Welche Therapie bei psychosomatischer Lähmung?

Sirius1212

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Hallo!
Kürzlich habe ich eine junge Frau kennengelernt, die seit 5 Jahren mit relativ leichten, aber deutlich sichtbaren Lähmungserscheinungen beim Sprechen und beim Gehen zu kämpfen hat. Diese Lähmungserscheinungen sind damals plötzlich beim Aufstehen am Morgen aufgetreten - nach einem Streit mit ihrem Freund am Vorabend (die beiden haben sich zwar danach wieder versöhnt, sind jetzt aber schon länger wieder getrennt). Die Ärzte schließen eine körperliche Ursache (wie zB leichter Schlaganfall) aus und auch die Psychiater, die sie bisher konsultiert hat, haben keine Idee. Sie haben ihr mehr oder weniger erklärt, ihr sei nicht zu helfen, sie erhält trotz Depressionen keinerlei Therapie, sondern wird mit Antidepressiva vollgepumpt (den Exkurs über die erschreckende Verantwortungslosigkeit des österreichischen Gesundheitssystems im psychologischen Bereich spar ich mir jetzt mal...).

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass diese Lähmung vermutlich psychische Ursachen hat, solche Fälle hat ja schon Sigmund Freud beschrieben (Stichwort hysterische Lähmung), Heilung wäre also möglich. Ich hätte nun gerne gewusst, ob jemand von euch schon mal Erfahrungen im Bekannten- oder Klientenkreis mit diesem Phänomen gemacht hat und eine Methode zur Auflösung dieser Lähmungserscheinungen empfehlen könnte, die praxiserprobt ist.

Eine Psychotherapie ist für sie (arbeitslos) zu kostspielig, vor allem weil ihr Psychiater keine Überweisung für eine Therapie schreiben will, sondern nur ihre Antidepressiva-Dosis erhöht hat... Alternativmedizinisch gibt es natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, von der Hypnosetherapie angefangen bis zu Bachblüten, Akupunktur etc., die Frage ist nur, welche dieser Therapien schon mal bei diesen Symptomen geholfen hat.

Danke im Voraus!
Sirius
 
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Hallo Sirius, ich meine es ist seit ein paar Jahren doch so, dass der Patient von sich aus Kontakt zum Psychotherapeuten aufnehmen kann, mit ihm die Behandlung vorbesprechen, ein paar Probesitzungen nehmen kann ... und wenn es passt klärt der Psychotherapeut das mit der Zahlung durch die Krankenkasse und leitet die Behandlung ein. Würd ich mal ausprobieren, einfach ein paar Psychotherapeuten anrufen und das abklären, auch über geeignete Behandlungsmethoden sprechen, vergleichen, und entscheiden, was sie ausprobieren möchte.

Sollte es diese Freiheit der freien Psychotherapeutenwahl in A nicht geben, wäre immer noch eine Möglichkeit, das direkt mit der Krankenkasse abzuklären. Kann doch nicht sein, dass die Frau eine Therapie möchte und mit Psychopharmaka abgespeist wird.

Und wie wäre es überhaupt, mal den Psychiater zu wechseln? Wenn der jetzige keine Überweisung schreibt, vielleicht tut es ein anderer. Einfach zu einem anderen gehen und die Krankheitsgeschichte noch mal erzählen und dazusagen, dass sie eine Therapie für dringend angesagt hält - möglichst ohne "Diagnosen" des vorigen Psychiaters anzugeben.

Sollte dieser Weg nicht klappen, gibt es auch noch öffentliche Einrichtungen z. B. der kath. oder ev. Kirche, wo man umsonst oder gegen eine Spende psychologische Beratung (evtl. sogar eine Therapie?) erhalten kann.

Was die Art der Behandlung angeht: Ich habe auch schon mal gelesen, dass eine Hypnosetherapie bei "hysterischen Lähmungserscheinungen" helfen soll, aber das kann natürlich nur jemand diagnostizieren der wirklich Ahnung hat und der die Patientin kennt. Solange man nicht wirklich weiß, was es ist, wäre ich mit Therapieempfehlungen vorsichtig.

Wichtig ist, dass deine Bekannte jemanden findet, dem/der sie vertraut und der/die sich deiner Bekannten tatsächlich menschlich annimmt.

Alles Gute für euch
und liebe Grüße
Fedelta
 
Hallo,

würde Akupunktur und Esogetische Medizin empfehlen :)

Es geht nicht um die Güte einer Therapie und wie vielen anderen sie schon geholfen hat, sondern darum ob die Patientin darauf anspricht. Kann man zB kinesiologisch austesten.
 
Eine Psychotherapie ist für sie (arbeitslos) zu kostspielig, vor allem weil ihr Psychiater keine Überweisung für eine Therapie schreiben will, sondern nur ihre Antidepressiva-Dosis erhöht hat... Alternativmedizinisch gibt es natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, von der Hypnosetherapie angefangen bis zu Bachblüten, Akupunktur etc., die Frage ist nur, welche dieser Therapien schon mal bei diesen Symptomen geholfen hat.
Was eine Richtlinientherapie angeht, schließe ich mich voll und ganz den Ausführungen von Fedelta an!

Alternativtherapeutisch würde ich es mit der Psycho-Somatischen Energetik (PSE) angehen.
Die Methode wurde von einem deutschen Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde entwickelt. Für die Behandlung von „Energieblockaden“ stehen verschiedene homöopathische Komplexmittel zur Verfügung.
„Energieblockaden“ auf einer Körper-Etage - etwa dem Becken, Oberbauch, usw. - können z. B. mit den Chakramitteln (Chavita) behandelt werden; um die versteckten seelischen Konflikte aufzulösen, werden Emotionalmittel (Emvita) eingesetzt.
Ähnlich wie bei dem Bachblütensystem geht Dr. Banis davon aus, dass es nur eine begrenzte Anzahl von menschlichen Konfliktzuständen gibt (nach ihm 28), die man im jeweiligen Einzelfall energetisch austesten muss - dazu noch die sieben Haupt- bzw. Chakramittel.

Mit der PSE lassen sich die Energie-Disbalancen des Chaka-Systems (und des gesamten individuellen Kraftfeldes mit den jeweiligen Konflikt-Unterthemen) exakt diagnostizieren und benennen (!), und dann mit den Chakra- und Emotional-Mittel balancieren und „wegschmelzen”. Näheres dazu: http://www.rubimed.com -> Therapeutenliste!


Als Anhang füge ich mal eine Kurzcharakteristik der Funktionen der Bewusst-Seins-Zentren (Chakren) einschließlich der Konflikt-Unterthemen in Anlehnung an Banis bei.
(Erlaubnis von BANIS für diese tabellarische Darstellung besteht)
https://www.esoterikforum.at/forum/attachment.php?attachmentid=6062&d=1175418407


Viele Grüße
fhedor
 
Hallo,
Auch in der klassisch homöopathischen Therapie gibt es Arzneimittel die dieses Symptom kennen, Grundsatz ist hier gleiches mit gleichem zu heilen.
zur Behandlung sollte man sich an einen Therapeuten wenden, Arzt oder Heilpraktiker, der halt Erfahrung hat.
Gruß Aniere
 
Hallo!
danke erstmal an alle für eure Anregungen!

@Fedelta
In Österreich ist es meines Wissens so, dass ein Psychater auf jeden Fall eine psychische Krankheit diagnostizieren muss, damit eine Therapie (zumindest 30-50 Stunden) bezahlt wird. Das einzige Angebot, dass man ihr bisher gemacht hat, war eine stationäre Behandlung, aber das hat sie bereits ausprobiert und es hat kaum etwas gebracht. Den Psychiater zu wechseln ist sicher eine Möglichkeit, die sie auch schon in Betracht gezogen hat, im Umkreis von 30km gibt es allerdings keinen anderen und sie ist von der Schulmedizin schon so frustriert, dass sie noch zögert. Hier muss man ihr sicher noch ein wenig zureden. Die von dir angesprochenen karitativen Einrichtungen halte ich für kompetent, wenn es um Lebensberatung geht, um vorübergehende Lebenskrisen wie Scheidung, Todesfall etc., für eine längerfristige, gründliche Therapie sind sie meiner Meinung nach nicht das richtige. Aber ich werde die Idee auf jeden Fall weiterleiten.

@Handwerkprofis
Der Grund, warum ich gerne Vorschläge über Methoden hätte, die bereits in der Praxis funktioniert haben ist der, dass sie bereits sehr frustriert ist, fast schon aufgegeben hat und ich ihr in diesem Zustand eher keine "Experimente" zumuten will. Obwohl ich natürlich weiß, dass es sowieso keine Garantien gibt, auch wenn eine bestimmte Methode schon mal geklappt hat bei ähnlichen Symptomen... Die kinesiologische Austestung wäre eine gute Idee, keine Frage.

@fhedor
Die Psychosomatische Energetik kenne ich aus eigener Erfahrung ganz gut, sie hat zweifellos ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen. Ich habe damit die meisten meiner körperlichen Schwachstellen wunderbar saniert, aber die Wirkung auf die Seele ist eine eher begrenzte meiner Meinung nach. Und dann ist noch zu bedenken, dass es viele Monate dauern kann, bis gerade das in diesem Fall betroffene Chakra an die Reihe kommt, deshalb ist diese Methode hier nicht gerade meine erste Wahl, aber sicher eine Möglichkeit.

@Aniere
Die Homöopathie ist sicher eine gute Möglichkeit, ich bin nur nicht sicher, ob gerade rein seelische Probleme damit so gut in den Griff zu kriegen sind. Denn genau genommen handelt es sich dabei ja nicht einmal um eine psychosomatische Krankheit hab ich mir sagen lassen, sondern um eine rein psychische Geschichte, da ja medizinisch keine Krankheit festzustellen ist, sondern nur ein Symptom. Aber das beste wird sein, einmal eine kinesiologische Austestung vornehmen zu lassen, das bringt möglicherweise Licht ins Dunkel bezüglich der vielen Methoden, die hier vielleicht, vielleicht aber auch nicht helfen könnten.

Danke nochmals! :danke:
Sirius
 
Hallo Sirius,

die Homöopathie behandelt Körper, Seele und Geist. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Homöopathie ist - vorausgesetzt, das Mittel ist das richtige - eine sehr tiefgreifende Therapie. Die Challenge ist, einen sehr guten und erfahrenen Homöopathen zu finden.

Da die Kinesiologie eine Trefferquote von um die 95% hat, bist du sicher gut beraten, die (relativ geehen) paar Euros da zu investieren.

Ich wünsche baldige Genesung!
 
Den Psychiater zu wechseln ist sicher eine Möglichkeit, die sie auch schon in Betracht gezogen hat, im Umkreis von 30km gibt es allerdings keinen anderen und sie ist von der Schulmedizin schon so frustriert, dass sie noch zögert. Hier muss man ihr sicher noch ein wenig zureden.

Wenn es eine Psychotherapie ohne Rezept eines Psychiaters tatsächlich nicht gibt, könnte es ja eine Chance sein, einen Arzt aufzusuchen, der etwas weiter weg angesiedelt ist - ohne Diagnosen, Arztberichte etc. des bisherigen Mediziners dorthin mitzunehmen und den Fall einfach ganz neu zu schildern. Da ist die Möglichkeit geringer dass er mit ihrem bisherigen Arzt in irgendwelchen Kliniken, Seminaren etc. zusammenarbeitet und an der Diagnose seines Kumpels eh nicht kratzt. Wenn deine Bekannte schon frustriert ist und kurz vorm Aufgeben, dann ist es auch sicher gut, wenn jemand dem sie vertraut sie zum Arzt begleitet.

Die von dir angesprochenen karitativen Einrichtungen halte ich für kompetent, wenn es um Lebensberatung geht, um vorübergehende Lebenskrisen wie Scheidung, Todesfall etc., für eine längerfristige, gründliche Therapie sind sie meiner Meinung nach nicht das richtige. Aber ich werde die Idee auf jeden Fall weiterleiten.

Das stimmt wohl, allerdings arbeiten (kann jetzt nur für D sprechen) auch Diplom-Psychologen in solchen Einrichtungen und wenn auch eine komplette Therapie in einer solchen Einrichtung nicht in Frage kommt, dann können diese Menschen vielleicht helfen den Weg zu weisen, vielleicht haben sie einfach neue Ideen, wie deine Bekannte weiter kommt.

Du schreibst im Eingangsposting, dass sie körperlich untersucht wurde. Sind auch Multiple Sklerose und Borreliose ausgeschlossen worden? Ich fände es sehr wichtig, dass eine körperliche Ursache tatsächlich nicht in Frage kommt, bevor man allein auf der psychischen Ebene weiterarbeitet.

Liebe Grüße
Fedelta
 
Hallo Sirius,

nun melde ich mich doch noch... ich könnte mir vorstellen, dass Traumaarbeit auch helfen könnte. Kann es sein, dass deine Bekannte einmal ein Trauma erlebt hat, sei es so etwas wie Missbrauch oder auch einen Unfall oder eine Operation? Das könnte auch Lähmungserscheinungen hervorrufen, auch Jahre später. Vielleicht hat der Streit mit ihrem damaligen Freund ja eine (wenn auch unbewusste) Erinnerung hervorgerufen an die traumatische Situation?

Ich würde dir empfehlen, mal in die Bücher von Peter Levine hineinzusehen.

Hier mein Bericht über meine eigene Migräne-Heilung mit Trauma-Therapie im Februar: link

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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In Österreich ist es meines Wissens so, dass ein Psychater auf jeden Fall eine psychische Krankheit diagnostizieren muss, damit eine Therapie (zumindest 30-50 Stunden) bezahlt wird.
Das ist völlig falsch. Die Bewilligung eines Kostenzuschusses zur Psychotherapie durch die Krankenkasse ist in Österreich nicht mit der Beiziehung eines Psychiaters verbunden. Es muss lediglich ein Arzt (in der Regel der Hausarzt) bestätigen, dass Psychotherapie indiziert ist - was üblicherweise problemlos gemacht wird. Die Diagnose ist vom Psychotherapeuten selbst zu erstellen.

Bei geringem Einkommen gibt es die Möglichkeit, einen zusätzlichen Kostenbeitrag beim Unterstützungsfonds der Krankenkassen zu beantragen. Am Wiener AKH zB. müsste es auch eine eigene Abteilung für Psychosomatik geben.

Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Vorgangsweisen und Regelungen bezüglich Kostenübernahme/Kostenbeitrag der Kasse bei Psychotherapie.

Gawyrd
 
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