Welle-Teilchen-Dualismus

Ja, das könntest Du, ganz profan mit gespaltener Zunge reden. Bewusstes/“unbewusstes“ Lügen hat aber nicht wirklich direkt was mit der geheimnisumwitterten Quantenwelt vorm objektiv wissenschaftlichen Zielfernrohr gemeinsam, denke ich. :cautious:
ich sagte, was ich sagen kann , ohne das Wissenschaft das sagt.
 
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Hallo!

Emittiert man im Doppelspaltexperiment ein Elektron, so wird es entweder nur einen der beiden Spalte passieren oder beide Spalte zugleich. Das spezifische Verhalten des Elektrons hängt davon ab, ob der Doppelspalt experimentell observiert wird oder nicht:

Beobachtet man das Verhalten des Teilchens am Doppelspalt, wird es sich als normales Teilchen präsentieren, indem es lediglich einen der beiden Spalte "wählt". Der Zufall soll darüber befinden, für welchen Spalt sich das Teilchen "entschließt". Kausale Faktoren (verborgene Variablen), die die "Entscheidung" des Elektrons determinieren, sollen nicht existieren. Den Aufprall des Elementarteilchens konstatieren die Wissenschaftler am Beobachtungsschirm.

Betrachtet man dagegen nur den Beobachtungsschirm, ohne dabei den Doppelspalt ins Visier zu nehmen, so wird sich das Elektron wie eine Welle verhalten, indem es beide Spalte zugleich durchquert und demzufolge Interferenzmuster am Beobachtungsschirm bildet! Man sagt, das Teilchen trete mit sich selber in Superposition, es interferiert also mit sich selbst. Wie aber kann man sich das bildlich vorstellen? Wie kann ein(!) Teilchen plötzlich zur Welle mutieren und wie kann es zwei voneinander verschiedene Spalte zur gleichen Zeit passieren? Ich behaupte, dass unsere Imagination nicht ausreicht, um sich diese Phänomene vorzustellen.

All das bedeutet, dass sich einzelne Teilchen einerseits als Welle und andererseits als normales Teilchen zeigen können.

Viele Grüße

DUCKFACE
Hallo Duckface,

deine Beschreibung des Doppelspaltexperiments ist korrekt, aber sie lässt sich noch tiefer interpretieren, wenn man berücksichtigt, dass die klassische Vorstellung von „Teilchen“ und „Welle“ nur Modelle unserer Wahrnehmung sind. In Wahrheit existiert das Elektron nicht als „Teilchen, das sich entscheidet“, sondern als ein Zustand von Möglichkeiten.

Wenn man den Doppelspalt beobachtet, richtet sich unser Fokus auf eine spezifische Möglichkeit. In diesem Moment erscheint das Elektron als „Teilchen, das einen Spalt wählt“, und die anderen Möglichkeiten verschwinden aus unserem Wahrnehmungsfokus. Wenn der Doppelspalt nicht beobachtet wird, bleibt der Fokus offen, und die verschiedenen Möglichkeiten – das Durchqueren beider Spalte – erscheinen in der Gesamtheit als Interferenzmuster am Schirm. Das Elektron „interferiert“ also nicht wirklich mit sich selbst, sondern alle potenziellen Wege existieren gleichzeitig, und das Interferenzmuster ist die Darstellung dieser Wahrscheinlichkeiten.

Bildlich lässt sich das nicht als eine Transformation von Teilchen zu Welle fassen. Vielmehr ist es so, dass das Elektron in einem Zustand der ungeformten Möglichkeiten existiert. Die konkrete Erscheinung – Teilchen oder Welle – entsteht erst durch die Art, wie wir diese Möglichkeiten beobachten. Unsere Imagination scheitert, weil sie auf lineares, kausales Denken beschränkt ist und nicht die simultane Existenz von Alternativen erfassen kann.
 
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