Wölfe in Deutschland

  • Ersteller Ersteller Bernstein
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Ich habe übrigens Vergleichszahlen aus Idaho und zwar aus dem Jahr 2004:

Die Rancher verloren in Summe 20.700 Schafe, davon

Verdauungstraktprobleme 1.600
Atemwegserkrankungen 1.300
Geburtsprobleme 1.100
Andere Gesundheitsprobleme 3.200
Verluste an Raubtiere gesamt 12.100
Wetter 600
Vergiftungen 800

Die Verluste an Raubtiere schlüsseln sich dann wie folgt auf:

Coyoten 7.100
Hunde (sic!) 1.400
Bären 1.100
Pumas 400
Wölfe 270

Heißt: Nur 1,3% der gesamten Schafsverluste gingen auf Kosten der Wölfe (im Mittel über mehrere Jahre ist's rund 1%). Die Zahlen in den anderen Staaten rund um Yellowstone sind ähnlich.

Bei Rindern sehen die Zahlen noch anders aus. Bei 42.000 Verlusten zeichnen die Wölfe gerade mal für 54 Rinder verantwortlich, in Worten vierundfünfzig, gerade mal 0,13%... (Btw., 600 Rinder wurden durch Menschen geklaut...)
Das ist nichts und doch hat man in Idaho deswegen (und wegen der eingebildeten Besitzansprüche auf's Wild) den totalen Mordfeldzug gegen die Wölfe ausgerufen, durchgeführt durch von Ranchern gekaufte Politiker... Genozid an einer Art wegen maßloser Habgier... :(

LG
Grauer Wolf
 
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ja ,mag sein ,das bestätigt ja nur meine Meinung.dann hätte man eben anders damit arbeiten müssen.
Schade das . Ich hoffe den Wölfen ergeht es nicht ebenso.
 
In Grenzen, weil dort die Entfernungen und Flächen viel größer sind. Aber auch dort sind die Verluste an Vieh marginal, obwohl die Rancher Mord und Zeter schreien (öhm, ja, wann tun die das mal nicht...)

Andererseits ist z.B. die Wilddichte in D viel höher.
Daß man Schafe in Wolfsland nachts hinter einen ordentlichen Elektrozaun sperrt oder einstallt, liegt auf der Hand, ebenso, daß Hühner, Enten, Gänse und Co. nachts hinter Gitter gehören. Der Wolf greift hierzulande nur Nutztiere, wenn die bequem zu haben sind. Es besteht für den Wolf schlicht keine Notwendigkeit, Energie auf gesichertes Nutzvieh zu verschwenden und die bisherigen Zahlen bestätigen das. Wenn dann mal ein Kalb oder eine Kuh gerissen wird, so ist das ein gefundenes Fressen für die Sensationskäseblätter, da man wieder in Horrormärchen schwelgen kann. Dabei sind diese Zahlen gegenüber Kleinvieh wie Schafen noch unbedeutender.
Man muß es sich einfach noch mal vor Augen führen:
0.8% der Beutemasse der hiesigen Wölfe sind Nutztiere und zwar von geklauten Huhn bis zu ein oder zwei gerissenen Kühen.
Oder anders ausgedrückt: Der Wolf hält sich zu 99.2% an Wildtiere, genauer zu 50% anRehe, zu 25% an Hirsche, zu 17% an Wildschweine, zu 4% Hasentiere und der Rest verteilt sich dann auf anderes.

Und nochmal, daß ein Wolf nachts mal durch die Randbereiche einer Siedlung läuft, ist imho kein Grund für operative Hektik, auch nicht, wenn ein unbedarfter Jungwolf mal stehenbleibt und sich die zweibeiner genauer anschaut. Ein bißchen mehr Gelassenheit und Naturnähe stände den deutschen Rottkäppchen mal ganz gut.

Wie gesagt, ich werde demnächst ähnlich wie Du wohnen. Ich hätte kein Problem mit 'ner Wolfsspur im Garten und wenn's mir zu dumm wird, wenn er mir durch die Beete latscht, markiere ich schlicht und einfach mein Revier nach Wolfsart: Das ist eine Sprache, die ein Wolf klar versteht! (Erprobt durch L. David Mech, nachdem die Wölfe einmal sein Camp auseinandernahmen und die Daunenschlafsäcke fledderten... ;) )
Amerika rsp. USA sind nicht mit der kleinen dicht bevölkerten BRD zu vergleichen. Warum du immer wieder Vergleiche dahingehend versuchst hier einzubinden, um das ganze kleinzurechnen, ergibt sich mir nicht. Muss es vielleicht aber auch nicht.

Wie hoch ist denn die tatsächliche Wilddichte in D? Nicht in Prozent, sondern in tatsächlich lebenden Tieren.
Und natürlich werden Raubtiere, Wölfe sind ebensolche nicht davor scheuen andere Tiere zu erbeuten, wenn sich die Möglichkeit bietet. Warum sollten sie es auch nicht, wenn sie gelernt haben, dass man Menschen nicht scheuen muss. In dicht besiedelten Gebieten dürfte der Lerneffekt recht schnell erzielt werden.

Meine Naturverbundenheit geht jetzt eher nicht so weit den Halbmond ins Gebüsch zu halten und auf Rüde zu machen. :love:

Aber gut, warten wir ab und schauen was passiert, wenn Wolf flächendeckend Einzug hält. Grau ist alle Theorie.

Ich hab ihn bislang noch nicht vermisst.
 
So denken Teenies, Halbstarke. Sie binden einer Katze Dosen an den Schwanz und lassen sie in den Wahnsinn laufen, denken sich nicht mal was Böses dabei.
Ein wirklich souveränes Raubtier (was der Mensch ja mittlerweile durchaus sein könnte), hat es nicht nötig, andere Spezien zu verfolgen und auszurotten. Er zeichnet seine Dominenz reinweg über sein Verhalten denen gegenüber, die ihm Untertan sind; und da geht nun mal die Verantwortlichkeit und das Wissen vorneweg, dass es nicht SEINE Städte und Dörfer sind, weil man de facto Erde nicht kaufen kann.

Meine Güte... Es geht schlicht darum, dass man dafür sorgen muss, dass Raubtiere (oder große Huftiere), die dem Menschen prinzipiell gefährlich werden können Angst vor ihm haben. So wird in der Natur entschieden, wer in Begegnungen überlegen bzw. Jäger oder Beute ist. Kein Raubtier wird eine Gelegenheit verstreichen lassen leichte Beute zu machen, wenn das Risiko gering scheint.

Und natürlich muss es so sein, dass ein Treffen zwischen Mensch und Wolf nicht so ausgeht, dass der Wolf glaubt, er könnte den Menschen aus seinem Revier jagen, bzw. ihn als Beute sehen. Insofern muss der Mensch da als dominant angesehen werden. Es hat aber absolut nichts damit zu tun, dass man eine Spezies ausrottet.

Und ob uns die Erde "gehört" ist in dem Zusammenhang eine philosophische Trockenübung. Sie muss uns so "gehören" wie dem Löwen die Savanne. Taucht der Löwe auf , suchen die anderen Raubtiere das Weite. Das ist beim Löwen nicht komplett der Fall, beim Menschen sollte es aber so sein, schon weil unsere Kinder nicht in Gefahr geraten dürfen.

LG PsiSnake
 
... ach echt *lach* dann komm mal hier runter an in die Nähe des Alpenpasses, gehe abseits der Wege und dann reden wir weiter ...



doch kann man ... wie sie ein Handy bedienen müssen haben sie auch gelernt und dass man schaut bevor man über die Straße geht, weil ein Auto wesentlich mehr als eine Pferdestärke hat. ... und draussen spielen?, wenn sie das täten, hätten sie keine Angst vor allem möglichen Kram.
Es wird gelernt, was notwendig ist, aber man kann natürlich alles ausschalten, desinfizieren und dann heulen, wenn die "Natur zurück schlägt" ....
Auf der anderen Seite kann man dann sagen, warum ist der Mensch nur so blöd seinen eigenen Lebensraum (die Erde) zu zerstören?
Die Frage dürfte sich ja von selbst beantworten ....

LG
Waldkraut

Völliger Quatsch...

Wenn ein Wolf jemanden als Beute ausgesucht hat kann man nicht "schauen, wann man über die Straße geht".
Wenn Wölfe durch die Siedlungen laufen kannst du bald keine Kinder mehr auf die Straße lassen. De facto wird man natürlich vorher reagieren. Aber wenn man das erst macht, sobald was passiert ist, wird dass das Standing des Wolfs schon massiv verschlechtert haben, und es gibt eventuell auch schon ein totes Kind. Ja, Raubtiere stürzen sich auch nicht zuerst (ganz "romantisch") auf die Jäger, sondern Kleinkinder, die keine Gefahr darstellen. Sowas erkennt ein Raubtier.

Und die Natur "schlägt" (in Wirklichkeit ist die Natur natürlich nicht in einem Krieg mit uns) in diesem Fall genau dann zurück, wenn man sich so verhält wie Pseudo-Experten es uns weis machen wollen. Dass Wölfe keine Menschen angreifen ist nicht in Stein gemeißelt sondern beruht auf Angst vor Menschen, die auf diese Weise immer mehr verschwindet.

Und der Rest ist auch falsch. Man zerstört keinen Lebensraum bzw. man rottet auch keinen Wolf aus, wenn man Individuen, die keine Angst vor Menschen haben aus dem Genpool (zudem wird es den Jungen behavioral weiter gegeben) entfernt.
 
@PsiSnake

Menschen töten Menschen ... und das noch nicht mal, weil sie "fressen" müssen.
Menschen töten Wölfe, weil sie Angst vor ihnen haben ... drum werden sie ausgerottet?

Ja genau .... so ist es recht :krokodil:

Ich denke an dieser Stelle weiter zu diskutieren ist sinnlos.
Wir werden uns auch nach x Posts nirgendwo treffen.
Ist okay.

LG
Waldkraut
 
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Nicht in Prozent, sondern in tatsächlich lebenden Tieren.
Das weiß kein Mensch genau, für Wildtiere gibt es kein Meldeamt. Bei den Rehen sollen es über 2 Millionen sein. Die Jagdstrecke beträgt über eine Million. Bei Hirschen sollen es 180.000 Bestand sein bei gut 67000 Abschüssen. Irgend wie paßt das nicht so ganz zusammen. Ich habe das Gefühl (ich kann's nicht logisch untermauern), daß sowohl Reh- als auch Hirschbestände größer sind. Jäger rechnen sich ihre Zahlen nämlich nach Belieben schön...

...schon weil unsere Kinder nicht in Gefahr geraten dürfen.
Nicht schon wieder Rotkäppchen... *stöhn*
Dann darf man Kinder grundsätzlich nicht aus dem Haus lassen. Straßenverkehr, Verbrechen, alles potentiell tödlich. Jedes Jahr sterben rund 80 Kinder im Straßenverkehr. Das läßt sich gar nicht auf die oft zitierten 50 Jahre hochrechnen, weil die Unfallzahlen stark zurückgingen. Wieviele Kinder kamen in den letzten 50 Jahren in Eurasien und den USA durch Wölfe um? Na?

Ja, ja, der Wolf ist ungeheur gefährlich und frißt mit Vorliebe kleine Kinder mit roten Mützen. Einfach mal bei der Einschätzung von Gefahren realistisch bleiben!
Das Leben ist nun mal lebengefährlich und endet üblicherweise mit dem Tod.

man rottet auch keinen Wolf aus, wenn man Individuen, die keine Angst vor Menschen haben aus dem Genpool (zudem wird es den Jungen behavioral weiter gegeben) entfernt.
Ich schätze ja sonst viele Deiner Beiträge, aber hier verrennst Du dich völlig in einer Art, die schon Panik suggeriert.
Noch einmal: Ein toter Wolf kann weder lernen, noch lehren. Alle Erfahrungen von Wolfsabschüssen zeigen, daß nichts "besser" wird, im Gegenteil, es bricht Chaos aus, wenn eines oder beide Elterntiere erwischt werden. Die Jährlinge werden dann versuchen, die jungen Geschwister auf jeden Fall durchzubringen, und unerfahren, wie sie sind, werden sie sich erst recht an leichte Beute à la Schafe halten.
Himmel noch mal, so schwierig ist die Sozialstruktur von Wölfen und deren Auswirkung nun auch nicht zu verstehen.
Gegen diffuse, irrationale Wolfsangst hilft Wolfswissen, und zwar nicht von Jägern, Landwirten, hasenfüßigen Eltern und dubiosen Heimatvereinen vermittelt, sondern von Fachleuten, die sich mit dem Wolf auskennen! Politiker gehören dazu regelmäßig nicht, ebensowenig Pseudoexperten (sic!) aus irgend welchen Ämtern oder der Jägerschaft!

LG
Grauer Wolf
 
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