Wie geht ihr konstruktiv mit aufflammender Agression/Wut um?

Schneeglöckchen schrieb:
Wut, Zorn und Hass habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt. Es bringt doch nichts, wenn man wütend auf jemand oder andere ist oder auf Dinge, die man sowieso nicht ändern kann.

Was nützt die Wut einem selbst ? Wut, Zorn etc. nehmen einem nur die Energie, die man für anderen wichtigere Dinge und Menschen einsetzen sollte, da wo es wirklich und wahrhaftig was nützt und auch ankommt. Wut, Zorn und Boshaftigkeit bringt einen weder weiter noch nützen die Anfälle etwas. Und zwar niemanden bzw. keinem.

Wut und Zorn ist ein normales menschliches Empfinden und wenn du sie verdrängst oder negierst, wird die Wut in Form eines aggressiven Menschen von Außen auf dich zukommen. Es lebt dann ein anderer an deiner Stelle die Wut für dich aus, quasie via Projektion.....Hoffentlich bist du dann nicht gerade in der Nähe.....:rolleyes:

LG
U.
 
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Du deiner ersten Frage:
Wenn du keine Möglichkeit hast aus der Situation rauszugehen würde ich mein Leben umgestalten, dass das möglich ist. (Das ist ein radikaler Schritt.
Aber notwendig wenn du nicht immer wieder in die alten Muster hineingezogen werden willst. Und das wirst du. Dafür werden die anderen schon sorgen. Niemand will dass es dir gut geht. Dafür musst du selber sorgen.)


Achja, da fällt mir noch etwas ein, wozu mich Eure Meinung interessieren würde. Es wird ja im Zusammenhang mit Wut oft empfohlen, irgendwo draufzuhauen, Sport zu treiben, zu arbeiten etc. - ist ja auch hier in einigen Antworten zu lesen. Aber ist das wirklich eine konstruktive Art damit umzugehen???
Mir persönlich hilft derartige Betätigung z.B. überhaupt nicht, da ich dann zwar Energie abführe, aber der Zorn bleibt mir erhalten. Ich bin dann zwar ausgepowert oder müde, aber besser geht es mir deswegen nicht. Von daher hat das Ganze für mich beinahe denselben selbstbetrügenden Aspekt wie das Wegschieben. Und ich finde es z.B. immer wieder bedenklich, dass z.B. jungen Menschen mit Agressionskontrollproblemen so oft ans Herz gelegt wird, Kampfsport zu betreiben, Boxen zu gehen etc. - also ihnen Methoden zur Bewältigung an die Hand zu geben, die eigentlich kontraproduktiv sind, wenn der Fall eintreten sollte, dass sie ihre Aggression eben nicht in den Griff bekommen. Versteht jemand, was ich meine???

Linking

Zu deiner zweiten Frage:
Wenn durch boxen (etc) die wahre Emotion nicht hochkommt, ist sie tiefer verschüttet, bzw es hat dir jemand einmal (oder mehrmals) eindringlich gesagt dass du sie nicht hochkommen lassen darfst.
>Wiederum: aus der Situation rausgehen > und so lange das Unangenehme, (beinahe) Unmögliche konfrontieren, bis es sichtbar wird.
 
Ruhepol schrieb:
Ich bin heute sehr ausgeglichen und wie es in Eso-Kreisen so schön heißt "in meiner Mitte". Mich bringt eigentlich nie (mehr) etwas aus dem Gleichgewicht, so dass ich ungeduldig, laut oder sonst irgendwie aggressiv werden könnte.

Ich glaube, da machst du dir was vor. Gerade in letzter Zeit schreibst du sehr aggressive Post´s. Nicht das mich das stört, die Wut muß schließlich irgendwo bleiben,obwohl der Wutabbau in einem Forum nun nicht gerade "dat jelbe vom Ei" ist.....:rolleyes:
Und in deiner Mitte bist du z.Zt. nicht; im Gegenteil, du warst schon mal besser "drauf".....

Ist selbstverständlich meine subjektive Meinung, aber dennoch eine Meinung....


LG
U.
 
hi schneeglöckchen,

na also, haben wir doch eine eigenen wunden Punkt...........
aber erstmal abstreiten gelle;)

LG
flimm

;) wenn du mich so schräg von der Seite anmachst, was erwartest du dann von mir als Antwort ?

hast du dann einen konstruktiven Rat, der mich diesen wunden Punkt umgehen lässt bzw. der mich in blöden Situationen nicht empfänglich macht ?
 
Wut und Zorn ist ein normales menschliches Empfinden und wenn du sie verdrängst oder negierst, wird die Wut in Form eines aggressiven Menschen von Außen auf dich zukommen. Es lebt dann ein anderer an deiner Stelle die Wut für dich aus, quasie via Projektion.....Hoffentlich bist du dann nicht gerade in der Nähe.....:rolleyes:

LG
U.

aha ! D.h. mein Gegenüber spürt meine Wut und möchte mich eigentlich aus der Reserve locken ?

Wenn ich dann aber diesen Menschen meide und ihm nicht paroli gebe, bleibt meine innere Wut in mir und auch in ihm ? und somit bleibt das eigentliche Problem bestehen - nämlich dass ich immer wieder in die gleichen Situationen gerate, in denen nichts ausgesprochen wird, was Sache ist und die Wut mich innerlich auffrisst ? Eben weil ich zu höflich bin, sie rauszulassen ? In dem einen Moment, der mich innerlich (immer wieder aufs Neue) erbeben lässt, wenn ich merke, sie kocht wieder hoch, die selbe Wut, die ich immer in mir habe, weil ich sie verdränge ?
Aus Höflichkeit ?

oder wie meinst du das ?
 
Schneeglöckchen;2283561 schrieb:
aha ! D.h. mein Gegenüber spürt meine Wut und möchte mich eigentlich aus der Reserve locken ?

Wenn ich dann aber diesen Menschen meide und ihm nicht paroli gebe, bleibt meine innere Wut in mir und auch in ihm ?

oder wie meinst du das ?

diese Theorie klingt logisch.

Und wenn Du lernst, ihm Grenzen zu zeigen, dann wird er es irgendwann lernen, dass er es mit Dir nicht mehr machen kann....
 
So, erstmal wieder ein liebes, dickes :danke: an alle Poster für die vielen, wirklich tollen Beiträge.

@Räubertochter
Einfach nur Dankeschön für deinen wundervollen Beitrag :kiss4:
Ich werde mir das Buch nächsten Dienstag mal in meiner Bibliothek bestellen ^^

@Schneeglöckchen
Nachdem ich anfänglich auch den Eindruck hatte, dass Du Dir in Deinen Postings widersrpichst, finde ich es wirklich toll von Dir, dass Du Dich auf das hier Gepostete einlässt. Sind wir schon zwei :thumbup:

Hängt vielleicht ganz vom Zusammenhang ab.

wenn es z.B. um eine alte Verletzung geht, kann es sinnvoll sein, symbolisch einen Sandsack zu verprügeln (an den Täter kommt man ja häufig nicht mehr ran, und selbst wenn, man will sich ja auch nicht strafbar machen).
Hängt auch von der Persönlichkeitsstruktur ab. Mir hat es sehr geholfen, auch mal zuschlagen zu dürfen. Als Mädchen wird ein Kind ja häufig dazu angehalten, immer lieb und brav und nett zu sein. Es war sehr befreiend, diese Blockaden auflösen zu können und auch mal schreien, brüllen und schlagen zu können.
Ja, in dem Zusammenhang verstehe ich, was Du sagen willst. Ich kann mir vorstellen, dass in einem solchen Fall der Sandsack eine feine Einrichtung zum Abreagieren ist.

Im Laufe der "Kindererziehungsjahre" habe ich gelernt mich zu beherrschen, bzw. sofort, wenn ich gemerkt habe, dass Wut in mir aufsteigt bei mir zu schauen, worum es genau geht und wieso der momentane Vorfall das in mir auslöst. Ist ja nicht wirklich so dass es beim anderen liegt wenn man hochkocht, das liegt in uns selbst und überwiegend geht es um Nichtigkeiten, die vollkommen unwichtig, oder auch gar nicht änderbar sind.
Einfach nur :thumbup:

Bei jungen Menschen mit Problemen der Kontrolle, ist Kampfsport eigentlich eine gute Sache, denke ich mir. Dort ist doch Kontrolle sehr wichtig....aber in diesen Fällen kenne ich mich nicht gut aus..
Klar, im Training ist dann üben und Kontrolle angesagt, da steht aber auch ein Trainer dabei und passt auf, dass nix passiert. Aber wenn dann wirklich wieder mal eine Situation mit Kontrollverlust auftritt, der Betroffene praktisch "rot sieht", finde ich es bedenklich, wenn der dann zusätzlich zu seiner Aggression auch noch mit Kenntnissen ausgerüstet ist, wie ich am effektivsten zuschlage. Das mag provokativ klingen, ist aber mein Gedanke dazu.

Soweit, sogut

Linking
 
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Achja, da fällt mir noch etwas ein, wozu mich Eure Meinung interessieren würde. Es wird ja im Zusammenhang mit Wut oft empfohlen, irgendwo draufzuhauen, Sport zu treiben, zu arbeiten etc. - ist ja auch hier in einigen Antworten zu lesen. Aber ist das wirklich eine konstruktive Art damit umzugehen???
Mir persönlich hilft derartige Betätigung z.B. überhaupt nicht, da ich dann zwar Energie abführe, aber der Zorn bleibt mir erhalten. Ich bin dann zwar ausgepowert oder müde, aber besser geht es mir deswegen nicht. Von daher hat das Ganze für mich beinahe denselben selbstbetrügenden Aspekt wie das Wegschieben. Und ich finde es z.B. immer wieder bedenklich, dass z.B. jungen Menschen mit Agressionskontrollproblemen so oft ans Herz gelegt wird, Kampfsport zu betreiben, Boxen zu gehen etc. - also ihnen Methoden zur Bewältigung an die Hand zu geben, die eigentlich kontraproduktiv sind, wenn der Fall eintreten sollte, dass sie ihre Aggression eben nicht in den Griff bekommen. Versteht jemand, was ich meine???

Linking

Hi Linking,

ich seh das auch so wie du.
Du kannst es ja mal so versuchen zu sehen: Wut ist einfach nur Energie, die in Bewegung ist. Die Energie kannst du nutzen, um herauszufinden, wo sie ihre Wurzel hat. Wenn du kein Etikett draufklebst auf die Emotion, auf die Form von Energie, dann ist es einfach irgendwas, was du näher erforschen kannst. Irgendwann wirst du vielleicht sogar selber zu der Emotion Wut.

Also was ich sagen will, die Energie, die da entsteht, die kannst du nutzen, wenn du sie nicht wegschiebst, sondern willkommenheisst.

LG
 
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