DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Liebe Lynn,Es gab schon immer soziale Vereinbarungen zwischen den Menschen, auch in primitiven Kulturen ...
das stelle ich doch gar nicht in Frage, aber darum das geht es doch nicht. Auch wenn in einer solchen Vereinbarung dick und fett stehen würde, dass ich jemand das Ohr abschneiden darf, würde ich das nicht tun.
Auch für einen Ehrenmord, muss es tief in unserer Seele eine Bereitschaft geben, diese natürliche Hemmschwelle zum Töten, zu überwinden. Selbst in den Kriegen gibt es unzählige Beispiele dafür, dass es trotz des Überlebenswillens für viele Menschen eine schier unüberwindliche Hemmschwelle dazu gibt. Nicht wenig kahmen oder kommen zeitlebens mit der Schuld am Tod eines Menschen nicht zurecht. Anderseits gibt es auch Beispiele dafür, dass Bewacher von Kriegsgefangenen ohne Anlass aus purem Spaß auf die Gefangene geschossen hatten.
Es wäre hier einfach ein großer Fehler daraus ein grundsätzliches Verhaltensmuster auf alle Menschen zu übertragen. Zudem ist die Scheu einen Artgenossen zu töten auch in der Tierwelt verbreitet. Damit ich nicht falsch verstanden werde, es geht bei der inneren Moral auch nicht nur um das Töten, sondern auch um das Leid zufügen ganz allgemein. So ist auch mit der Mimikblindheit, da kann ich auch nicht mit diesem Gendefekt auf den großen Rest der Menschheit schließen.
Was mich betroffen macht ist der Umstand, dass man hier so große Anstrengungen macht, um das Böse für den Menschen zu sanktionieren. Eventuell gerät ja deshalb für manchen der Gebrauch des Gewissens in Vergessenheit. Du fragst mich nach der Definition meines Gewissens (Gewissensinstanz), das ist ganz einfach – denn es ist ein Gefühl, das mir rät etwas zu lassen.
Merlin