Wie würdest du die sogenannte "kulturelle Aneignung" nennen?

Welches Prinzip siehst DU hinter der sogenannten "kulturellen Aneignung" wirksam?

  • kulturelle Faszination

    Stimmen: 4 21,1%
  • kulturelle Integration

    Stimmen: 9 47,4%
  • individuelle Freiheit (kulturelle Offenheit)

    Stimmen: 14 73,7%
  • kultureller Brückenschlag

    Stimmen: 4 21,1%
  • kulturelle Aneignung

    Stimmen: 2 10,5%
  • kulturelle Enteignung

    Stimmen: 1 5,3%

  • Umfrageteilnehmer
    19

Neutrino

Sehr aktives Mitglied
Registriert
31. August 2008
Beiträge
15.954
Huhu, ... der Titel ist ja selbst redend, ...

Bei der kulturellen Faszination gehts darum, dass man sich einfach sehr für andere kulturen interessiert und diese gerne kreativ in sein Leben einbindet, um "kulturell gefärbt" etwas eigens daraus zu machen.

Bei der kulturellen Integration ist das Ziel, explizit andere Kulturen zu integrieren, es ist fast schon sowas wie ein politisches Statement, dass in der vollen Solidarität einen Ausdruck findet.

Individuelle Freiheit oder auch kulturelle Offenheit meint hier, dass eigentlich überhaupt kein Bezug zur Kultur gegeben ist. Es gefällt einfach, so wie es ist und wird gelebt. Es würde auch gelebt, getragen, getan, wenn es die eigene Kultur wäre oder egal welche.

Kultureller Brückenschlag meint eine Faszination und Integration einer bestimmten Kultur, dabei geht es aber weder um kreative Selbstverwirklichung oder politische Aktivität, sondern darum, mit dieser jeweiligen Kultur und dene anhängern in Kontakt zu kommen, mit ihnen zu kommunizieren und sie hier zu kommunizieren.

Kulturelle Aneignung kann der erklären, der das anklickt und was er oder sie meint.
Selbiges gilt für


Kulturelle Enteignug....


Ich lass die Umfrage im Zeitrahmen offen. Wird uns sicher noch oft begegnen. Die Stimmen können nicht wechseln, du kannst aber drei ankreuzen. Und gerne erläutern, was du wieso angeklickt hast, wenn du magst :)
 
Werbung:
Hi! :)
Nette Umfrage ...

Also, ich hab gleich die ersten drei angeklickt.
Denn ... es gibt ja soooooo viele verschiedene Kulturen, die mich interessieren, sodass bei mir nicht nur ein Punkt auf alles zutrifft.

Manchmal finde ich einfach die Kunst bzw. die Architektur einer Richtung faszinierend (z.B. die Architektur des Orients), das andere Mal ist es die Lebensart (z.B. Frankreich, Italien) oder das Essen (z.B. Indien, Vietnam) oder die Glaubensrichtung (ZEN-Buddhismus) ... und da spielen viele Motive eine Rolle.
 
Hi! :)
Nette Umfrage ...

Also, ich hab gleich die ersten drei angeklickt.
Denn ... es gibt ja soooooo viele verschiedene Kulturen, die mich interessieren, sodass bei mir nicht nur ein Punkt auf alles zutrifft.

Manchmal finde ich einfach die Kunst bzw. die Architektur einer Richtung faszinierend (z.B. die Architektur des Orients), das andere Mal ist es die Lebensart (z.B. Frankreich, Italien) oder das Essen (z.B. Indien, Vietnam) oder die Glaubensrichtung (ZEN-Buddhismus) ... und da spielen viele Motive eine Rolle.

Ja, das ist eine interessante Perspektive. Und ich kenne sehr viele, die diese Faszination leitet, oft Menschen die es das Reisen vor allem aus diesem Grund lieben.

Ich bin da völlig anders (so a bissel der Kulturbanause :D, wobei ich Reisen über alles liebe, nur anders motiviert halt) und am ehesten der Typ kulturelle Offenheit. Aber wenn es bewusst eine Entscheidung pro XY-Kultur ist, dann entweder zu gezielten Integrationszwecken oder aber zum Brückenschlag.

Meine Überlegung war eigentlich das, was am häufisten geklickt wird, wenn es denn nicht gerade die beiden letzten Punkte sind, demnächst in den Diskurs statt der Aneignug oder Enteignung einzubinden.
 
Ich habe für 3 gestimmt.
1 und 2 halte ich auch für gut, aber 3 ist noch stimmiger für mich.
Ich mag multikulti - und finde es gut, wenn alles so schön gut durch gemischt ist!
Vielleicht wird es mal so sein........und es geht friedlicher zu:
Also Japaner in der Lederhose und A. Kiesbauer im Dirndl.....
und ich im Sari oder im Kaftan.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hab Punkt 3 angeklickt.
Ich repräsentiere hierbei jene, die zu keiner Kultur dazugehören - und irgendwas muss man ja leben, also wählt man einfach aus dem Mix, der einem vor den Füßen liegt.
 
Ja, das ist eine interessante Perspektive. Und ich kenne sehr viele, die diese Faszination leitet, oft Menschen die es das Reisen vor allem aus diesem Grund lieben.
Wobei ich sagen muss, ich reise inzwischen nicht mehr sehr viel.
Man kann ja kaum noch ein Land ungestört erkunden, wenn so viele Touristen auf einmal um den Erdball jetten und alles schon touristisch vorgekaut ist.
Geflogen bin ich selbst z.B. noch nie, habe z.B. noch nicht mal ganz Europa gesehen.
Aber wozu auch, bei all dem Reisestress? Gemütlich mit Zug, Bus oder Auto ging's auch.

Und vieles kann man sich auch anders nahe bringen.
So manch andere Kultur lernt man v.a. auch durch Menschen aus der Nachbarschaft kennen.

Ich bin in den 1970ern in einer Multi-Kulti-Arbeitersiedlung aufgewachsen (das war die Arbeitersiedlung für eine recht große ortsansässige Papierfabrik damals).
Da gab es sogar Leute aus Argentinien, dann auch aus England, Frankreich, Italien, welche von Sardinien z.B. auch; einzelne stammten aus der DDR, die über Umwege in die BRD gelangt waren, dann gab es natürlich sehr viele aus der Türkei und dem damaligen Jugoslawien. Auch Russen gab es, natürlich auch Polen (u.a. meine eigenen Leute), Tschechen, Rumänen etc. ...

Wir Kinder waren Nachbarn und spielten miteinander und so lernte man die Kultur der jeweils anderen schon sehr gut über die Jahre kennen. Das Zusammenleben war spannend und sehr bunt - wenngleich es nicht immer ohne Streit ablief. Das machte aber nichts, ein Streit hielt sowieso oft nicht sehr lange an, und man merkte, so groß waren die Unterschiede zwischen den Nationalitäten nicht. Die meisten Familien nahmen ihre mitgebrachten kulturellen Wertvorstellungen dann oft doch weniger ernst, als man zuerst geglaubt hatte.
Zum Glück hatten meine Eltern kaum Berührungsängste anderen Kulturen gegenüber.
Von den eingefleischten deutschen Nachbarn jedoch wurden wir damals ziemlich schräg angeschaut und abwertend bezeichnet (z.B. die Polen als "Polacken" ... etc.).

Asien kenn ich nur über Funk, Fernsehen, Bücher und Internet ... kulinarisch hab ich aber schon einiges ausprobiert.
Und wenn man als größere Gruppe Essen geht und dann z.B. bei einem Inder nachhakt, bekommt man tatsächlich auch eine deutlich weniger europäisierte Version der Speisen.
Das finde ich zum Beispiel klasse.

Mit Afrika hab ich aber kaum Berührungspunkte, einfach weniger Interesse.
Ich war nur ein Mal auf der spanischen Exklave Ceuta, an der Meerenge von Gibraltar.

Aber naja, was nich is, kann ja noch werden.
So alt bin ich nu auch wieder nich. :D

Ich bin da völlig anders (so a bissel der Kulturbanause :D, wobei ich Reisen über alles liebe, nur anders motiviert halt) und am ehesten der Typ kulturelle Offenheit. Aber wenn es bewusst eine Entscheidung pro XY-Kultur ist, dann entweder zu gezielten Integrationszwecken oder aber zum Brückenschlag.
Verstehe. Das spielt bei mir in Teilen auch eine Rolle. Aber man kann ja nur 3 Punkte auswählen.

Meine Überlegung war eigentlich das, was am häufisten geklickt wird, wenn es denn nicht gerade die beiden letzten Punkte sind, demnächst in den Diskurs statt der Aneignug oder Enteignung einzubinden.
Okay.
 
Ich habe die ersten drei Punkte angekreuzt. Insgesamt nur wenig politisch zu werten, aber halt die Realitität der Transkulturation. Es schleicht sich ja alles im Internet an, stabilisiert sich mit der Globalisierung, und endet mit der Migration. Oder dem Basmatireis, oje. Shit happens, könnte man auch sagen. Ist aber nur eine absolut synchrone Momentaufnahme und wirklich gern geschehen. 😍
 
Ich würde die heute übliche Ablehnung der angeblichen "kulturelle Aneignung" einen großen Unsinn nennen.

Ich halte den Begriff "Kulturelle Aneignung" schon für einen großen Unsinn.
Denn 'Aneignung' hört sich so an, als ob Irgendjemandem aus einer bestimmten Kultur etwas weggenommen würde, so wie Diebstahl. Oder als ob die jeweilige entsprechende Kultur dadurch enteignet werden würde.

Wo fängt Kultur an, wenn man von "Aneignung" spricht und wo hört sie auf?
Als Indianer soll ich mich zu Karneval nicht mehr verkleiden dürfen sollen, aber im Chinarestaurant darf ich wie ein Chinese mit Stäbchen den Reis essen? Denn Esskultur ist eben auch Kultur.
Man kann eine Welt auch verschlimmbessern.
 
Werbung:
Denn 'Aneignung' hört sich so an, als ob Irgendjemandem aus einer bestimmten Kultur etwas weggenommen würde, so wie Diebstahl.
Finde ich nicht, weil der Kontext "kulturell" es erklärt.
Kultur ist schließlich kein materieller Gegenstand, und kann deshalb von jedem angeeignet werden, ohne dabei jemandem weggenommen zu werden.

Wo fängt Kultur an, wenn man von "Aneignung" spricht und wo hört sie auf?
Kultur beginnt und endet unabhängig davon, wovon man spricht, immer in der Gefühlswelt.
Sich etwas kulturell anzueignen bedeutet, sich damit zu identifizieren, weil es die eigene Gefühlswelt spiegelt.

"Unser eigen" ist nur das, womit wir uns verbunden haben. Bei materiellen Gütern bedeutet diese Verbindung, dass man diese Dinge "besitzt" und deshalb andere sie nicht besitzen, aber bei immateriellen Werten bedeutet diese Verbindung, dass sie Anteile von uns selbst sind, die wir mit anderen teilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben