Wiedergeburt ohne Seele

Narasimha

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Grüß euch,

erst kürzlich habe ich mich etwas mit dem Konzept von Wiedergeburt im Buddhismus auseinandergesetzt, welcher ein Vorhandensein einer Seele verneint. Also werden nur das Bewusstsein in Wechselwirkung mit dem Karma neu "entzündet", ohne dass sich ein eigentliches Ich wiedergebärt.
Habe ich das so richtig verstanden?

Was ist dann das Nirvana? Kann es nicht sein, dass Buddha da was mit der völligen Ich-Auflösung faölsch verstanden hat, und am Ende ist das Nirvana das reine Sein der Seele ohne jegliche noch existente fein- und grobstoffliche Verstrickung im Kosmos?
Falls es nämlich so war, hatte er das wohl erst im Nirvana bemerkt, und da konnte er sich ja nicht mehr äußern, oder ? ;)

Mir macht diese Vorstellung Angst, richtig Angst, denn für was ist Liebe dann gut? (Anziehung-Abstoßung, Sympathie-Antipathie hat nichts mit Liebe zu tun, @ geehrter Chaitanya-Schüler)
Im Grunde geht es ja im Buddhismus, wie ich es verstehe, um die Überwindung von Leid und Glückseligkeit als Ziel, oder?
Ich fühle mich aber unendlich alleine ohne Gott und dem Wissen, dass ich meine Seelenverwandten wieder treffen werde ...
 
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Das Konzept des Buddhismus erschließt sich auch mir nicht so richtig!
Ursprünglich verstand ich unter " Nirwana" die komplette Auslöschung der Existenz -
also Auflösung von Körper, Seele und Geist!
Man hat mich aber belehrt, dass " Nirwana" eben bloß die Loslösung von irdischen Belangen bedeutet!
Mich würde auch die Meinung der bewanderten Buddhisten interessieren!
Ich fühle mich aber unendlich alleine ohne Gott und dem Wissen, dass ich meine Seelenverwandten wieder treffen werde .
Dem kann ich mich anschliessen......
 
Ich empfehle einen buddhistischen Tempel in eurer Nähe aufzusuchen und euch Buddhismus aus erster Hand erklären zu lassen. Ich denke, so ist es am sinnvollsten und beugt weiteren Missverständnissen vor.
 
:morgen:

Nach meinem Verständnis sollte uns eine Lehre gerade für ein Danach Trost und Hoffnung schenken. Für die Seele ist ihre Nichtexistenz ein inakzeptabler Zustand, etwas das mit unserem Überlebenswillen begründet ist.

So gehören auch die Sehnsüchte nach dem Glücklichsein, Liebe, Zuwendung und Geborgenheit zu den Grundbedürfnissen einer Seele. Der Mensch wurde also nicht als Neutrum geboren.

Nein, körperfeindlichen Vorstellungen sind keine sinnvolle Botschaften für uns als soziales Wesen. Eines ist gewiss, dass ein Mensch, der den Bezug zu seiner Seele verloren hat, sich selbst verliert.

Mich wundert es also nicht, wenn sich bei solchen Gedanken die Seele mit dem Gefühl der Angst zu Wort meldet. Für mich muss sich ein solcher „Geist“ gut anfühlen, ehe ich mich davon erfüllen lasse.

Merlin
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Das Konzept des Buddhismus erschließt sich auch mir nicht so richtig!
Ursprünglich verstand ich unter " Nirwana" die komplette Auslöschung der Existenz -
also Auflösung von Körper, Seele und Geist!
Man hat mich aber belehrt, dass " Nirwana" eben bloß die Loslösung von irdischen Belangen bedeutet!
Mich würde auch die Meinung der bewanderten Buddhisten interessieren!

Dem kann ich mich anschliessen......
Sorry, das ist absolut verkehrt. Man spricht über die "Auslöschung" von Gier, Hass und Verblendung. Der Buddha verkörperte Karuna, Metta, ( Agape), also Mit-gefühl und die Liebe. In allen Möglichen Bedeutungen. Deswegen er hatte mehr als 40 Jahre seine Lehre verbreitet und so vielen Menschen geholfen, das Leiden ( Dukkha) zu überwinden. Man sollte sich sehr gründlich mit den Quellen beschäftigen, dann es wäre das Ganze ersichtlich.
Oder man sollte Artur Schopenhauer lesen, komnt darauf an.
Die Existenz bleibt bestehen, aber mein ver-wirr-t-es Herz würde am ende heller , und mit dem All-em verbunden, so sehr simpel für die Anfänger. LG.

Karuna (Sanskrit: करुण karuṇa als Adjektiv kläglich, traurig, mitleidig und Pali: karuṇā; Mitgefühl, Mitempfinden, nicht Mitleid) ist ein zentraler Begriff der buddhistischen Geistesschulung und Ethik.

Er beschreibt die Tugend des Erbarmens, der Liebe und des (tätigen) Mitgefühls. Diese Geisteshaltung ist neben Metta (Liebende Güte), Mudita (Mitfreude) und Upekkhā (Gleichmut) eine der vier Grundtugenden (Brahmaviharas), die ein Bodhisattva auf seinem Weg, anderen zur Erleuchtung zu verhelfen, entwickeln sollte. Karuna ist eine Haltung des Mitgefühls, in der sich alle dualistischen Vorstellungen und die damit verbundenen Widerstände und Abneigungen auflösen: Allen Wesen und allen Erscheinungen dieser Welt wird mit derselben alles umfassenden Liebe und Hilfsbereitschaft begegnet. Die Tugend dieser Geisteshaltung wird im Mahayana-Buddhismus durch den Bodhisattva Avalokiteshvara verkörpert.
 
Im Grunde geht es ja im Buddhismus, wie ich es verstehe, um die Überwindung von Leid und Glückseligkeit als Ziel, oder?
Ich fühle mich aber unendlich alleine ohne Gott und dem Wissen, dass ich meine Seelenverwandten wieder treffen werde ..
Der Buddhismus und sein Weg verneint keine Götter, das sollte klar sein. Aber er stoppt end-gültig das Samsara-Rad des Leidens, das sind die verschiedene Schuhen.

Samsara (Sanskrit, n., संसार, saṃsāra; Pali: saṃsāra; wörtlich: „beständiges Wandern“[1][2]) ist die Bezeichnung für den immerwährenden Zyklus des Seins, den Kreislauf von Werden und Vergehen oder den Kreislauf der Wiedergeburten in den indischen Religionen Buddhismus, Jainismus und Teilströmungen des Hinduismus und Manichäismus.[3][4]

Dieser Kreislauf wird in einigen indischen Religionen als leidvoll (siehe Dukkha/Leiden) gewertet. Der Ausbruch aus diesem unheilvollen Kreislauf geschieht auf dem Wege des Loslassens von allen Bindungen, Begierden und Wunschvorstellungen sowie durch Erkenntnis. Erreicht wird der Zustand der „Erlöstheit“ (und nach einigen Varianten der ewigen Glückseligkeit, siehe Erlösung), den die Hindus Moksha und die Buddhisten Nirwana nennen.[5]

 
Nach meinem Verständnis sollte uns eine Lehre gerade für ein Danach Trost und Hoffnung schenken. Für die Seele ist ihre Nichtexistenz ein inakzeptabler Zustand, etwas das mit unserem Überlebenswillen begründet ist.
Nochmal für euch alle hier:

nibbāna​


das 'Nirwahn' (wörtl. das 'Erlöschen'),


bildet das höchste und letzte Endziel alles buddhistischen Strebens, d.i. das restlose 'Erlöschen' alles in Gier, Haß und Verblendung sich äußernden, das Leben bejahenden und sich krampfhaft daran klammernden Willenstriebes, und damit die endgültige, restlose Befreiung von allem künftigen Wiedergeborenwerden, Altern und Sterben, Leiden und Elend.





  • Versiegung der Gier, (lobha)
  • Versiegung des Hasses (dosa)
  • Versiegung der Verblendung (avijjā):




das nennt man das Nirwahn."
 
Nochmal für euch alle hier:
Lieber Pavel,

das Thema lautet doch: „Wiedergeburt ohne Seele“. Dazu hatte ich dann auch meinen Beitrag geschrieben. Von einem, wie auch immer gearteten Nirwana hatte ich nichts geschrieben. Die Seele ist für mich etwas Ganzheitliches, das mich mit Leben erfüllt und mein Wesen bestimmt. Meine Seele ist also ein unabdingbarer Teil meiner Persönlichkeit.

So konnte ich bei den Toten, die ich bisher sah, diese Leere in ihnen erkennen und fühlen. Vertaute wurden da zu seltsamen Fremden. Was letztlich blieb, sind die Erinnerungen an sie und ihre Namen. Sie werden also erst gänzlich gestorben sein, wenn dieser letzte Gruß ihrer Seele im Nebel des Vergessens eingehüllt werden.

Merlin
.
 
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