Möchte was über Gefühle schreiben:
für mich sind Gefühle gleich Energien. Wenn ich irgendwo bin und ich sehe etwas, das in mir Gefühle auslöst, dann spüre ich als Veränderung einer Organenergie. Es kommt entweder aus den Nieren, das Gefühl, oder ich spüre es in der Galle und Leber, oder das Zwerchfell startet ein Kribbeln. Wenn diese Gefühle in meinem Körper entstehen, erhöhte sich früher jeweils die Spannung der Organe, ich wurde dann ängstlich, ärgerlich, wütend oder auch furchtsam. Meist war ich alles in einem, habe es aber nicht gemerkt, weil ich meinen Körper und meine Organe nicht gut genug wahrnehmen konnte. Ich habe daraus nur für mich gelernt, daß alle meine Antriebe, die ich empfinde, aus meinem Inneren kommen. Hervorgerufen werden diese Motivationen, Energien, Kräfte durch meine individuelle Reaktion auf die Sinneswahrnehmung. Ich sehe etwas, gleichzeitig entsteht eine Gefühlsenergie in einem Organ.
Wenn ich der Organenergie nun aus irgendwelchen Gründen nicht folgen will- z.B. weil meine Mutter mir beigebracht hat, daß ich es nicht darf- dann fängt etwas weiteres an: ein Hörprozess. Ich höre dann innerlich Worte (andere würden sagen, daß ein Denkprozess beginnt. Ich habe genau hingehört und bei mir festgestellt, daß in mir nicht wirklich jemand ist, der denkt, sondern daß ich nur Worte
höre). Inhalt dieser Worte ist die Beschäftigung mit meiner Sinneswahrnehmung. Wenn nun die Leberenergie eingeschaltet ist, dann waren diese Worte, die ich innerlich gehört habe (mein Denken), früher in einem gereizten Ton gesprochen. Heute sind sie nur noch mit dem Willen verbunden, etwas zu gestalten (die kreative Energie kommt maßgeblich aus der Leber und wird durch die Lungenenergie gestaltet). Wenn früher Furcht in mir entstanden ist, weil mein Zwerchfell durch einen Sinneseindruck übermäßig tonisiert war, dann ist es heute Achtsamkeit für meine Atmung, die entsteht. Wenn in meinen Nieren Angst entstanden ist und mein Herz zu klopfen begann, dann ist es heute Liebe, die entsteht.
Was ich damit sagen will: es gibt vielerlei Arten, mit Gefühlen umzugehen. Eine Art macht sicher wenig Sinn: ständig innerlich zu hadern, ob man seinen Gefühlen folgen soll, ständig überlegen, ob man seinen Sinneswahrnehmungen trauen darf und ständig unbewußt oder bewußt zu denken (Worte zu hören) und abzuwägen. Alles soll doch lieber zur Ruhe kommen, damit ich spüren kann, wie es in meinem Körper geht. Denn mein Körper ist das Erste und Unmittelbarste, das auf meine Umgebung, meinen Geist und auf mein Bewußtsein trifft. Er ist das Zentrum meines Seins und in ihm bin ich in meiner Mitte.
Was nun ein dauerhaft Erleuchteter nicht mehr kann, das ist den eigenen Lebensweg aus den eigenen Gedanken, die aus Ablehnungen oder Annehmungen von Sinneswahrnehmungen besteht, bestimmen zu lassen. Ein dauerhaft Erleuchteter müßte sich ja sinngemäß in einem Lichtstrahl wandelnd fühlen, aus dem seine/ihre Aktionen hervorgehen. Und damit wird nicht mehr selber bestimmt, was gesagt, getan oder gehandelt wird. Die Bestimmung wird Gott/ der Natur/ Buddha etc. überlassen. Zunächst einmal finde ich nicht, daß sich das wie ein ungewöhnlicher Lebensweg anhört. Ich habe soviel von ihnen gelesen, daß ich annehme, daß es viele gibt.
Dennoch bleibt die Frage unabhängig von Erleuchtung bestehen: was ist
wirklich? Ist Erleuchtung
wirklich, dringt sie in die Wirklichkeit durch oder ist sie ein rein spiritueller Vorgang? Hat Erleuchtung irgendeine Wirkung, haben Erleuchtete Wirkung?
Und hier endet der Text, denn diese Frage kann nur jeder für sich selber beantworten. Wenn Erleuchtung keine Wirkung hat (und folglich auch nicht geschehen kann, denn alles was geschieht, hat Wirkung), dann existiert sie nicht und es macht keinen Sinn, nach ihr zu streben. Dann kommt sie zu uns zufällig und ist einfach da. Und dann spricht der Mensch immer noch. Er wird immer noch innerhalb des Wertesystems der Gesellschaft kommunizieren und wird harmonieren oder nicht. Aber dem oben geschriebenen nach wählt er nicht aus, was er sagt, sondern gibt seine Worte hin. Das es ihm egal ist, was er sagt, das finde ich noch nicht von einem gänzlich gefüllten Herzen zeugend. aber das mag an mir liegen, denn ich bin ja nicht rein wie ein Diamant.
Liebe Grüße, RegNiDoen