben haben, denn sie sind arm an der Seele und neidisch auf alle, die es nicht sind! Neid aber führt immer zum Haß! Haß aber führt IMMER ins Verderben!

WELFING

Ne, wer alles in Frage stellt reisst gewiss nichts hinunter, dazu bekommt der gar nie genug Macht.
An dieser sind nämlich jene interessiert, welche die Zweifler als Feinde sehen, an ihrer Macht und ihrer aufgebauten Hierarchie in ihrer selbstgebastelten Wahrheit die hinter den Kulissen ganz anders aussieht.

Glauben schon, aber nicht was man mir vorschreiben will, sondern was mir am glaubhaftesten erscheint.
Zu lange haben wir uns vorlügen lassen, von den Wirtschaftsmagnaten wie vom Vatikan oder von Traditionshütern in Lhasa oder Peking.

Da glaube ich lieber gar nichts und sage: ICH WEISS ES NICHT und schäme mich keinen Augenblick dafür.

Die Kunst, etwas nicht zu wissen und sich dennoch nicht an einen Glauben zu klammern ist der Schlüssel zur Toleranz und zum Verständnis.

Das zu begreifen ist fast nur möglich, wenn einem seine Welt schon einige Male zusammen gebrochen ist, sich als Illusion gezeigt hat, und man den Mut hat, sich nicht der nächsten präsentierten Illusion zu verschreiben, welche mit guter Werbung und tröstlichen Worten das gegenwärtige Leid etwas pflastern können.


Es ist ganz ähnlich wie mit dem, der ein Glück im idealen Partner suchte und daran zerbrach, dass es stets zur Scheidung kam.
Das Zerbrechen war schon mal nötig, um den Weg zu ändern. Erst wenn er aufhört es da zu suchen, beginnt er zu begreifen, dass sein Glück nur in ihm selbst zu finden ist.
So ist das wohl auch mit der Wahrheit, und Wahrheiten mögen einander ähneln, aber dennoch hat jeder sein eigenes Universum.
 
Setze den Begriff 'Macht' nicht zu hoch an! Sie beginnt da, wo Du Dir herausnehmen kannst, etwas zu tun.

Glaube ist keine Illusion! Glaube steht nicht in Büchern! Glaube ist sichtbar, erlebbar! Deshalb ist Glaube Wahrheit! Der wahre Glaube basiert nicht auf Dogmen! Doch! Er basiert auf einem einzigen Dogma, aber dieses ist in Wirklichkeit keines! Das sind die Vorgaben der Natur! Wer die Gottheit in der Natur erkennt, hat den einzig wahren Glauben, der keines weiteren Beweises bedarf!
Darüber hinaus sei unbeirrbar darin, ein anständiger Mensch zu sein!
Mehr wird von keinem verlangt!

WELFING
 
Setze den Begriff 'Macht' nicht zu hoch an! Sie beginnt da, wo Du Dir herausnehmen kannst, etwas zu tun.

Glaube ist keine Illusion!
Macht beginnt da, wo mein Denken die Fähigkeit hat einen Finger zu rühren oder weitere Gedanken zu leiten.

Glaube steht nicht in Büchern!
Nein, denn Tätigkeiten kann man nicht aufschreiben, darüber kann man schreiben aber Tätigkeiten wie Glauben, Wissen, Denken, Handeln, die muss man tun oder lassen.
Glauben ist ein Ausdruck für die Überzeugung des Glaubenden von der Richtigkeit des Inhaltes, den er /sie glaubt.
Es hat einen etymologischen Zusammenhang mit "geloben". So steht hier:
Glauben DDC-Icon DDC-Icon , etwas für wahr halten. 1. In der weitesten Bedeutung dieses Ausdruckes, ohne Beziehung auf die Gründe, warum man etwas für wahr hält, im Gegensatze des Zweifels und der Verneinung. Einen <19, 6> Gott glauben, dem Satze, daß ein Gott sey, überhaupt Beyfall geben, ohne zu wissen warum. Er muß daran glauben, sagt man im g. L. figürlich von jemanden, der einer unvermeidlichen Sache nicht entgehen kann. Etwas für gewiß glauben, fest davon überzeugt seyn.

2. In engerer Bedeutung, mit verschiedenen Nebenbegriffen und Einschränkungen; z. E. mit dem Nebenbegriffe der wahrscheinlichen Gründe, für vermuthen. Ich glaub, er wird nicht kommen, oder ich glaube nicht, daß er kommen wird. Er hatte sie, glaube ich, gestern gesehen, d. i. wie ich glaube, oder vermuthe. Am häufigsten, einem Satze um des Zeugnisses eines andern willen Beyfall geben, zum Unterschiede von dem Wissen und der Ueberzeugung. In engerer Bedeutung, im Handel und Wandel, eines Zusagen glauben, und ihm um deswillen etwas anvertrauen, in welcher Bedeutung es doch im Hoch=Deutschen ungewöhnlich ist. Einem Waaren glauben, d. i. auf Credit geben.

hingegen hier: steht:
GLAUBEN, vb. , credere, confidere, putare, opinari.
got. und westgerm. (oder gemeingerm.?) wort; got. galaubjan 'glauben', ahd. gilouben, as. gelôian, ags. gelíefan, mhd. gelouben, mnd. mnl. geloven, afries. leva (sonst in gleicher bedeutung liuva < *liubjan), nhd. glauben; ob bei anord. leyfa (nur 'erlauben, loben') das präfix ga- geschwunden ist, bleibt ungewisz.
zur wz. idg. *leubh- 'begehren, lieb haben; für lieb erklären, gut heiszen, loben', ....
So viel was die Tätigkeit des Glaubens anbetrifft

Glaube ist sichtbar, erlebbar!
Damit meinst Du vermutlich den Inhalt des Glaubens.
Es st ja so, dass dem Glaubensinhalt eine Wahrnehmung zugrunde liegt, sei es einer Wahrnehmung eigener Gedanke oder Erkenntnisse, sei es einer Wahrnehmung von Sinnesreizen, Empfindungen, Eindrücken.

Nun sind aber Sinnesreize in dem Moment, da sie in Wahrnehmung münden bereits nervliche Erregungen, also Gedanken.
Genau da beginnt es zu hapern mit der Realität: Auch sie könnte ein Traum sein und wir wissen nie, ob wir WIRKLICHKEIT erleben oder ob wir träumen.
Erst im Erwachen, können wir manchmal feststellen, dass wir von einer Gedankenwelt in eine andere über gleiten.

Deshalb ist Glaube Wahrheit!
Klar, die Wahrheit die wir dadurch bestimmen, dass wir sie glauben, weil sie für uns funktioniert!

Der wahre Glaube basiert nicht auf Dogmen!
Unter "wahrer Glaube" verstehst Du vermutlich den Glaubensinhalt, welcher für alle Individuen richtig ist?

Doch! Er basiert auf einem einzigen Dogma, aber dieses ist in Wirklichkeit keines! Das sind die Vorgaben der Natur! Wer die Gottheit in der Natur erkennt, hat den einzig wahren Glauben, der keines weiteren Beweises bedarf!
AHA! Damit wären dann alle Probleme gelöst?

Darüber hinaus sei unbeirrbar darin, ein anständiger Mensch zu sein!
Ja sicher! Ich bemühe mich mit jedem Gedanken darum. Allerdings habe ich gelernt, vor ich Gutes zu tun anfange, die, denen ich das Gute antun will zu fragen, ob sie das auch gut fänden. Dabei kann es durchaus zu erleuchtenden Gesprächen kommen.
Was anständig wäre ändert sich auch von Ort zu Ort, da lernt einer niemals aus.

Mehr wird von keinem verlangt!

WELFING
Nun, wer hätte denn was von mir zu verlangen, wo ich mich nicht schuldig gemacht habe?
 
Hallo Leute,

der Text von Bertrand Russell ist einfach genial. Da ich beim Stöbern darüber stolperte, noch neu bei euch bin, direkt eine Frage. Wen bitte ich um Erlaubnis diesen Text in meinem kleinen "Heimatforum" einstellen zu dürfen?

Lieben Dank
Walpurgis
 
Gesunde Autorität muß es einfach geben, wenn es in Fanatismus ausartet, ist es ja auch nicht mehr geistig klar.
 
Ich war bei den Fanatikern dabei, zu lange, in einer Yoga Gruppe, Yoga im taeglichen Leben
 
Da geht's gerade zu, hier im Forum hat einer ueber sexuellem Missbrauch vom Guru geschrieben.
 
Hallo,
bin neu hier im Forum und ich muss nunn 15 Beiträge verfassen um eine wirklich wichtige persönliche Nachricht schreiben zu können (Komische Regelung ist das).

Wie auch immer, ich finde diese zehn Gebote be-merkenswert. Bertrand Russel ist für mich ein Lehrer und Projektionsfläche der Agression gleichzeitig. Einerseits hat er tolle philosophische Zusammenfassungen, in brillianter Sprache verfasst (zB. Philosophie des Abendlandes); andererseits kann ich mit seiner materialistisch-atheistischen Weltanschauung wenig anfangen. Er übrigens den Atobombenabwurf über Nagasaki und Hiroshima befürwortet. So eine Person kann man m.E. keinen großen Philosophen nennen.

Nun ja, das war Beitrag Nr. 1. 14 more to go. Yeessss! ; )
 
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