Wie geht ihr konstruktiv mit aufflammender Agression/Wut um?

Also nochmals meine Frage an Euch: Wie handhabt ihr das, bzw. was tut ihr, um mit aufflammenden Aggressionen klarzukommen, besonders wenn ihr aus der Situtation nicht einfach verschwinden könnt?

Ich werde schon seit etlichen Jahren nicht mehr wütend, aber ob das so gesund ist, weiß ich auch nicht.

Im Laufe der "Kindererziehungsjahre" habe ich gelernt mich zu beherrschen, bzw. sofort, wenn ich gemerkt habe, dass Wut in mir aufsteigt bei mir zu schauen, worum es genau geht und wieso der momentane Vorfall das in mir auslöst. Ist ja nicht wirklich so dass es beim anderen liegt wenn man hochkocht, das liegt in uns selbst und überwiegend geht es um Nichtigkeiten, die vollkommen unwichtig, oder auch gar nicht änderbar sind.

Klar, man muss schon wissen was man will, wer man sein kann und möchte und was wirklich wichtig ist für das eigene Leben, und das waren bei mir immer "mein Seelenfrieden" und ein liebevolles Miteinander mit meinem Umfeld.

Mein Hauptanliegen war es, nicht so eine Arschmutter zuwerden wie meine eigene, und es hat geklappt. Ich bin heute sehr ausgeglichen und wie es in Eso-Kreisen so schön heißt "in meiner Mitte". Mich bringt eigentlich nie (mehr) etwas aus dem Gleichgewicht, so dass ich ungeduldig, laut oder sonst irgendwie aggressiv werden könnte.

Bin ein Feuerzeichen und es hat mich wirklich viele Jahre Arbeit gekostet auf den Boden zu kommen.

Letzte Woche war ich zur (Wellness-)Massage und die Frau fragte ob irgendwas Besonderes sei, oder ob ich immer so entspannt bin - bin immer so entspannt!

Lg., R.
 
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Im Laufe der "Kindererziehungsjahre" habe ich gelernt mich zu beherrschen, bzw. sofort, wenn ich gemerkt habe, dass Wut in mir aufsteigt bei mir zu schauen, worum es genau geht und wieso der momentane Vorfall das in mir auslöst. Ist ja nicht wirklich so dass es beim anderen liegt wenn man hochkocht, das liegt in uns selbst und überwiegend geht es um Nichtigkeiten, die vollkommen unwichtig, oder auch gar nicht änderbar sind.

Lg., R.

Hallo Ruhepol,

das hast du jetzt schön beschrieben...so sehe ich das auch...
jedesmal sich selbst anschauen dabei....und man wird es finden...
nur wenn etwas schon längerfristig in einem gährt, dann sollte man die Wut aber auch rauslassen.....

LG
flimm
 
seh ich auch so...

aber ich komm an meine grenzen...
wenn ich nachhake werd ich als ********* betitelt und mir wird vorgeworfen dass ich sie nicht verstehe, und dass ich böse bin, und kein herz habe, und ich sowieso keine ahnung hab und sie nur fertigmachen will

ich will sie aba sichaned in ihrer opferrolle bekräftigen indem ich ihr sag wie arm sie nicht is (was auch bös ausgehen kann - muss jederzeit mit heftigen gegenreaktionen rechnen)


normalerweise würd ich solche leute ihrem karma überlassen und sche gsogt "auglahnt lossn"
das geht in der situation nicht wirklich da ich ihr ja helfen will

PS: ich manipulier da ned hinundher... sie weiss dass ich helfen will und will es auch ändern... aber sie hat keine kontrolle mehr über ihre wut. bzw. will sie nicht einsehen dass sie die wut selbst erzeugt

scheiss vergangenheit halt - und das alles lassts an mir aus
und wenn ich dann "streng" werd - bin ich wieder des orschloch...


PS:: noch dazu is sie hochsensibel und schwer empatisch(kann damit aba ned umgehen)

Wieso willst Du ihr unbedingt helfen?
Wenn sie sich anscheinend gar nicht von Dir helfen lassen kann?

Wenn sie Hilfe sucht - und Du kannst sie ihr nicht geben, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn sie einen professionellen Helfer aufsucht. Aber das muss sie selbst entscheiden und sie selbst muss auch diese Hilfe wollen.

Du kannst für sie wollen, was Du willst oder Kopfstand machen oder auf einem Bein im Kreis hüpfen, solange sie nicht wirklich Hilfe will, kannst Du weiterhüpfen bis Du schwarz wirst....
 
Achja, da fällt mir noch etwas ein, wozu mich Eure Meinung interessieren würde. Es wird ja im Zusammenhang mit Wut oft empfohlen, irgendwo draufzuhauen, Sport zu treiben, zu arbeiten etc. - ist ja auch hier in einigen Antworten zu lesen. Aber ist das wirklich eine konstruktive Art damit umzugehen???
Mir persönlich hilft derartige Betätigung z.B. überhaupt nicht, da ich dann zwar Energie abführe, aber der Zorn bleibt mir erhalten. Ich bin dann zwar ausgepowert oder müde, aber besser geht es mir deswegen nicht.

Hängt vielleicht ganz vom Zusammenhang ab.

wenn es z.B. um eine alte Verletzung geht, kann es sinnvoll sein, symbolisch einen Sandsack zu verprügeln (an den Täter kommt man ja häufig nicht mehr ran, und selbst wenn, man will sich ja auch nicht strafbar machen).
Hängt auch von der Persönlichkeitsstruktur ab. Mir hat es sehr geholfen, auch mal zuschlagen zu dürfen. Als Mädchen wird ein Kind ja häufig dazu angehalten, immer lieb und brav und nett zu sein. Es war sehr befreiend, diese Blockaden auflösen zu können und auch mal schreien, brüllen und schlagen zu können.
Das heisst noch lange nicht, dass ich Menschen, die mich heute ärgern, verprügel. In Gedanken gebe ich ihnen vielleicht eine Ohrfeige - aber nur in Gedanken. Ich möchte ja niemanden verletzen...
ABER: wenn mich heute jemand körperlich angreift, dann muss er auch mit körperlichen Konsequenzen rechnen. Heute lasse ich nicht mehr alles mit mir machen - und dieses Bewusstsein gibt mir die Sicherheit ohne Angst mein Leben zu leben.
 
Hallo Linking,

spannendes Thema.

Erstens würde ich dir gerne von der Sichtweise erzählen, die ich neuerdings auf das Thema "Wut" habe: Mir ist aufgefallen, dass ich eigentlich nur mit Wut reagiere, wenn ich mich auf irgendeine Weise bedroht fühle. Und in den allermeisten Fällen handelt es sich dabei nicht um eine "reale" Bedrohung, sondern es werden eben irgendwelche Knöpfe gedrückt. Jetzt habe ich mal in mein Energiefeld reingefühlt und habe festgestellt, immer wenn ich wütend bin, dann fühlt es sich an, als sei jemand in mein Energiefeld eingedrungen. Und dann habe ich gemerkt: ich erlaube dem Gegenüber das, indem ich mein Energiefeld aufmache, oder ich ziehe es zurück. Also so etwas wie: Ich ziehe meine schützende Schicht zurück (und bedränge mich damit eigentlich selbst!).
Stellt sich die Frage: Was tun. Erstens kann ich natürlich das "innere Kind" aufspüren, das sich da bedroht fühlt und es schützen. Das ist immer einen Versuch wert.
Zweitens kann ich (und das ist meine eigentliche Nachricht an dich, die ich hier so mitten im Text verstecke :zauberer1) meine Wut interpretieren als den Impuls meines Energiefeldes, sich wieder auszudehnen. Und mir damit Raum zu verschaffen. Damit ich mich nicht mehr selbst bedrohe. Das heißt: Ich kann einfach diesen Energiefluss von Innen nach Außen wahrnehmen und willkommen heißen. Ohne mich "abzureagieren" (davon halte auch ich nichts). Ohne rumzuschreien. Und ohne zu verdrängen. Allerdings durchaus manchmal mit dem Ergebnis, dass ich mich abgrenzen muss, vielleicht die Situation verlassen. Egal, einfach den Fokus auf dem sich wieder aufbauenden gesunden Schutzwall halten. (Und dieser Schutzwall ist nicht die emotionale Mauer, die die meisten in der Kindheit errichtet haben, weil zu sehr in sie gedrungen wurde. diese Mauer aus der Kindheit, die ist ein schlechter Ersatz für die gesunde Schutzhülle, aber sie ist damals richtig und überlebenswichtig gewesen. jetzt können wir sie abbauen, wenn wir auf uns achten und unserem Energiefeld erlauben, seinen gesunden Schutz wieder aufzubauen.) Das zulassen, sich nicht schämen dafür, dass da Bedarf an Raum ist. Es ist gut so.
Drittens kann ich etwas Ungeheures tun: Ich kann aussprechen, dass ich wütend bin. Ich kann sagen (wie unglaublich viel Mut mich das kostet): "Ich bin wütend auf dich. Ich bin in diesem Moment wütend." Einfach so. Ohne zu schreien. Ohne vom anderen etwas zu erwarten. Einfach das Gefühl ausdrücken. Idealerweise hat man den Gegenüber darauf vorbereitet - vielleicht in einer Beziehung dem Partner gesagt: "Manchmal bin ich wütend auf dich. Ich glaube, es handelt sich dabei um mein Problem, nicht um deines. Nächstes Mal würde ich es dir gerne mitteilen. Bitte sieh es nicht als Vorwurf, sondern als Information darüber, wie ich mich fühle." Und das kann dann auch der Kommunikation helfen, denn der Gegenüber merkt ja meist, dass Wut im Spiel ist, aber eben unterdrückte. Wenn es gelingt, offen über Wut zu kommunizieren, dann verlässt sie ihr Versteck und wird im gleichen Moment weniger bedrohlich. Vielleicht musst du dich dann trotzdem aus der Situation zurückziehen, aber es ist gesagt. Das ist unglaublich erleichternd, wenn auch ein beängstigender Schritt, weil er so unserer Erziehung zuwider läuft: Ein braves Kind ist nicht wütend.
(Nein, ein braves Kind zieht sein Energiefeld zusammen, wenn es bedrängt wird. Ein braves Kind setzt sich innerlich verstört in eine Ecke, niemals wird es seinen Energiekörper verteidigen. Und da bleibt es sitzen, bis es eines Tages brefreit wird.)

Zweitens würde ich dir ein Buch empfehlen, das Wut aus buddhistischer Sicht betrachtet: "Ärger" von Thich Nhat Hanh. Der schreibt zum Beispiel auch, dass man dem Partner mitteilen soll, dass man wütend ist. Und dass man seine Wut "umarmen" und sich liebevoll um sie kümmern soll. Sie aber nicht "abreagieren" soll, weil, wie du schreibst, dann zwar die Energie weg ist, die Wut aber nicht. Vielleicht hilft dir ja auch dieses Buch bei deiner Suche.

Alles Liebe,

Raeubertochter
 
Schneeglöckchen;2281426 schrieb:
Wut, Zorn und Hass habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt. Es bringt doch nichts, wenn man wütend auf jemand oder andere ist oder auf Dinge, die man sowieso nicht ändern kann.

Was nützt die Wut einem selbst ? Wut, Zorn etc. nehmen einem nur die Energie, die man für anderen wichtigere Dinge und Menschen einsetzen sollte, da wo es wirklich und wahrhaftig was nützt und auch ankommt. Wut, Zorn und Boshaftigkeit bringt einen weder weiter noch nützen die Anfälle etwas. Und zwar niemanden bzw. keinem.

Lehn dich zurück und atme tief durch. Wenn dich die Wut überfällt, verlass dein Zimmer oder da wo die Wut aufflammt und geh ein paar Schritte allein, rede dir die Wut von der Seele und gut is.

Ich sag mir selbst: Ich kann die Person, die mich zornig macht, nicht ändern. Aber ich kann mich ändern, in dem ich mir bewusst mache, dass die Person, die mich ärgert, mich immer ärgern wird. Deshalb lass ich mich nicht mehr ärgern und STEH über den Dingen, die mich aus der Fassung bringen wollen.

das wiederum wird die mich ärgende Person ärgern und ich kann dazu dann nur noch schmunzeln. :D


"Es wird nicht so heiss gegessen, wie es gekocht wird" :)

bin ganz und gar auch dieser meinung!
es klappt nicht immer aber immer öfters!
selber versuchen ruhig zu bleiben, tief ein und ausamtmen und sich immer bewußt machen,egal wie man sich innerlich oder auch äußerlich aufgergt.....es bringt nichts!
ich sag mir immer, nicht ich hab das problem, sondern mein gegenübger. ist absolut nicht einfach aber wenn man es sich immer mal wieder bewußt macht dann klappt es immer öftres:)
ich hab ein absolut gutes versuchsobjekt in meinem bekanntenkreis. dieses person ist wahrhaftig ein knall/-knall rotes tuch für mich. am anfang hab ich noch immer egelrecht gekocht als ich ihn sah, nun bin ich schon so weit, dass es lediglich leicht vor sich hin köchelt:banane:
 
Liebe Schneeglöckchen,

darf ich einfach mal so frei phantasieren dazu? Vielleicht hast du ja ein kleines Teufelchen in dir, und ich schau mal, was dieses Teufelchen da so fühlt?

:wut1::wut1::wut1:

tja, man müßte wirklich so sein können wie diese Personen...
das wär toll...
man kann seinen Neid ausleben...
man kann einfach so Defizite haben, und man bemerkt sie noch nicht einmal, man kann sich hemmungslos besser fühlen als andere...
man kann sich aufplustern...
wie schade daß ich mir das nicht zugestehe...
aber Neid habe ich natürlich nicht, nur die da...
auf der anderen Seite wär ich natürlich schon gerne auch mal so... wie einfach wäre das...

aufplustern tu ich mich natürlich nicht, dazu bin ich viel zu kontrolliert, das tue ich lieber im stillen Kämmerlein und hänge wie ein Fesselballon unter der Decke, tagelang, bis es mir langweilig wird, und ich mir selbst langsam die Luft ablasse...

wie ärgerlich, daß die ihren Neid ganz offen ausleben können und ich mir meinen so verkneifen muß, weil Neid ja etwas ist, das man nicht haben darf...


hab ich da nur rumgesponnen oder ist da was dran?

:kuesse:

okay, DU hast mir meinen Wunden Punkt aufgezeigt. Ich sehe ihn aber noch nicht.

Ich frage mich nur: Wenn ich auf die spezielle Gattung von Mensch stoße, und ihnen freundlich und sonnig und wohlgesonnen entgegentreten, warum zum Teufel (sorry) müssen diese Personen mir dann trotzdem eine reinhauen mit Worten ??? :confused:

So als ob ich ein visuelles rotes Tuch umhängen habe, dass ihnen deutlich signalisiert: Die tut nur so freundlich ? Ich bin aber ehrlich freundlich zu ihnen und habe keine Masken auf.

das rätselnde Schneeglöckchen
 
Hoi Schneeglöckchen,

warum gehst Du solchen Leuten nicht einfach aus dem Weg?
Ich unterstelle Dir jetzt mal einfach, dass Du keine masochistischen Neigungen hast - aber warum tust Du Dir das an?
 
Hoi Schneeglöckchen,

warum gehst Du solchen Leuten nicht einfach aus dem Weg?
Ich unterstelle Dir jetzt mal einfach, dass Du keine masochistischen Neigungen hast - aber warum tust Du Dir das an?

Gruezi, Ahorn,

DAS ist ja das was ich praktiziere, ich geh diesen Menschen aus dem Weg.

Aber DAS ist es auch, was mir hier aufgezeigt wird, dass es nur eine Art Flucht von mir ist, die Wurzel aber nicht behebt, d.h. ich werde immer wieder auch solchen Menschen begegnen (müssen) und kann nicht vor jedem davonrennen und mich abgrenzen.

Es sollte einfach eine Dauerlösung geben, die mich erst garnicht dazu bewegt, wie ein Heissluftballon an der Decke hängen zu müssen, weil es da Personen gibt, die mich dazu veranlassen, die Schuld (die keine ist) auf mir zu belassen, weil ich da einen wunden Punkt in mir habe, der empfänglich ist.

Diesen wunden Punkt möchte ich loswerden. Frei werden von wunden Punkten, die mich immer wieder in das alte Strickmuster meines Pullovers zurückfallen lassen. (damit ist mein Lebenspullover gemeint, den ich anhab und immer mal versuche ein neues Muster dranzustricken)

.......


LG
 
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Schneeglöckchen;2283398 schrieb:
Es sollte einfach eine Dauerlösung geben, die mich erst garnicht dazu bewegt, wie ein Heissluftballon an der Decke hängen zu müssen, weil es da Personen gibt, die mich dazu veranlassen, die Schuld (die keine ist) auf mir zu belassen, weil ich da einen wunden Punkt in mir habe, der empfänglich ist.

Diesen wunden Punkt möchte ich loswerden. Frei werden von wunden Punkten, die mich immer wieder in das alte Strickmuster meines Pullovers zurückfallen lassen. (damit ist mein Lebenspullover gemeint, den ich anhab und immer mal versuche ein neues Muster dranzustricken)

LG

hi schneeglöckchen,

na also, haben wir doch eine eigenen wunden Punkt...........
aber erstmal abstreiten gelle;)

LG
flimm
 
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