Okay, aus dem Arznei-telegramm, 40. Jahrgang, 11. September 2009
Ich versuche es kurz zu fassen.
Thema "Schweinegrippe: Alles im Griff?"
- Sir Roy ANDERSON (Berater der britischen Regierung) bezeichnet, wenige Tage nachdem die ersten Erkrankungen an Schweinegrippe in Mexiko diagnostiziert worden waren, die Viruserkrankung als Pandemie
- er schlägt zwei Mittel vor - was er nicht mitteilt: jährlich bekommt er als Lobbyist umgerechnet 136.000 Euro von GlaxoSmithKline
- 45 Tage nach Bekanntwerden der ersten Infektionen - WHO erklärt Schweinegrippe tatsächlich zur Pandemie
- dieser Schritt sagt nach WHO-eigener Definition nichts über die Bedrohlichkeit der Infektion aus, sondern nur über den Verbreitungsgrad
- Schweinegrippe hierzulande verläuft in der Regel mild und unkompliziert; bislang keine Todesfälle in Deutschland erfasst
- in Australien ist die neue Grippe mit dem Höhepunkt der saisonellen Grippe bereits zusammengefallen - keine auffällig aggressiven Verläufe wurden beobachtet
- die ersten 50 Millionen Dosierungen werden beim gegenwärtigen Kenntnisstand von GlaxoSmithKline geliefert
- monovalenter inaktivierter Spaltvirusimpfstoff, bei dem jetzt das Vogelgrippevirusantigen gegen Schweinevirusantigen ausgetauscht ist
- wird auf Hühnereiern gezogen, enthält lediglich 3,75µg Antigen statt 45 µg in den trivalenten saisonalen Grippeimpfstoffen (3 x 15 µg)
- gerine Antigenmenge wirkt durch Wirkverstärker AS03 - Öl-Wasser-Emulsion, die noch nie zuvor in einem handelsüblichen Impfstoff verwendet worden ist
- solche Adjuvanziengemische, vom PEI verharmlost als "fast so etwas wie 'Bioverstärker' " bezeichnet, verstärken aber nicht nur die Immunogenität, sondern führen auch zu einer deutlichen Zunahme unerwünschter Lokalreaktionen und systematischer Effekte
- wie unkalkulierbar Hilfsstoffe die Verträglichkeit von Impfstoffen beeinflussen, zeigt Z.B. das FSME-Impfstoff TICOVAC
- als besonders verträglich eingeführte Vakzine, mußte 2001 (14 Monate nach Marteinführung) wegen häufiger und schwerer Schadwirkungen aus dem handel gezogen werden
(soviel z.B. zum Thema, daß die heutigen Impfstoffe meist harmlos sind...)
- adjuvantierte Vakzinen sollen - so das PEI - "nicht nur gegen den im Impfstoff enthaltenen Virusstamm, sondern auch gegen Varianten des Impfvirus" wirken
- ob und in welchem Umfang es aktuell zutrifft, bleibt mangels Daten offen
- Fokkusierung auf neuartige Impfstoffe mit Wirkverstärkern schafft Probleme:
- Erfahrungshintergrund zur Sicherheit der in Pandemie-Impfstoffen verwendeten Wirkverstärkeremulsionen ist gering
- Übergang von klinischer Prüfung in die allgemeine Anwendung ist eine besonders sensilble Phase - kommt es bei schlagartig breiter Anwendung zu unerwarteten Nebenwirkungen, können sehr viele Menschen betroffen sein, bevor gegengesteuert werden kann - das der Pandemie-Impfstoff nach knapper Testung sofort an 25 Millionen Bundesbürger verimpft werden soll, erachten wir als bedenklichen Großversuch
- die adjuvantierte Pandemie-Vakzine soll zweimal verimpft werden; ob dies tatsächlich erforderlich ist, ist nicht gesichert
- Schwangere sollen (nach Erfahrungen aus den USA) mit neuem Grippeerreger im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein vierfach erhöhtes und mit Dauer der Schwangerschaft zunehmendes erhöhtes Risiko haben (diese Hochrechnungen beruhen auf geringen Ereigniszahlen - Erfahrungen aus früheren Pandemien gehen aber in die gleiche Richtung - WHO empfiehlt deswegen, Schwangere zu impfen - in USA können Schwangere getrost die dortige adjuvansfreie Pandemie-Vakzine erhalten, die auch bei Schwangeren getestet wird - anders in Dtl., hier fehlen Erfahrungen zur Sicherheit der adjuvantierten Vakzine
- in Dtl. wird Schwangeren - wie auch den übrigen Bürgern - ein konventionell produzierter Pandemie-Impfstoff vorenthalten
- bei Bestellung der Pandemie-Impfstoffe wurde keine die Impfaktion begleitende Studie zur Bedingung gemacht, in der der Einfluss der Impfung systematisch auf patientenrelevante Endpunkte geprüft wird (z.B. auf die Häufigkeit von Asthmaanfällen, Pneumonien oder Tod im Vergleich zur Nichtimpfung)
- geplante Impfaktion in Dtl. wird mindestens 700 Millionen Euro verschlingen, bei in Betracht gezogenen Nachbestellungen ggf. bis zu zwei Milliarden Euro - zu viel Geld für einen zweifelhaften Impfstoff gegen eine milde verlaufende Pandemie
- die Vakzine enthält das heutzutage weitgehend aus Impfstoffen verbannte Quecksilber-haltige Konservans Thiomersal, das Verkeimung nach Erstöffnung verhindern soll
Dann folgt eine Aufzählung der zwei Impfstoffe. Oseltamivir schneidet dabei schlechter ab. Es ist die Rede von Magen-Darmstörungen, neuropsychiatrische Störwirkungen (Albträume, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit oder Schlafstörungen) bei Kindern. Desweiteren: unkalkulierbare Risiken einschließlich selbstgefährdender Verhaltensstörungen wie Suizid durch Fenstersprung - bei Kindern und Jugendlichen.
Mit zunehmendem Gebrauch von Oseltamivir steigt das Risiko von Resistenzen - Resistente Stämme bleiben in der Regel gegen Zanamivir empfindlich
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Ein weiterer Bericht, ganz anderes Thema, behandelt kostenlose Werbung im Deutschen Ärzteblatt. Dort können neuerdings Pharmakonzerne für ihre Pharmaka werben - kostenlos, ohne das sie für diese Anzeigen zahlen müßten. Diese Werbung geschieht kommentarlos, ohne Kritik, laut Artikel. Der Schreiber legte Protest beim Deutschen Ärzteblatt ein, was, wie er schreibt, weder als Leserbrief abgedruckt wurde, noch "jemals einer Antwort für würdig befunden" wurde.
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Dann gibt es noch einen Bericht: "Neu auf dem Markt - Nicht verordnen: GLP-1-ANALOG LIRAGLUTID (VICTOZA) bei Typ-2-Diabetes"
Da geht es eben um jenes Medikament, was in Tests nicht gut abgeschnitten hat in seiner Verträglichkeit. Unter anderem soll es auch Tumorwachstum begünstigen...
Warum schreibe ich das? Als ein Beispiel, das die Medizin nicht immer toll und fortschrittlich ist. Und trotz dieser tests ist das Zeug nun auf dem Markt. Würde gerne wissen, wie lange. Und welche Ärzte es dennoch verschreiben werden, die vielleicht diesen Bericht auch gelesen haben.
Sicher gibt es auch andere Berichte, wo etwas toll anschlägt und zu empfehlen ist. Andererseits finde ich es erstaunlich, daß es dieses Blatt gibt, die eben kritisch drauf schauen, und sagen, wenn irgendwas nicht rechtens ist oder toll. Damit es eben nicht weiter den Markt erobert, oder zumindest einige Ärzte auf andere Präparate, die eher was bringen, zurück greifen können.
Interessant finde ich auch den Vergleich, der aktuellen Grippeimpfstoffe nach Preis, Kanüle usw.. 13 sind für Deutschland vorgestellt. Rückstände sind Cetrimoniumbromid und/oder Formaldehyd, in drei Präparaten ist dies entweder nicht enthalten oder nicht deklariert... Dann gibt es noch Antibiotikarückstände, Hühner(ei)protein in allen Vakzinen, teilweise Lösungsvermittler ...
Naja, schließe jeder selbst für sich daraus, was er/sie nun tut....
Nochmal die Quelle des Ganzen:"Arznei-telegramm", 40. Jahrgang, 11. September 2009
(ist übrigens ein Blatt, was nicht durchweg kritisiert. Es werden mitunter auch Präparate empfohlen...)