Wir sind allesamt gestört...

  • Ersteller Ersteller Luckysun
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Ja, die Auswanderer-Sendungen schaute ich auch immer gerne, (bin ja selbst eine) hat mich nur immer gewundert weshalb Menschen sich vor der Kamera für ein bisschen vermeintlichen Ruhm zum Affen machen und ihr Leben ausbreiten. Jetzt wird mir auch diese Sendung langweilig, denn Otto-Normalauswanderer ist anscheinend für Einschaltquoten uninteressant.
Ja, geht mir ebenso.
In den Anfangsjahren haben sie noch die ganz "normalen" Auswanderer begleitet, da hab ichs wirklich gern gesehen. Fremde Länder, fremde Kulturen, das war echt interessant. Und dann auch nach Jahren wieder mal sehen, wies ihnen ergangen ist, fand ich echt spannend.
Kommt heute leider nur mehr selten vor....schade.
 
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Nein, "wir" werden nicht blöder, es fällt nur mehr auf WIE blöd wir als Spezies sind und schon immer waren.
Verblödete Gesellschaft, nicht verblödete Individuen.

Hat mal jemand versucht eine Serie zu gucken, die er*sie als Kind totaaaal geliebt hat? Don't try it with Barbapapa - es war eine schöne Erinnerung, jetzt hab ich sie mir kaputt gemacht.

Barbapapa fand ich als Kind schon grauslig.
 
Gestern habe ich den Fehler gemacht, ein wenig im TV-Programm zu zappen...
geriet dabei u.a. auch an den Bachelor... der am Ende seine Rosen verteilte...
Ist ja echt gruselig, was sich Millionen von Mitmenschen da offenbar so reinziehen...
und läßt einen an der eigenen Spezies doch wirklich zweifeln, oder?

genau, und so kommt dieses Argument zum tragen "kollektiven Bequemlichkeits-Verblödung",

Stelle dies immer mehr im Leben fest. Einfach umschauen, manchmal meine ich es lassen 90% der Menschen denken.

Bitte entschuldigen, doch es fehlt mir ein anderer Vergleich. Die Menschen sind wie die Lämmer, ohne eigenen Ansporn und Ideen. Irgendwie tot.

Was so die Sendungen der Rosenkavalier oder weiß jetzt nicht den genauen Titel, inkognito Millionär, oder die Sendung in der Familien geholfen wird, ihr Haus um- oder aufzubauen.

Gut bei manchen Sendungen wird Menschen in ihrer Not geholfen, doch dass ich mich dann vor einer Fernsehkamera quasi nackt machen muss, finde ich schon beschämend.

Oder die Sendung mit den Geissens oder die Wollnys.

Ja, es gibt Menschen die schauen sich so was an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte entschuldigen, doch es fehlt mir ein anderer Vergleich. Die Menschen sind wie die Lämmer, ohne eigenen Ansporn und Ideen. Irgendwie tot.
Meine Erfahrung ist, dass sich diese - wie Du sie nennst - Lämmer ebenso der Dinge bewusst sind, dass sie sich an den gleichen Sachen stören, selbst wenn sie mitmachen und sich vormachen es zu mögen. Sie verdrängen diese Gedanken aus dem täglichen Alltag. Die stumpfe Passivität ist Ausdruck gesellschaftlich anerzogener und allgemein gelebter Hilflosigkeit und Ohnmacht. Die Flut an Schreckensnachrichten aus der ganzen Welt würzt das Ganze bei vielen Menschen zusätzlich mit Angst, so dass sie wie gelähmt sind und sich aus Verzweiflung in die Ablenkung stürzen, von der sie selbst angeödet sind, wenn sie mal einen Moment innerer Stille haben.

Es fängt spätestens mit unserem Schulsystem an, das uns in die Passivität und in ein Denken-und-Machen-nur-auf-Kommando-von-oben treibt. Wer als Freigeist aufwächst, wird dort eingenordet oder an den Rand der Gesellschaft katapultiert und so entmachtet.

Schätzen wir uns glücklich, dass wir es geschafft haben, uns diesem Sog zu entziehen. Die Stärke, der Mut und die Hoffnung, die dafür nötig sind, sind eben nicht selbstverständlich. Wenn jede*r von uns es schaffte, jeweils einem einzigen Menschen etwas Stärke, Mut und Hoffnung abzugeben, dem*der das fehlt - statt zu meckern, dass dieser Mensch das nicht hat was wir im Überfluss haben - könnten wir Berge versetzen.
 
Wenn jede*r von uns es schaffte, jeweils einem einzigen Menschen etwas Stärke, Mut und Hoffnung abzugeben, dem*der das fehlt - statt zu meckern, dass dieser Mensch das nicht hat was wir im Überfluss haben - könnten wir Berge versetzen.

Du, ich denke doch, dass dies ein anderer Stiefel ist. Das Syndrom "Man kann doch eh nix machen" sitzt viel zu tief. Hinzu kommt, dass die "Tschillgeneration" eine degenerierte Bewusstheitsebene eingeflößt bekommen hat. Die Truppen, von denen ich spreche "werden keinesfalls" einfach so dein Angebot annehmen. Sie besitzen einen anderen Glauben.

Gestern rief eines von den zwei 14 Jährigen Mädchen, die an mir vorbeiliefen, hinterher "hübscher Hut". Die haben mich gar nicht gesehen, die haben nur den Hut gesehn. Das war morgens. Am Nachmittag war ich in der Bibliothek. Da kam eine Alte zur Tür rein und sagte selbiges "Wat ein schöner Hut".

Kaum mach ich jedoch den Mund auf, wird nur vor lauter Nixraff gegrinst wien Honigkuchenpferd.:p
 
Was andere Leute im Fernseher anschauen ist so ziemlich das allerletzte worüber ich mir Gedanken mache.

Wie gestört ist es, diese Sendungen laufen zu lassen und sich dann über "andere Leute" aufzuregen, die genau diese Sendungen auch laufen lassen?

Um was geht's da genau, andere einfach nur schlecht machen, oder sich abheben wollen obwohl man eigentlich genau das gleiche tut wie sie?

R.
 
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Genau, das beschreibt die gesellschaftliche Verblödung sehr gut. Ziemlich einfältige Reality-TV-Show sind da nur ein Symptom.

Zeitgeist -> Name: Die Blödheit der Superlative
Das reicht bis ganz nach oben. Auch in der Politik. Die Schröder Ära durchzog es von Innen und die Merkel Ära macht es von Außen

Es gab doch mal gute Sendungen wie einst die Rudi Carrell Show. Sowas kommt heute nicht mehr. Und die Qualität vom Original "Lass dich überraschen" im Vergleich zur Kopie "DSDS" spricht doch Bände.
 
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