ja genau. ich probiere dann auch schon mal rum. es ist sicherlich auch für mein gegenüber dann oft verwirrend, weil ich hin und herschwenke *lol* und hier mal ein häppchen und da mal ein häppchen serviere, nur um zu sehen, wo der andere sozusagen anbeißt ... das tue ich aber wie gesagt nur da, wo ich ausdrücklich mit einem problem konfrontiert werde und um mithilfe gebeten werde. in normalen gesprächen des alltags habe ich mir das ganz abgewöhnt. da interessiert es mich - gottseidank - nicht mehr, was der andere denkt, fühlt uns - jedenfalls nicht in anbetracht von sichtbarmachen müssen oder hinweisen müssen usw. usw. ... da kann ich heute jeden lassen wo er ist und darüber bin ich froh. diese form der anderen wahrnehmung ist für mich selbst und andere oft ein fluch gewesen ...[/QUOTE
Ja, kenne ich, das mit dem rumprobieren.

Hmm, ich glaube das dieser "Fluch" bei mir der ist, dass ich schon noch sehr
darauf achte, was das Gegenüber denkt, was er fühlt, wie er mich sieht und es mich noch immer verletzt,
nicht gesehen zu werden.
Ich erinnere mich an eine Situation, wo ich bereits als Kind heulend vor meiner Mutter stand und sagte, ich will so
wie ich jetzt bin sterben, die Menschen sehen MICH nicht, sondern nur das was sie sehen wollen,
und keiner der sagt, er liebt mich, liebt MICH wirklich, sondern nur das, was SIE in mir sehen. - Ich glaub, es hat mich unglaublich verletzt zu erkennen, dass 1. nicht jeder diese intensive Wahr-nehmung (Empathie) hat und 2. wir hier nunmal in einer Realität des "Rollenspiels" leben, wo man generell nur das erkennen kann, was man selbst in sich trägt oder erkannt hat und es nahezu unmöglich erscheint jemanden als GANZES zu erkennen.
Das gelingt meist erst dann, wenn man sich selbst als Ganzes erkennt,
bzw. nicht mehr in sich selbst geurteilt wird, was ist gut, was macht mich "schlecht".
Solange das Urteil ausgeführt wird und wir es nicht als "Illussion der Trennung" erkennen, trennen wir und können den anderen nicht erfassen, nicht SEHEN, wie er wirklich IST !
Sicher kann es trotzdem Liebe, Freundschaft, Hingabe geben - und all das, weil sich immer zwei und mehr auf dem gleichen Level "finden" und es dann okay ist.
Der Weg ist es denke ich nicht das URTEIL zu "vernichten",
sondern es anzu-nehmen und zu SEHEN, dass man a) urteilt und
b) dennoch erkennt WER man ist...das man eben NICHT dieses Urteil IST und auch nicht der andere, sondern das es Teil des "SPIELS" ist, um uns hier zu erfahren.
interessant. kannst du das noch ein bisschen besser beschreiben ? ich habe lange zeit sehr mit aggressionen und sogar mit brutalität zu kämpfen gehabt ... und frage mich gerade ob es das ist, was du mit ausgleich zur mitte meinst ? meine mutter war sehr harmoniesüchtig und mE dabei unterschwellig aggressiv, bzw. der umgang mit ihr machte mich sehr aggressiv ... und ich durfte es aber nicht ausleben, wegen der harmonie und so war ich in einem teufelskreis gefangen. irgendwie habe ich dann alle gefühle absterben lassen, weil ich kein ventil fand ...
Es ist als hätte ich das selbst geschrieben !!!
Meine Mutter war ebenfalls die "Harmoniesucht" in Person - auch der Schein musste nach außen hin immer gewahrt werden. Sie war unterschwellig sicher aggressiv, denn selbst wurde sie unter gleichen Vorraussetzungen erzogen und auch ihre 4 (jüngeren) Schwestern kämpfen mit Depression (unterdrückte Aggression - gegen sich selbst) und ich empfand es als schrecklich, all die Familienfeiern, wenn jeder seine "Rolle" perfekt spielte, die gut gelaunte heile Familie usw. und ich DURFTE da nicht aus der Reihe fallen, ich durfte es einfach nicht, weil es Ver-achtung&Aggression als Antwort gab.
Desahlb war ich auch ein sehr schüchterners, stilles Kind (innerlich eigentlich das Gegenteil- aufgeweckt, lebensfroh, selbstbewusst) und heute merke ich, wie ich manchmal noch sehr stark im SPONTANEN SELBSTAUSDRUCK gehemmt bin, aus Angst vor den Re-aktionen & ver-achtung.
Mit Ausgleich meine ich eine Zeit (Phase) in der ich mich ins andere Extrem führte, sei es durch meinen Umgebung (spiegel) oder durch eigenes Handeln.
Wie ein ausbrechen wollen aus der Begrenzung scheinheiliger Harmonie, aber noch nicht ganz wissen, WIE VIEL extrem es braucht, um mich in meine persönliche Mitte (also dem, wie es meinem WESEN wirklich ENTSPRICHT) zu führen. Der Prozess ist noch nicht in allen Bereichen vollzogen

es gibt also noch einige Bereiche, wo ich meine Mitte finden kann und will, u.a. in einer Liebebeziehung zwischen Abhängigkeit und autonom und frei sein.
(Im Moment funktioniert entweder oder.....find ich so

.....

)
das sind genau die gedanken, die die diskussion mit ahriman in mir auslöste. dieses entweder/oder und ich konnte mich nicht festlegen. ich weiß dass ich nicht werte, es gibt mir nichts - man könnte sagen... es ist eben nicht meine motivation. wenn ich meine wahrnehmung einsetze und nutze, dann um zu helfen, zu verstehen, auch um mich selbst und meine reaktionen zu verstehen ... doch wenn ich verletzt werde zb. dann werte ich ganz klar und kann bitterböse werden und dann setze ich meine wahrnehmung auch schon mal ganz gemein ein und ziele mit meinen pfeilen ganz gezielt auf die wunden punkte, die ich sehe in der fassade des gegenübers ...
Hm, ich glaube es ist nicht die Motivation unseres Herzens oder unsere Seele, unseres Wesen usw. und dennoch denke ich, ist es zum Teil SCHON unsere Motivation - eben um zu er-kennen, um zu verstehen.
Wenn ich jemand beurteile/ver-urteile, dann weil "ich" das aus irgendeinen Grund so WILL - dieser "irgendein Grund" ist vermutlich der Grund, damit ICH SEHE, WO ich mich SELBST noch für "schuldig" halte oder mich da noch nicht annehmen kann. Sehe ich einen anderen und sein handeln allerdings
OHNE so einen inneren:

(erhobenen Zeigefinger), sondern nehme ihn IN seinem Handeln und seiner Emotion einfach nur wahr - zeigt mir das, dass ich mich hier angenommen hab.
Und wir sind sooo facettenreich, mit einigen Leben auf dem Buckel,
wir tragen ALLES in uns, das eine mehr, das andere weniger oder kaum ausgeprägt - da finde ich es für OKAY, dass man die Dinge mal so und mal so sieht, mal urteilt, mal annimmt, etc.
Wichtig, um sich nicht selbst darin zu verlieren oder zu gar hassen
(denn man wird ja immer aufmerksamer für sich selbst

) ist es meiner Erfarhung nach, seine "Menschlichkeit" anzunehmen, seine Unperfektheit,
grade weil man WEISS dass man bereits VOLLKOMMEN IST und hier "Nur" seine Erfahrungen macht. Dass man nicht hier ist, um "Perfect" oder seine eigene persönliche Vorzeige-puppe ist

sondern EIN-fach MENSCH,
um zu LEBEN !!!!!!
Das er-leichtert ungemein !!!!