Wie Heilpraktiker mit unserer Gesundheit spielen

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Unter Nutzung der vielfältigen Diagnosemöglichkeiten der Alternativmedizin. Unter ergänzender oder ersetzender Nutzung von alternativmedzinischen Behaldungsformen.
Ich weiß, dass viele Menschen sich damit zufriedengeben, weil sie daran glauben möchten oder weil sie wenig Grundwissen haben.
Ich gebe mich damit nicht zufrieden.
Ich habe dir alle HP "Diagnosemöglichkeiten" verlinkt - es gibt nicht eine einzige, die auch nur annähernd irgendeine Krankheit diagnostizieren könnte.



Du würdest hier gerne ein Kochrezept hören. Aber genau das ist Alternativmedizin nicht. Manche medizinnahe Bereiche sind sehr gut systematisiert, andere Bereiche sind eher intuitiv und sehr individuell. Alleine für die Schilddrüse gibt es mindestens 20-30 verschiedene Zugänge zur Behandlung, ja nach Sparte. Anschlagen wird die Behandlung, die die Ursache der Erkrankung bestmöglich trifft. Und das reicht von simplen gestörten Zellprozessen bis hin zu psychischen Themen (mechanische Probleme sollten durch die Medizin abgedeckt sein, sind sie aber meistens nicht).
So kommen wir einfach nicht weiter.
Es kann doch nicht sein, dass sich ein Mensch einem HP völlig "ausliefern" muß ... .
Er muß doch prüfen können, ob das, wofür er sein Geld ausgibt, nachweislich Sinn macht!
Im Falle einer medizinischen Behandlung kann man das in vielfältiger Hinsicht, da muß man nichts "nur glauben" (und nicht einmal bezahlen).
Wenn Menschen mit (autoimmunologisch bedingten) Schilddrüsenerkrankungen und MS eingeredet wird, es gäbe konkrete Ursachen, ist das mehr als fahrlässig.

Die 30 HPs, von denen ich in dem Beispiel berichtete, wußten nicht einmal genau, was Autoimmunkrankheiten sind, geschweige denn, dass sie von den einzlenen Formen, Verläufen und Schweregraden je etwas gehört hätten.

Mein Fazit - HP läuft folgendermaßen ab: "Ich weiß nichts, ich kann nichts, aber ich mach mal und kassiere". Klar, dass damit im Prinzip niemand gut für sich leben kann, also wird irgend etwas hineininterpretiert im Sinne der Minimierung der kognitiven Dissonanz.
Das geht aber nur so lange, wie man nichts weiß.
Wenn man denn tatsächlich medizinische Grundkenntnisse hat, kann man erahnen, wie gefährlich das ist, was man da (völlig sinnlos) tut, also "behandelt" man nur Dinge, die eh von selbst weggehen oder interpretiert irgend etwas "Behandlungswürdiges" in einen Menschen herein.
Das tut man sicher nicht bewußt (wäre ja auch nicht besonders anständig), also ist das vermutlich ein schleichender Prozess, bis man in seinem Konstrukt so gefangen ist, dass das dann tatsächlich die eigene "Wahrheit" ist, die durch selektive Wahrnehmung, Bestätigungs- Bias usw. gestützt wird.
Das bildet sich dann im Dunning- Kruger Effekt gut ab: Als Dunning-Kruger-Effekt wird eine kognitive Verzerrung bezeichnet, bei der relativ inkompetente Menschen die Tendenz haben, das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen. https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt
 
^^Ist das der gleiche, um den es hier in dem Artikel geht?

http://www.zeit.de/2007/28/Krebstherapie-Huber

oder auch in diesem hier?

http://www.sueddeutsche.de/leben/medizinskandal-die-lobpreisungen-des-professor-huber-1.850942

Wohl doch mehr Werbung für eine dubiose Methode als tatsächliche Resultate.

Gruß

Luca
Ist mir alles bekannt und ich steh vielem, was er macht, auch kritisch gegenüber (v.a. seiner Hormontherapien für Frauen im Wechsel).
Aber darum gehts hier nicht, sondern darum, dass es erlaubt sein muss (auch als Mediziner), darüber nachzudenken, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde als das, was bisher messbar und belegbar ist und dass er den Mut hat, darüber zu schreiben, auch wenn er dafür kritisiert und verspottet wird.
 
Ist mir alles bekannt und ich steh vielem, was er macht, auch kritisch gegenüber (v.a. seiner Hormontherapien für Frauen im Wechsel).
Aber darum gehts hier nicht, sondern darum, dass es erlaubt sein muss (auch als Mediziner), darüber nachzudenken, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde als das, was bisher messbar und belegbar ist und dass er den Mut hat, darüber zu schreiben, auch wenn er dafür kritisiert und verspottet wird.


Durfte er doch schreiben und hat dafür auch entsprechende Reaktionen bekommen.
Wo ist hier das Problem?

Gruß

Luca
 
Ireland schreibt:
Ich weiß, dass viele Menschen sich damit zufriedengeben, weil sie daran glauben möchten oder weil sie wenig Grundwissen haben.
Ich gebe mich damit nicht zufrieden.
Ich habe dir alle HP "Diagnosemöglichkeiten" verlinkt - es gibt nicht eine einzige, die auch nur annähernd irgendeine Krankheit diagnostizieren könnte.

Hmmm....
Eine sehr sachlich formulierte Behauptung die jeglicher praktischer Erfahrung mangelt!:confused:
 
Ireland schreibt:
Ich weiß, dass viele Menschen sich damit zufriedengeben, weil sie daran glauben möchten oder weil sie wenig Grundwissen haben.
Ich gebe mich damit nicht zufrieden.
Ich habe dir alle HP "Diagnosemöglichkeiten" verlinkt - es gibt nicht eine einzige, die auch nur annähernd irgendeine Krankheit diagnostizieren könnte.

Hmmm....
Eine sehr sachlich formulierte Behauptung die jeglicher praktischer Erfahrung mangelt!:confused:

Hmmm ... wie kannst du zu diesem Rückschluss kommen?^^

Das ist wieder so ein "Standardargument", das gern (und unlauter) genutzt wird, um andere rasch "mundtot" zu machen, ohne nachzufragen und sein System (s. oben - kognitive Dissonanz, Bestätigungsbias, Dunning- Kruger) aufrechtzuerhalten.
Nein, ich habe ziemlich viel praktische Erfahrung in diesem Sektor und das ist ein weiterer Grund, warum ich jetzt so denke, wie ich denke.
 
ein tatsächlich lohnendes betätigungsfeld für alle alternativen liegt m.m. in der prävention.
ich bin mir sehr sicher, dass viele krankheiten vermeidbar wären, und für die schulmedizin ist vorbeugung kaum ein thema.
 
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ein tatsächlich lohnendes betätigungsfeld für alle alternativen liegt m.m. in der prävention.
ich bin mir sehr sicher, dass viele krankheiten vermeidbar wären, und für die schulmedizin ist vorbeugung kaum ein thema.

Naja, wenn man nicht krank ist - kein Leidensdruck hat - geht man auch eher selten zum Arzt. Aber Vorbeugung ist da durchaus ein wichtiges Thema - z.B. durch Impfungen.

Aber sowohl Ärzte als auch Heilpraktiker können noch so viel ihre Patienten/Klienten auffordern, z.B. mit dem Rauchen aufzuhören - DAS wäre beispielsweise wirklich eine Vorbeugung gegen Lungenkrebs und COPD - wenn der Patient das nicht tut, können weder Arzt noch HP viel dran ausrichten.
 
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