Hey,
Ich gehe mit dir bei allem mit.
Das was du schreibst, gehen wir seit Jahren an.
Uns allen ist klar, dass es beim anderen Elternteil anders abläuft. Andere Regeln herrschen oder eben keine.
Wenn der Vater sagt "sag es bloß der Mama nicht" , erzählt mein Sohn es dennoch. Ich spreche den Vater natürlich nicht drauf an, da beim nächsten Umgang das Kind von ihm vollgebölkt wird. Großes Vertrauen hat mein Sohn defintiv zu mir.
Auch ist es mir "egal" wenn er sich da nicht wäscht, nicht Zähne putzt oder ungesundes Zeug ist. Gerade beim "bei Papa muss ich nicht so oft duschen" hat er selbst seine Erfahrung gemacht und sich eine böse Entzündung geholt, die sehr schmerzhaft für ihn war.
Oder bei 35 Grad im Sommer wurde er nicht eingecremt, ja. Auch echt übel. Oder dehydriert abgeben, sodass er deswegen krank geschrieben war mit Übelkeit und Kopfschmerzen.
Keine Medikamente verabreicht, mit der Begründung"waaaas, deine Mutter gibt dir Alkohol, das darf dich nicht war sein!" Und die Behandlung abgesetzt, was zur Folge hatte, dass er Antibiotika nehmen musste. Natürlich hat mein Sohn den Arzt gefragt, wieso ich ihm sowas gebe. Da hat der Arzt ihm alles erklärt.
Bei den genannten und vielen anderen Sachen hat der Vater auch ne Ansage beim Gericht bekommen und auch das Sorgerecht nicht erhalten.
Mitte März hat er das Kind mit Fieber in die Schule gebracht. Zudem Zeitpunkt war der Coronausbruch. Er hat kein Wort gesagt, dass es ihm schon vorher schlecht ging .
Der Vater legt in allen Sachen die Verantwortung auf das Kind ab.
Es geht mir hier um etwas sehr wichtiges, was eben kein "bei Papa so, bei Mama so" gibt. Hier zählt nur: Schulpflicht.
Da kann weder ich, noch der Vater sagen, ist völlig unwichtig, wir machen das nicht. Brauchst du nicht usw. Ich kann meinen Sohn nicht zwingen, sich mit mir hinzusetzen und zu lernen. Vieles gutes Zureden, Hilfestellung und Erklärung, wieso Schule wichtig ist usw. Ich hab mir hier den Mund fusselig geredet. Und es kam nur, dass er es beim Vater nicht machen muss. Deswegen der Entschluss (nach Wochen voller Stress für uns beide) , dass er dann dahin muss.
Über alles ist seit Jahren das Jugendamt involviert.
Ich möchte defintiv nicht den Umgang verwehren. Ich weiß, dass er uns beide braucht und liebt. Das er zwischen den Stühlen steht, es versucht allen recht zu machen. Ich hatte schon so viele Gespräche, in dem ich mir Hilfe gesucht und geholt habe, wie ich ihm helfen kann, uns. Ich kann mich selbst auch reflektieren. Auch bin ich Kritikfähig und denke über vieles nach. Ich habe aber auch Hilfe gesucht, um mit dritten Personen mit dem Vater zu reden. Letztendlich wurde sich beschimpft und angeschrien. Auch solch ein Verhalten vor anderen ist in erster Linie "egal", Hauptsache er geht mit dem Kind nicht so um.
Mein Sohn verstand nicht, wieso bestimmte Sachen so wichtig sind, bis er seine Erfahrung gesammelt hat. Teilweise schmerzliche. Mir wurde gesagt, solange er nicht geschlagen wird, ist alles ok.
Deswegen denke ich, dass er jetzt bei der aktuellen Situation "auch durch muss".
Ich weiß mir nicht anders zu helfen ausser diesen drastischen Schritt zu gehen.
Meine Angst ist, dass es nach hinten los gehen könnte, allerdings vertraue ich da sehr auf meinen Sohn. Ich weiß auch, was ich ihm aufbürde, allerdings hilft reden nicht mehr.
Puh, jetzt hab ich mir einiges von der Seele geschrieben. Vielleicht hat man einen anderen Blick auf mein Problem. Weiterhin bin ich für jeden Ratschlag/Hilfestellung dankbar.