Das Bild des Erzengels Michael mit den Waagschalen und dem Schwert symbolisiert den himmlischen Gerichtshof, bei dem die menschliche Seele nach ihren guten und bösen Taten gewogen wird.
dazu habe ich ein anderes Bild, wie dargestellt....der Gerichtshof der guten und bösen Taten existiert, meiner Sicht nach, nicht.
Das Wort Gericht hat zu vielen Missverständnissen geführt...das griechische Wort krima, krisis, wird fälschlicherweisein den Bibelübersetzungen mit Gericht wiedergegeben...man hätte es mit Krise übertragen sollen...
..eine Krise aber ist kein Gericht, sondern bedeutet Entscheidung Wendung, Neuanfang.
Krisis und Krima gehören zu einer Wortgruppe, die beurteilen
bedeutet, aus dem Be-urteilen aber hat man ein Ver-urteilen gemacht.
Es steht im NT nicht, dass den Menschen nach seinem Tod ein Gericht in gute und böse Taten erwartet.
Alles, was scheinbar Gericht ist, bedeutet in Wirklichkeit Aufrichtung, Herrichtung, und nicht Hinrichtung..
Unser deutsches Wort Gericht gehört laut Duden ursprünglich zum Adjektiv recht und ist auf eine indogermanische Sprachwurzel zurückzuführen deren Sinn aufrichten, gerade richten bedeutet.
In
Römer 14,10 lesen wir gemäß dem griechischen Grundtext,
dass wir alle dargestellt werden vor der Preisrichterbühne Christi.
Die Krise besteht in einer objektiven Beurteilung alles dessen, was im Indischen das Karma genannt wird.
Wer nun seine Handlungen, sein Karma, erkennt, der wird von den Auswirkungen seiner Handlungen befreit.
Wer dazu nicht gewillt oder nicht in der Lage ist, wird deshalb nicht verurteilt, sondern wird die Auswirkungen seiner nicht erkannten Handlungen erfahren, und zwar entweder in der jenseitigen Welt oder bei den nächsten Inkarnationen.
Dies ist jedoch nicht als Strafe, Sühne oder gar als göttliche Rache aufzufassen, sondern gewissermaßen als ein pädagogisches Mittel, das dem Lernen und Erkennen dient.
Deshalb wird es auch nicht ein einziges Wesen geben, das nicht eines
Tages zur Bewusstwerdung seines göttlichen Wesens gelangt und damit zur wahren Freiheit.
Einen Gott, der man im juristischen Sinne als einen strafenden und zürnenden Richter bezeichnet hat, der die Bösen verurteilt und verdammt,
die Guten jedoch freispricht gibt es nicht...was hätte das mit einem liebenden Gott zu tun....
1 Joh.4,8..
Wer nicht liebt, hat Gott nicht kennengelernt, denn Gott ist Liebe
Diese Lehre vom strafenden und verdammenden Gott hat im christlichen Raum sehr viel Unheil angerichtet und es ist an der Zeit, diese unchristliche Vorstellung zu revidieren.
Das Todeserlebnis sollte von uns nicht als Sühne oder Strafe aufgefasst werden.
Paulus bezeichnet den Tod auch als ein Loskommen und Freiwerden von vielen Irrtümern.
Ein jeder spielt seine Rolle. Bereits der Vorsatz zu einer Vorstellung wird vom Himmel durchgeführt und ist eine Sache der Gottheit, wie dies in
Philipper 2,13 zum Ausdruck kommt.
Dort steht;"Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen."
Den gleichen Gedanke steht in der
Offenbarung 17, 17
"Denn Gott hat's ihnen gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung und zu tun einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier, bis dass vollendet werden die Worte Gottes"
.. die Lebensgeschichte Jesu von Nazareth zeigt, dass er nicht als ein gestrenger Richter auftrat, sondern dass er die im Irrtum Befindlichen aufrichtete,
indem er sie von ihren Irrtümern befreite.
Die Selbstgerechten jedoch, die in ihrer scheinbaren Frömmigkeit den anderen Menschen alle möglichen Vorschriften auferlegten, überführte
er mit dem scharfen Schwert des Geistes.
Doch auch dies tat er nicht, um sie zu verdammen, sondern um sie zum Umdenken zu bewegen und sie damit letztlich zu heilen.
Aus dieser inneren Haltung heraus sprach er die bedeutsamen Worte, wie sie uns
Lukas 6.37 überliefert:
"Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben."