liebe seyla!
du hast geschrieben:
"Weißt du um seinen Schmerz? Liebe ist wenn du den Schmerz eines anderen als wärs dein eigener wahrnehmen kannst*
Schmerz ist da und kann sich so verstecken das du ihn erst später empfindest*"
...und ich verstehe, was du meinst. damit, dass es keine schmerzhafte beziehungsphase vor der trennung gegeben hat, habe ich gemeint, dass wir uns nicht getritten haben, oder über trennung geredet haben, im außen hat nichts darauf hingewiesen, dass wir uns trennen und nie mehr wiedersehen werden...aber natürlich sagt das nichts über das innen aus...und ich selbst könnte höchstens etwas über mein inneres sagen, über sein inneres könnte ich nur spekulieren - und mich damit von mir selbst ablenken...
...zur dualität...oder über den schmerz...
den schmerz habe ich lange zeit für meinen eigenen gehalten, viele jahre lang; vor ein paar monaten und für ein paar monate hielt ich den schmerz immer öfter für seinen schmerz, den er tief in sich vergraben hat - ich hielt ihn für den schmerz seiner seele, die schreit, und deren schreien er nicht hört (nicht hören kann, weil nicht hören will...aus verständlichem grund, zumindest erscheint es mir selbst verständlich, da auch ich lange zeit meines lebens taub war, und blind...und ich kenne die angst vor dem (hin)hören und (an)sehen...) und weiter seinen weg geht - und aus irgendeinem grund kann ich diese schreie aber schon hören..so habe ich zu jener zeit gedacht; dann kam der moment, an dem mir bewusst geworden ist, dass es meine eigenen gefühle sind, die ich auf ihn projiziere, auslagere...um sie dann zwar zu spüren, sie aber als seine zu identifizieren...(vielleicht ist das so eine art zwischenebene, auf der wir zwar den schmerz schon spüren, also schon bewusster sind, aber eben noch nicht als unseren eigenen erkennen, was uns vielleicht eine zeitlang beschützt und dazu dient, kraft für das weitere zu sammeln; vielleicht ist es leichter für uns, schmerz anzuschauen, ihn anzuerkennen, wenn wir ihn vorerst noch nicht als unseren eigenen identifizieren); und in diesem besagten moment wurde mir klar, wieviel schmerz tatsächlich in mir ist, so viel mehr als ich mir "zugestanden" hatte, so viel mehr als ich wahrhaben wollte - und dass, wenn ich alle projektionen wieder zurücknehme, am ende ich übrig bleibe, ich und mein eigener schmerz...und alles andere ist spekulation, und manchmal ablenkung, und manchmal vielleicht auch wahrheit...
...ja, vielleicht ist mein denken über ihn eine ablenkung von mir weg...und eine umleitung zu mir hin...die einheit in der dualität...
danke für deine antwort, liebe seyla, have sweet dreams
heike