Welches philosophische Weltbild beschreibt unsere Realität am besten?

Welches philosophische Weltbild beschreibt unsere Realität am besten?


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Zitat:Ich kann nicht schlafen... dank Deiner Aussagen... Meines Erachtens differenzierst Du nicht ausreichend. Nur, weil die Wahrnehmung eines Subjektes von dessen Hirn konstruiert wird - im Falle des Menschen zum Beispiel -, schließt das doch nicht die reale Existenz einer Objektivität aus!



Nein, ist aber nur ein willkürliches Postulat was nicht gegengeprüft werden kann, wenn man doch nur Wahrnehmungen miteinander vergleichen kann, die doch der Theorie zufolge allesamt konstruiert sind.

Zitat:Radikaler Konstruktivismus beinhaltet für mich Folgendes: Das Gehirn eines Wesens konstruiert anhand der Signale, die ihm über die sensoriellen Organe zugetragen werden, eine Repräsentation, ein Abbild der realen Umwelt. Dieses Abbild stimmt jedoch nicht mit der tatsächlichen Wirklichkeit überein bzw. wir können das nicht überprüfen, weil wir immer nur die Konstruktionen unseres Hirns wahrnehmen können. Jedoch halte ich es persönlich für erwiesen, dass unsere Wahrnehmung nicht mit der objektiven Realität kongruiert, da es viele Elemente des Realen gibt, die wir nachweislich nicht mit Hilfe unserer Sinnesorgane registrieren können (Ultraschallwellen, Radioaktivität, Magnetismus, Gravitationsfelder usw.).


Gehirn und Sinnesorgane (sofern wir von ihnen wissen) sind auch nur konstruiert. Du kommst da gar nicht weiter. Dass was wir nur indirekt wahrnehmen können müssen wir aber auch irgendwie wahrnehmen und konstruieren.

Zitat: Die mit den Sinnesorganen interagierenden, externen Reize sind etwas Reales. Nur das zu einer zusammenhängenden Einheit fusionierte Bild davon ist schlussendlich konstruiert. So können wir niemals über das hinaussehen, was uns das Hirn zu erkennen erlaubt. Wir können uns nicht einmal sicher sein, dass unser Gehirn in der Realität so aussieht, wie es auszusehen scheint!

Du kannst nicht wissen, ob überhaupt etwas hineinkommt, weil du eben nicht weisst, was das Gehirn und seine Sinnesorgane eigentlich unabhängig von der konstruierten Realität in Wirklichkeit sind. Ob du wirklich etwas wahrnimmst was außerhalb ist, das ist vollkommen unklar.

:thumbup: :)
... aber jetzt muß noch eine "Schleife" des Nutzens kommen ...
 
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Zitat:... aber jetzt muß noch eine "Schleife" des Nutzens kommen ...

Ok, du bist anscheinend wirklich radikale Konstruktivistin (bei DUCKFACE bin ich mir nicht so sicher ;)). Aber worauf willst du nun hinaus?

Zur Realität kommt man nur nur über die Wahrnehmung.
Wenn man behauptet, dass die Wahrnehmung uns keine objektive Welt präsentieren kann, dann ist die Aussage, dass es eine objektive Welt gibt nur ein Postulat ohne nachprüfbaren Inhalt.
 
Du kannst nicht wissen, ob überhaupt etwas hineinkommt, weil du eben nicht weisst, was das Gehirn und seine Sinnesorgane eigentlich unabhängig von der konstruierten Realität in Wirklichkeit sind. Ob du wirklich etwas wahrnimmst was außerhalb ist, das ist vollkommen unklar.

Und deshalb sind Spekulationen dieser Art nicht prinzipiell falsifizierbar, weshalb ich diese Diskussion nun verlasse. Ich glaube, ich kann nichts Produktives mehr beitragen...

Nur noch einmal zur Wiederholung: Der radikale Konstruktivismus ist deshalb vernunftsbasiert, weil viele Individuen diverser Spezies eine ganz unterschiedliche Wahrnehmung von der Realität haben. Katzen und Hunde erkennen manche Farben nicht. Dafür können Hunde den Ultraschall (z. B. Fledermäuse) akustisch wahrnehmen. Zugvögel orientieren sich dank ihres Magnetsinns am Erdmagnetfeld, das ihnen die nötige Orientierung schenkt. Menschen, die spezifische Varianten eines Schlaganfalles erlitten, können mitunter nur noch halbseitig sehen - die andere Seite existiert in ihrem Gesichtsfeld nicht mehr, weshalb sie z. B. ihre Teller nur noch zur Hälfte leeren. Bestimmte Schlangen können minimale Temperaturfluktuationen registrieren, wozu Menschen außerstande sind. Die objektive Umwelt erscheint jedem Wesen anders - aufgrund der differenten biologischen Struktur von Gehirn und/oder sensoriellen Organen.

Radikaler Konstruktivismus: "Die Kernaussage des radikalen Konstruktivismus ist, dass eine Wahrnehmung kein Abbild einer bewusstseinsunabhängigen Realität liefert, sondern dass Realität für jedes Individuum immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung darstellt. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich; jede Wahrnehmung ist vollständig subjektiv. Darin besteht die Radikalität (Kompromisslosigkeit) des radikalen Konstruktivismus." (Quelle:Wikipedia).

Die Schlussfolgerung, dass die objektive Realität nur konstruiert sei, weil es sich bei der subjektiven Wahrnehmung um eine Konstruktion des Gehirns handele, ist einfach nicht gerechtfertigt. Darüber wird keine Aussage getroffen.
 
Und deshalb sind Spekulationen dieser Art nicht prinzipiell falsifizierbar, weshalb ich diese Diskussion nun verlasse. Ich glaube, ich kann nichts Produktives mehr beitragen...

Nur noch einmal zur Wiederholung: Der radikale Konstruktivismus ist deshalb vernunftsbasiert, weil viele Individuen diverser Spezies eine ganz unterschiedliche Wahrnehmung von der Realität haben. Katzen und Hunde erkennen manche Farben nicht. Dafür können Hunde den Ultraschall (z. B. Fledermäuse) akustisch wahrnehmen. Zugvögel orientieren sich dank ihres Magnetsinns am Erdmagnetfeld, das ihnen die nötige Orientierung schenkt. Menschen, die spezifische Varianten eines Schlaganfalles erlitten, können mitunter nur noch halbseitig sehen - die andere Seite existiert in ihrem Gesichtsfeld nicht mehr, weshalb sie z. B. ihre Teller nur noch zur Hälfte leeren. Bestimmte Schlangen können minimale Temperaturfluktuationen registrieren, wozu Menschen außerstande sind. Die objektive Umwelt erscheint jedem Wesen anders - aufgrund der differenten biologischen Struktur von Gehirn und/oder sensoriellen Organen.

Und es geht noch weiter: lass mindestens zwei unterschiedliche Menschen das identische Zimmer beschreiben ..., lass mindestens zwei Mitarbeiter den Verlauf eines existentiellen Firmengesprächs wiedergeben usw. - seltenst kommt eine ähnliche, geschwéige denn identische Information dabei heraus.
 
Zitat:... aber jetzt muß noch eine "Schleife" des Nutzens kommen ...

Ok, du bist anscheinend wirklich radikale Konstruktivistin (bei DUCKFACE bin ich mir nicht so sicher ;)). Aber worauf willst du nun hinaus?

Na, die Anwendbarkeit und die resultierenden Folgen - auf das Menschenbild, auf die Kommunikation der Menschen, ... da sind doch ungeahnte Möglichkeiten und Chancen ... . :)
 
Und es geht noch weiter: lass mindestens zwei unterschiedliche Menschen das identische Zimmer beschreiben ..., lass mindestens zwei Mitarbeiter den Verlauf eines existentiellen Firmengesprächs wiedergeben usw. - seltenst kommt eine ähnliche, geschwéige denn identische Information dabei heraus.

Ja, ich sehe das so. Ich wehre mich jedoch dagegen, dass man aus dem radikalen Konstruktivismus deduziert, dass keine objektive Realität existiere. Diese Schlussfolgerung ist eben nicht möglich.
 
WAS kann denn eine objektive Realität sein??? Wie sollte man diese messen können?

Ich glaube, dass reale Sinnesreize unser zentrales Nervensystem erreichen, so dass das Hirn eben eine zusammenhängende Repräsentation der fürs Überleben relevanten Signale konstruieren kann.

Aus dem RK kann man weder die Existenz noch die Inexistenz einer objektiven Realität ableiten.
 
Zitat:Ich glaube, dass reale Sinnesreize unser zentrales Nervensystem erreichen, so dass das Hirn eben eine zusammenhängende Repräsentation der fürs Überleben relevanten Signale konstruieren kann.

Aus dem RK kann man weder die Existenz noch die Inexistenz einer objektiven Realität ableiten.


Dann hat die objektive Realität einen ähnlichen Status wie Gott. Du kannst auch die Nichtexistenz Gottes nicht beweisen. Aber de facto hilft diese Annahme nicht weiter.

Ich sage ja seit Ewigkeiten, dass Materie ( = geistunabhängige Welt) eine rein metaphysische Annahme ist.
 
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Dann hat die objektive Realität einen ähnlichen Status wie Gott.

Prof. Dr. Gerhard Roth erklärt, es gebe gemäß seiner konstruktivistischen Position sowohl ein reales als auch ein wirkliches Hirn. Das wirkliche Hirn entspricht dabei unserer Konstruktion des Gehirns, dem Bild also, wie wir es erkennen und wahrnehmen, während das reale Gehirn das objektive Hirn darstellt, das unserer Erkenntnis auf ewig verborgen bleiben wird...
 
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