wie geht ihr mit der angst um

sili65

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traiskirchen
wie einige wissen habe ich 2 kinder verloren,,und meine ängste werden immer größer stat weniger,ich habe 2 enkerln wo ich mich immer freue wen sie bei mir sind,doch schlafen kann ich in dieser nacht nichts,ab und zu schließe ich die augen für 10-15 minuten,aber dan schrecke ich gleich wieder hoch,meine angst das wieder wer gehen könte und ich merke es nicht mal ist viel zu groß...wen meine tochter am nächsten tag die kinder holt schlafe ich dan den ganzen tag,,,,würde gerne wissen ob noch jemand so ist wie ich mein mann sagt ich bin überängstlich.aber ich kann nicht anders.bitte um eure erfahrung und wie ihr das meistert,danke silvia
 
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Liebe Silvia!

Ich durchlebe zwar nicht die selbe Situation (habe vor kurzem den Vater verloren), aber ich kämpfe seither auch stark mit Panikattacken und Angstzuständen. Wie du schon beschrieben hast, habe auch ich immer Angst es könnte etwas passieren. Manchmal ist es so schlimm, dass ich mich nicht mal ans Telefon traue, weil ich große Angst habe, dass eine schlechte Anchricht dahinter steckt.

Leider habe ich auch noch keinen Weg gefunden mit dieser Angst umzugehen. Ich liege oft Nächte lang wach mit Herzrasen. Ich kann dann schwer abschalten und sorge mich fürchterlich um meine Lieben.

Tut mir leid, dass ich dir keinen Tipp geben konnte, aber ich habe mir gedacht, vielleicht ist es ja gut zu wissen, dass du nicht alleine mit deinen "Unbegründeten" (mein Mann sagt auch ich bin überängstlich) Ängsten bist.

Alles Liebe!
 
Ja, auch ich kenne plötzlich ganz neue Ängste, seit im letzten Jahr erst mein Stiefvater und dann mein Mann gestorben ist.

Früher hatte ich weder Angst um mich noch besonders um andere. Wenn ich heute bei meiner Mutter anrufe und sie zweimal nicht ans Telefon geht, kriege ich sofort Panik... Auch mit meiner Tochter bin ich seitdem sehr ängstlich. Egal, ob sie lange wegbleibt, zum Arzt muss oder "nur" Ärger in der Schule hat.

Mein Urvertrauen in unser "Glück" ist völlig abhanden gekommen.

Gestern sah ich ein Hochzeitsfoto von uns von 1992. Von 16 abgebildeten Personen sind 6 inzwischen gestorben. Ich bin doch "erst" 42 und lese voller Angst jeden Tag die Todesanzeigen...

Ich kann nicht sehr gut damit umgehen. Manchmal versuche ich, mich über mich selbst lustig zu machen. V.a. gegenüber meiner Tochter darf ich meine Ängste nicht so zeigen. Sie hat selbst genug Angst, dass es auch mich bald treffen könnten. Ich darf sie einfach nicht weiter verunsichern.
 
ich danke euch sehr, es ist gut zu wissen das es andere menschen giebt,die das durchleben jeder auf seine weiße,und jeder versucht die angst zu bekämpfen,aber ich denke wen mann nur wenigstens darüber reden kann und verstanden wird bringt es einem schon ein stück vorann,liebe grüße sili
 
Hallo Sili :)

Meine Mutter hatte auch immer soviel Angst um uns, die ist richtig krank geworden dadurch. Depressiv und diese Ängste...dass sie heute noch lebt, ist ein Wunder.
Ich habe vier kleine Kinder, der Älteste geht in die Grundschule, die anderen in den Kindergarten halbtags. Ich habe an mir schon ähnliches Verhalten beobachtet, komme aber noch klar damit. Ich merke aber, je älter die werden umso mehr Angst habe ich um sie. Der Älteste fährt nun morgens mit dem Schulbus. Am Schuljahrbeginn hatte ich riesen Angst, ich hab aber versucht, das anzunehmen. Man muss versuchen, die Angst anzunehmen, verdrängen macht es nur schlimmer. Ich sage mir dann auch, ok, ich bin nun in dieser Situation, aber ich meistere das. Man darf sich nicht überrollen lassen von dem Angstgefühl...wo soll das sonst enden ? Man kann die Kinder nicht anbinden, manchmal muss man sie einfach gehen lassen. Sich auf sich selbst zu konzentrieren ist da schon richtig und versuchen, abzulenken. Wenn man immer diese Gedanken im Kopf hat, ändert man an der Situation ja auch nichts...Angst ist nur ein Gefühl.
 
Es ist sehr schwer Gefühle wie Angst anzunehmen.Angst ruft in uns ein negatives Empfinden hervor und manchmal kann sich dazu sogar auch noch eine zusätzliche Angst gesellen.Jeder von uns hat ein Thema mit der ANGST.
Vor kurzen habe ich das Buch "Dienstag bei Morrie " angefangen zu lesen-es ist sehr einfühlsam-und die Gefühle spielen eine Hauptrolle.
Ich weiss noch nicht wie es genau funktioniert,aber ich halte das was da im Buch steht für sehr sinnvoll.Lassen wir das Gefühl zu,was uns Angst macht und durchleben die Angst (nicht mit gedanken dabei bestücken und phantasieren,einfach fühlen).Und dann sagen wir uns okay...und lassen es wieder los,die Angst-den Schmerz usw.
Lg Beate
 
Jede angst verwandelt sich in liebe und ist diegleiche energie .liebe kann ich geniessen -über die angst sollte ich mit jemandem reden und zwar solange bis die deutung kippt .da ist das glas wasser dann nicht mehr halb leer sondern halb voll
alles liebe Hw
 
Angst zu bekämpfen - funktioniert nicht wirklich. Wer Angst hat, verkrampft sich... das löst man nicht durch noch mehr Krampf.

Mir selbst hat zunächst einmal eine Frage sehr geholfen: kann meine Angst verhindern, daß meinen Lieben etwas geschieht?

Das hat mich veranlaßt, mir meine Angst einmal genauer anzuschauen. Bis zu einer Art Meditation, in der ich meiner Angst tatsächlich begegnet bin und mit ihr gesprochen habe. Das war ein Gespräch, das vieles in Bewegung gebracht hat in meinem Verständnis, wann Angst sinnvoll ist und wann nicht. Und was man erkennt und sieht, verliert viel an Schrecken (so wie in den Märchen, wo du den richtigen Namen von einem Wesen wissen muß, damit es dir nicht wehtun kann) - was einem bekannt ist, mit dem kann man umgehen.
 
Man sagt oft, wenn man älter wird, wird man auch gelassener..mag sein, dass dies auf mehrere Menschen zutrifft. Bei mir wars umgekehrt..und das spür ich heute noch. Hab heute mehr Angst vor Dingen, die mir früher nichts anhatten. Auch vor allem die Angst um meine Kinder..aber Kinnarih da sehr recht, es ändert nichts, wenn man Angst hat, es hilft niemand. Das sollte einem bewusst sein, auf einer solchen Einstellung kann man zumindest versuchen aufzubauen.
 
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...aber Kinnarih da sehr recht, es ändert nichts, wenn man Angst hat, es hilft niemand...
Naja, es war tatsächlich die Fragestellung an sich, die etwas in Bewegung gebracht hat. Beim immer wieder eine Antwort darauf suchen, nämlich. Ich begann zu sehen, daß gelegentlich, in manchen Situationen, meine Angst sehr wohl einen Sinn hat und auch dazu beitragen kann, Unheil zu verhindern - in anderen aber nicht. Ich lernte das Wesen meiner Angst immer besser kennen. Es ist dieses "immer wieder in Frage stellen", was mir geholfen hat... weil ich nicht mehr irrationalen Angstzuständen ausgeliefert war!
 
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