Welche Rechte haben Kinder?

Hi Souldancer,
wenn ich so deine beiden Postings lese, scheint mir dein Grund-Anliegen einerseits klar. Andererseits frage ich mich, welche Frage du hier genau stellst: möchtest du deine Stellung in deiner Familie hier inhaltlich klären, oder möchtest du etwas über "die FA" wissen???
Beides interessante Ansätze ....

Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob du schon eigene Erfahrung mit Familienaufstellung hast, oder ob du erst noch überlegst, damit anzufangen. Einerseits sagst du nichts darüber, andererseits könnte ich mir wegen manchen Stellen in deiner Schreibweise vorstellen, daß du schon irgendwie damit zu tun hattest.
Da ich nicht wild in deinem Text ruminterpretieren möchte: magst du dazu etwas sagen?
Es würde mich interessieren.

Liebe Grüße
Kassandra
hm... mein anliegen ist doch eigentlich einfach: welches recht habe ich als kind (ganz allgemein), bei solchem druck von aussen. wie kann ich mich "wehren"? bin auf der suche nach lösungen. nicht nach speziellen, sondern erstmal ganz allgemein. die passende Lsg, such ich mir dann schon raus.

und erfahrung habe ich nicht... bin nur sehr belesen, was das thema familie, FA, systemische Arbeit usw. betrifft.
und ne aufstellung zu machen, kommt, wenn das soweiter geht, wohl mal aus neugierde in Frage. soweit zufrieden? ;)
 
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Hallo Souldancer,

mir ist aufgefallen in deinem ersten Posting, dass du mehrmals Eltern/Großeltern in einem Atemzug nennst.

"Kind" bist du, systemisch gesehen, ausschließlich für deine Eltern. Behandeln dich die Großeltern wie ihr eigenes Kind, nehmen so eine Funktion ein, die nur den Eltern zusteht?

Hast du das Gefühl (diffus oder konkret) deinen Eltern und/oder Großeltern etwas "schuldig" zu sein? Oder glaubst du, eine bestimmte Last mittragen zu müssen?

Wie äußert sich der von dir zitierte "Druck von außen"?

LG
Daisy
 
Hallo,

ich möchte Souldancer in der Antwort nicht vorgreifen, aber ich vermute, dass es sich um permanenten Loyalitätsbekundungen handelt und "wir haben so viel für dich getan, jetzt mußt du uns auch etwas davon zurückgeben".

Wenn dem so ist: Du mußt gar nichts zurückgeben, du mußt deinen eigenen Kindern geben. Loyalitätsbekundungen sind ebenfalls entbehrlich.
Du solltest deine Eltern so nehmen, wie sie sind - andere hast du ohnehin nicht. Sieh ihn den Schwierigkeiten, die sie dir machen, eine Chance für dich etwas zu lernen. Ich weiß, nicht gerade leicht :stickout2
 
hallo,

ich habe in einer fa gerade diese dinge angeschaut................es ist sehr heilsam, wenn man mit liebe diese dinge an seine eltern zurück gibt. es können natürlich auch andere personen aus dem system in einer fa zum vorschein kommen.
was ich selber dabei immer wieder berücksichtige ist, ich habe mir dieses leben ausgesucht...........schleppe einiges an karma mit mir herum. in dem moment wo ich dinge erkenne ist die lösung sehr nahe. durch die bewusstwerdung entsteht ja schon heilung............!!!

sich zu trennen, abzugrenzen, hilft meiner meinung nach nicht........ich werde vor den dingen nicht davon laufen können.

LG


Evian
 
Hi Souldancer,

möcht auch noch n paar Sätze dazu schreiben
ich meine, dass ich kein Interesse habe, für andere Menschen, der Ersatzmensch zu sein oder zu spielen. nur auf dauer Widerstand leisten bringt mich nicht weiter. wie heisst es so schön: widerstand ist zwecklos!
das zerrt an meiner Kraft, die ich wirklich für andere Dinge benötige.
Ist auch dein gutes Recht, deine Kraft für dich ein zu setzen.

Ansonsten wurde ja schon mehrfach gesagt, dass die Liebe immer von den Eltern zu den Kindern fließen sollte - und dann weiter zu deren - und und und. So gesehen haben deine Eltern kein *Recht* an dir. Nur mußt du selbst dafür sorgen, dass sie es auch einsehen - indem du dich dem entsprechend verhältst.

ich habe schon seit jahren den gedanken in mir, obs nicht besser wäre sich mit der familie einfach zu verkrachen. dann hab ich meine ruhe und ein Trennungsstrich wäre gezogen.
Glaub mir, klingt zwar gut - spielts aber so nicht - also zumindest kenne ich niemanden, ders durchgezogen hätte - es bleibt immer irgendwas zurück - und wenns das eigene schlechte Gewissen - oder eine unbestimmte Sehnsucht - ist.

sie müssten mich loslassen und ich lasse die angehörigen auch los. dann ist jmd. anderes derjenige, welcher das Loch füllen muss. nur ich nicht!
Ganz im Gegenteil - wenn du weg rennst, lauft dir das Thema weiter nach - so lange, bis du dich ihm stellst - meine Erfahrung. Du brauchst (d)einen Weg, damit umgehen zu lernen, welcher für dich stimmig ist - diese Überlegung klingt für mich nicht so.

Ich habe den Eindruck, dass ich nicht loskomme von all dem und was "neues an Land" ziehen kann, weil ich unbewusst irgendwo einen Platz eingenommen habe, welcher nicht meins ist.
Ist ja schon mal ein erster Schritt - Selbsterkenntnis

Ich persönlich hab Anfang dieses Jahres beschlossen, meinen Eltern gegenüber endlich meine Pubertät nach zu holen. Seither ist es einfach total angenehm und leicht für mich - ich mach mir selbst keinen Stress mehr, zu glauben, funktionieren zu müssen.

("Liebe Eltern, das - was auch immer - gehört euch; nicht mir und ich gebe es mit viel Liebe zurück.")
Und jetzt machs mal wirklich - und das *wasch auch immer* packst einfach in nen Rucksack - möglicherweise in Form von Steinen, damitst auch wirklich schwer zu tragen hast - und dann machst mit diesem Rucksack eine Wanderung - und wenn du ein nettes Plätzchen findest, dann suchst dir nen hohen Baum - oder auch eine Baumgruppe - und stellst dir vor, dass diese Bäume deine Eltern darstellen. Und dann machst genau das, was du beschrieben hast - du gibst ihnen den schweren Rucksack zurück - in Liebe - mach ein echt nettes Ritual draus.

Ich persönlich würd die Steine dan noch raus nehmen und irgendwie rituell zum Baum legen oder in der Baumgruppe anordnen - dann kannst du auch fallweise wieder dort hin gehen und dich dran erinnern, dass du *das Schwere* an deine Vorfahren zurück gegeben hast.

Ich wünsch dir alles erdenklich Gute - und viel Leichtigkeit in deinem weiteren Leben.
 
Und jetzt machs mal wirklich - und das *wasch auch immer* packst einfach in nen Rucksack - möglicherweise in Form von Steinen, damitst auch wirklich schwer zu tragen hast - und dann machst mit diesem Rucksack eine Wanderung - und wenn du ein nettes Plätzchen findest, dann suchst dir nen hohen Baum - oder auch eine Baumgruppe - und stellst dir vor, dass diese Bäume deine Eltern darstellen. Und dann machst genau das, was du beschrieben hast - du gibst ihnen den schweren Rucksack zurück - in Liebe - mach ein echt nettes Ritual draus.

Ich persönlich würd die Steine dan noch raus nehmen und irgendwie rituell zum Baum legen oder in der Baumgruppe anordnen - dann kannst du auch fallweise wieder dort hin gehen und dich dran erinnern, dass du *das Schwere* an deine Vorfahren zurück gegeben hast.

Ich wünsch dir alles erdenklich Gute - und viel Leichtigkeit in deinem weiteren Leben.

Also das ist wirklich eine schöne Idee! Das kann man nur weiterempfehlen. :liebe1:
 
Hallo Souldancer,

Wenn ich es richtig verstehe, verhältst Du Dich wie ein Kind und wirst auch entsprechend gesehen.

Solange Du Dich von dem abhängig machst, wie sich Deine Eltern verhalten (und davon, dass Deine Eltern etwas verändern), solange bist Du Kind.

Kennst Du das Lied "Großvater" von STS ? Wo der Großvater gefragt wird, wie er das viele Reden der Großmutter aushält - und er antwortet - "Jo mei - man muss ja nicht alles hören. Ich habe sie einfach gern." Das passt auch zwischen Eltern und Kinder. Jeder hat seinen Spleen - wenn man sich erst dann frei fühlt, wenn der andere sich genau so verhält, wie man es gerne hätte, dann wird man nie frei.

Im Arbeitsleben wirst Du oft damit konfrontiert werden, dass von Dir Sachen verlangt werden, die Dir nicht passen. Wenn Du es in der Familie lernst, Dich von Erwartungen abzugrenzen (am besten mit Humor), dann wirst Du es auch im Beruf können.

Wenn Du Dich gefunden hast (und einfach der bist, der Du bist), wird Dich das nicht behindern, wenn Dich ein anderer anders sieht, als Du Dich selbst. Nur wenn Du in Dir unsicher bist - dann kann ein anderer Deine Unsicherheit verstärken.

Kann es sein, dass Du selbst vor der Selbständigkeit des Lebens eines jungen Erwachsenen zurückschreckst - und Dich dafür auf Deine Eltern ausredest (dass sie Dich nicht selbständig werden lassen ?)

Wie alt bist Du ?

Gawyrd
 
auch Erwachsene sind Kinder. Kinder ihrer Eltern. Und das für ewig.
Ja freilich. Aber auf einer anderen Ebene. Sie wachsen aus der kindlichen Abhängigkeit heraus, und damit ändert sich auch der Charakter der Liebe zu den Eltern, die aus innerer Freiheit heraus achtsam sagen kann: "Ihr seid meine Eltern, ich danke euch für mein Leben." Und dann gibt es nichts mehr, was ich den Eltern zuliebe tun muss, sondern ich trete in meine Eigenverantwortung ein, was auch umfasst, dass die Eltern als Sündenböcke wegfallen.

Das ist idealisiert formuliert ... in der Lebenswirklichkeit wird die Elternbeziehung wohl immer ihre Haken und Kanten haben. Das sind Arbeitsfelder, und: that's life ;-)

Alles Liebe,
Jake
 
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Ja, da hast du wohl Recht, aber auch Erwachsene sind Kinder. Kinder ihrer Eltern. Und das für ewig.
Naja - für ewig ist ein bisserl übertrieben. Für ein Leben halt ...

Und das mit dem "lebenslangem Kindsein" kann leicht falsch verstanden werden. Denn die Gestaltung des Kindseins/Elternseins ändert sich im Laufe des Lebens sehr : vom Versorgt-werden der Kindheit über ein partnerschaftliches Verhältnis als Erwachsener bis zum Versorgen und Pflege der Eltern in deren Alter.
 
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