Lifthrasir
Aktives Mitglied
Ich finde es immer schwierig, mit Worten Dinge zu erfassen, die der Raum-Zeit-gebundene Verstand so nicht fassen kann. Es sind eben Konstrukte, die man sich dann baut.
Das Gesetz kann durchbrochen werden. Wenn Erleuchtung die Erfahrung von Ganzheit und Ewigkeit als Seinszustand ist, dann ist alles was war, ist und sein wird in mir.
Bin ich mir dessen nicht bewusst, dass alles in mir ist, kann ich auch nicht wählen, was ich wie erfahre, treiben mich Sehnsüchte und Wünsche.
Was ich nicht im Innern finde, begegnet mir im Äußeren, ohne, dass ich es steuern kann. Es wird geschickt, Schicksal.
Was mir begegnet, ist immer etwas, das mit mir zu tun hat. Spiegel meiner Selbst. Ich kann erkennen und eins werden damit, oder ich verstricke mich durch unbewusstes Handeln, Fühlen, Denken weiter in Geschichten und weiter und weiter. Das gilt hier im Leben und dann wohl auch über die Inkarnationen hinweg.
Das innerste Selbst des Menschen will sich selbst erkennen unter der Maske der Persönlichkeit(en) und tut es, indem es Stück für Stück durch Erfahrung demaskiert, enthüllt, wer es ist. Entweder durch Schick-sal oder in Freiheit.
Es ist mir bewusst dass es einige Dinge geben kann, für die es keine Worte gibt. Mir ist ebenso bewusst, das es in der Wirklichkeit, dem was Notwendig ist und dem Kontingent was möglich ist --- es viele individuelle Wahrheiten gibt, mit denen ich nichts anfangen kann.
Ich muss mich nicht überzeugen, denn von meiner individuellen Wahrheit bin ich überzeugt, sonst würde ich sie nicht so vehement verteidigen...
...verteidigen gegen was? Gegen das was außerhalb mir noch möglich ist? Nein, gegen andere individuelle Wahrheiten, die sich mir überstülpen wollen.
Ich muss und will niemenden überzeugen oder "umdrehen" - was mir in manchen Diskussionen sauer aufstößt ist, das eben soclche Dinge wie die Lehre von Karma als Gesetz mit Anspruch auf eine allgemeine Gültigkeit hingestellt werden und alles was dort nicht hinein passt abgewertet wird - ob nun bewusst oder unbewusst. Dagegen wehre ich mich...
...und wenn Du viele Beiträge aus meiner Sichtweise lesen würdest, dann würdest Du mich verstehen, denn wenn wir diskutieren, dann wird der "Täter" also wir selbst, auch immer zum Richter über andere indem wir dessen Beiträge bewerten. Ich weiß dass kann als Bumerang benutzt werden, doch das ist mir bewusst - aber auch meinem Gegenüber?
Wenn Diskutanten von eigenen Meinungen auch als eigene Meinungen schreiben würden, bräuchte es keine vehemente Verteidigung. Karma ist kein Gesetz, sondern eine Lehre die in verschiedenen religiösen Lehren verankert ist. Wiedergeburt ist ebenfalls kein Gesetz und keine Tatsache, sondern nur ein Glaubenskonstrukt --- wenn ich all als das sehe was es ist - individuelle Ansichten, dann benötige ich kein Rezept um mich von irgendetwas zu lösen - denn letztendlich löse ich mich lediglich von der Sichtweise, das meine eigene Ansicht ein Gesetz oder ein Dogma ist.
Wenn Waldweg für sich erkennt, dass seine Ansicht, das Wiedergeburt als eine Notwendigkeit in einem Kreislauf, aus dem es auszubrechen gilt - lediglich eine Sichtweise, aber kein Gesetz ist, dann ist die Möglichkeit aus diesem Kreislauf auszubrechen denkbar einfach --- Waldweg könnte sich nur umentscheiden eine andere Sichtweise zuzulassen - schon ist jenes Problem gelöst.